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Der Kleine Hof zu Vysehrad
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Autor Nachricht
Radu
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 30.06.2004
Beiträge: 448
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 04.07.2007, 18:01    Titel: Der Kleine Hof zu Vysehrad Antworten mit Zitat

Innen wie außen befanden sich die Mauern Vysehrads in einem Zustand kontrollierter Vernachlässigung. Hätte man sich für das Gebäude wirklich nicht interessiert, wäre der Verfall wohl weiter vorangeschritten, oder zumindest gleichmäßiger, während hier doch zu sehen war, dass kritische Stellen wie manche Scharniere oder die Einmauerung von Riegelhalterungen in deutlich besserer Verfassung waren als der Rest.
Andererseits hätte eine voll instand gehaltene Burg wohl anders ausgesehen, insbesondere von außen.
Es hätte an fehlendem Geld liegen können, was sicher eine ähnliche Situation erzeugt hätte, aber Prag ging es wieder gut, es wurde überall gebaut, und eine so günstig gelegene Festung wäre wohl unter gewöhnlichen Umständen auf einer Prioritätenliste der Regierenden recht weit oben erschienen.
Es ließ sich also ein gewisses Gefühl nicht abschütteln, dass Vysehrad genau so war, wie man ihn haben wollte, wobei die Frage nach der Identität des „man“ nach der Einladung zum Kleinen Hof niemandem mehr besondere Rätsel aufgeben würde.

Das raue und rohe Aussehen der Burg von außen trug einiges zu ihrem Ruf als verwunschenes Schloss, als Geisterburg und als Hort des Übernatürlichen bei, denn im Volksglauben bevorzugten Geister, auch die von Adeligen, immer schaurige und bestürzend hässliche Gebäude gegenüber solchen, in denen sich sich zu Lebzeiten wohl gefühlt hatten.

Radu war sehr früh erschienen. Die genaue Uhrzeit kannte er natürlich nicht, da kein Nachtwächter es wagen würde, sich hier herumzutreiben, aber er vermutete, dass er mindestens eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des Hofes eingetroffen war.
Er trug wie üblich das Gewand eines Priesters der römischen Kirche und hatte sich als einzigen Schmuck nur einen goldenen Schal lose über die Schultern geworfen, dessen Enden jeweils das Symbol, das auch seine Sänfte aufwies, in Form eines metallenen Ansteckers zierte und beschwerte.

Zwei Wächter, bewaffnet allerdings nur mit metallbeschlagenen Knüppeln, gekleidet in gewöhnliches braunes, nicht allzu gut geschabtes Leder, bewachten vor der Wehrmauer des Vysehrad die Ein-Mann-Sänfte, in der sie den Lasombra hergetragen hatten.
Die Sänfte was aus gewöhnlichem Holz, wie man es hier in der Umgebung wohl schlagen dürfte, und entbehrte jeglichen Prunks, Schmucks, und Schnörkels, bis auf das das allerdings deutlich sichtbare Wappen mit dem Symbol aus glänzendem Metall (gewiss kein Gold, aber möglicherweise intensiv poliertes Messing), das an die Tür und die gegenüberliegende Außenseite der Kabine geschlagen war.
Sollte jemand näher treten und die Sänfte oder das Symbol näher begutachten wollen, hatten die Wächter die Anweisung erhalten, sich im Hintergrund zu halten und, abgesehen von den seltsamsten und unwahrscheinlichsten Ereignissen, in keinster Weise mit irgend jemandem zu interagieren, es sei denn, sie sollten direkt angesprochen werden, für welchen Fall sie mit einer Handvoll vorgefertigter Antworten versehen worden waren.



Unweit von Radus Männern und seiner Sänfte, vor dem Eingang in den Hof, hatten bereits bei dessen Ankunft, und wer weiß wie lange zuvor schon, die vier sichtbaren Wachen des Regenten Position bezogen, gekleidet in den Farben ihres Herren, Weiß und Königsblau, ausgestattet mit den imposanten Hellebarden, die sie auch vor dem Seitentor des Hradschin stets führten, gleichermaßen als Zeichen ihres „Amtes“.

Das Banner des Regenten selbst, der große, senkrechte Zahn, flankiert von zwei Klingen in weiß, auf königsblauen Hintergrund, war erst im Innenhof zu finden, vor sterblichen Augen verborgen, für die versammelten Verdammten jedoch nicht zu übersehen, prangte es doch über dem Eingang in das Hauptgebäude, größer als die Türe selbst.

So, wie er es vorgehabt hatte, war Radu der erste, der erschienen war. Für gewöhnlich war es den Ancillae vorbehalten, später zu diesen Versammlungen zu erscheinen, während sich die Neugeborenen bemühen mussten, frühzeitig zu erscheinen, um jeglichen Eindruck, den Gastgeber für unwichtig zu halten, zu zerstreuen.
In diesem Falle aber legte Radu noch weniger Wert auf diese ungeschriebenen Regeln als sonst; er war hier, um einen guten Blick auf Vysehrad werfen zu können.
Bisher hatten Versuche, mehr über diese Festung herauszufinden, nur in Fehlschläge gemündet, und das bereits bevor das Gebiet ausdrücklich als verbotene Zone deklariert worden war. Umso überraschender war es nun, einfach hereingebeten zu werden.
Gewiss waren sämtliche Informationen, die sich hier für gewöhnlich finden lassen mochten, für diese Versammlung entfernt worden, doch bot sich hier immerhin eine hervorragende Gelegenheit, Aufbau und Anlage der Burg zu studieren.

Langsam, wie bei einem meditativen Spazieren durch einen Kreuzgang, jedoch den Geist nicht nach innen, sondern mit höchster Aufmerksamkeit nach außen gerichtet, bewegte sich der Ancilla an der Innenseite der Mauer entlang, und vollendete eine ganze Umrundung, und noch eine halbe, ehe er sich den Gerätschaften in der Mitte des Hofes zuwandte.
Abscheu kroch in ihm hoch und breitete sich ungehindert auf seiner Miene aus.
Hatte der Regent die kleinen Freuden seines Sires für sich entdeckt?

Das wohl zentralste und auffälligste Objekt war eine, man konnte es nicht anders nennen, Folterbank. Man konnte höchstens etwas präzisieren: Eine Streckbank. Eine kleinere, mobilere Version als die, die Radu bisher gekannt hatte, aber die Rillen für das Abfließen des Blutes, die Ketten, das Räderwerk, all das war von niemandem als irgend etwas anderes zu interpretieren.

Vier Schalen standen auf jeweils drei Beinen in einigen Metern Entfernung um die Bank herum. Die erste, der sich Radu nur kurz genähert hatte, enthielt irgendein, dem Geruch nach brennbares, Öl, die zweite war mit Wasser gefüllt, die dritte enthielt Erde, und die vierte war leer geblieben. Vielleicht sollte dort das Blut des Opfers hineingefüllt werden oder etwas ähnlich Makaberes?

Nachdem er die Objekte ausgiebig inspiziert hatte, ohne ihnen allzu nahe zu kommen, warf Radu noch einen kurzen Blick auf den Thron des Regenten, der selbstverständlich auf einem kleinen hölzernen Podest aufgestellt war, links und rechts flankiert von zwei Wachen.
Als ob es ernsthaft jemand wagen würde, sich dort hinzusetzen…





((OT: Anreisen können und sollten hier hinein geschrieben werden. Gespräche, die vor Beginn des Hofes dort stattfinden, sollten in Threads gespielt oder gepostet werden, während hier nur erwähnt wird, dass sich die entsprechenden Personen unterhalten, und vielleicht grob, wie sie sich dabei verhalten, so dass man, wenn man im Hof wo anders steht, hier sehen kann, was in etwa geschieht, ohne dass man jeden anderen Thread durchkämmen muss auf der Suche nach Hinweisen. ))
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 09.07.2007, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Es mochten seit der Ankunft des ersten Gastes nur ein paar Minuten, womöglich auch eine halbe Stunde vergangen sein, als sich weiterer Besuch vor dem altehrwürdigen Bollwerk des Vysherad ankündigte.
Eine klobige Gestalt von beinahe fünfeinhalb Fuß Scheitelhöhe marschierte in gemächlichen Schritten auf die Mauern der verfallenen Festung zu. Die Beine gehüllt in festes Stiefelwerk, setzte einige handbreit über den Knien die dunkle, metallgraue Maschenform eines Kettenhemdes ein, das sich über den gesamten Oberkörper fortsetzte. Von der Schulter bis zu den Lenden verdeckte jedoch ein Waffenrock aus derbem Stoff den Blick auf das blanke Metall. Eine Diagonale teilte das Kleidungsstück in eine rote und weiße Hälfte, welche auf dem Rücken ihre Positionen tauschten. Auffällig blieb vor allem das eigenwillige Symbol auf der Brust des Hünen: Im Mittelpunkt befand sich der Schattenriss einer Blume, wahrscheinlich einer Lilie, welche durch die Klaue eines im Hintergrund befindlichen Lindwurms umschlossen ward. Das Augenmerk des Betrachters mochte nun weiter hinauf wandern und den Kopf jenes Mannes verhüllt durch einen vom Alter beschlagenen Topfhelm finden.
In direkter Folgschaft des offenbar lediglich mit einem Kurzschwert bewaffneten Kriegers fand sich eine geradezu verschwindend klein gewachsene Maid. Auch wenn dieser Eindruck sich in der Größe ihres Begleiters begründen mochte, so zählte das Mädchen wohl kaum mehr als sechzehn oder siebzehn Sommer. Nichts desto trotz scheint die junge Dame nicht von ärmlicher Herkunft, denn das blütenreine, weiße Kleid, welches ihren Schritten seicht nachweht, ist reich an filigranen, nachtschwarzen Stickereien, die Hüfte, Handgelenke und Kragen in auffällige Kontraste ziehen. Fürderhin ziert eine silbrig scheinende Kette, beschwert durch einen säuberlich polierten Anhänger den blassen Hals des Rotschopfes. Genauere Betrachtungen dieses Schmuckes förderten zutage, dass er eben jene Gestalt auf der Brust des Gerüsteten wieder geben mochte.

Neugierig ruhten die Augen der Neugeborenen auf den Wehranlagen der Festung, als diese sich vor ihr auftürmten wie der Unheil verheißende, gierige Schlund einer Bestie. Ein kühler Schauer rann ihr über den Rücken bei diesem Anblicke und sie verspürte die abweisende Kraft der Furcht an ihrem Herzen ziehen. Sie hatte noch nicht viel über den Regenten in Erfahrung bringen können und doch war die Beklemmung, die sie empfand so verheißungsvoll wie frisches Vitae. Die Chancen standen gut, dass sie hier finden würde, worauf sie gehofft hatte. Und doch musste sie darauf achten, sich zurück zu nehmen und zu beobachten, auf dass das Kreuz ihrer Unwissenheit sie nicht in den Abgrund reißen würde, an dem sie entlang balancieren wollte.
Ihre spärliche Leibgarde positionierte sich in gesetzter Ruhe im Inneren des Hofes, während sie selbst in freiherzigem Interesse an den Mauern des Hofes entlang schritt um ihre Neugierde und Langeweile zu stillen, bis die Feierlichkeiten beginnen würden.
Zurückhaltenden Abstand hielt das Kainskind dabei zunächst von den zuvor angereisten Personen, da ihre Gedanken zu aufgeregt waren um sich mit derlei Feinsinnigkeiten zu befassen.
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Nikolai Ferenc
Gast





BeitragVerfasst am: 09.07.2007, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kurz nachdem die ersten Gäste eingetroffen waren erschien ein weiterer, beinahe riesiger, Besucher. Er war sehr schlicht und praktisch gekleidet und sein einziger Schutz, ein Kettenhemd, klirrte bei jedem seiner Schritte.


Als er vor dem Tor der abweisenden Feste stand musterten seine grauen, ausdruckslosen Augen die Mauern und suchten sie womöglich nach pottenziellen Schwachstellen ab oder er wunderte sich vielleicht auch lediglich über die Größe dieses Bauwerks. Es begutachtete kurz und flüchtig die Sänfte und ihre Wächter und schritt weiter in den Innenhof der Burg.
Welche Geheimnisse würden ihn hier erwarten? Würde der Regent ihm ablehnend gegenüber stehen? Würde er diese...diese...Irre wiedertreffen? Doch am meisten beschäftigte ihn eine Frage: War er wirklich gut genug vorbereitet um beim Prinzregenten vorzusprechen? Nun er würde sehen...

In düstere Gedanken versunken ging er in den Innenhof und musterte argwöhnisch die anderen Gäste, sein besonderes Augenmerk galt dem großem Gebirge aus Metall und einer hübschen Frau die den Innenhof inspizierte. Ohne den Metallberg aus den Augen zu lassen suchte er sich eine Ecke des Hofes von der aus er selbigen im Auge behalten konnte und besonders den riesenhaften Krieger.
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 09.07.2007, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das Mädchen hatte wohl eine Runde durch den Innenhof der Festung vollendet, als sie zum Stillstand kam und den Blick für einen kurzen Moment nach dem priesterlich gekleideten Manne, welcher sich offenbar in der eingehenden Betrachtung eines nur allzu auffällig aufgestellten Folterinstrumentes verloren hatte, schickte. Sie hatte ihn natürlich unlängst bemerkt, war sich auch sicher, dass in seinen Wangen keine Wärme mehr zu finden war. Und doch, für einen Wimpernschlag zweifelte sie. Mit welchen Teufeln musste es zugehen, dass ein Kainit die Verkleidung eines Heilands überstreifte? Seit Jahren gehörte diese Gestalt zu den abstrusesten und makabersten Dingen, die sie gesehen hatte. Wohl daher rührte ihre Abneigung, sich ihm weiter als auf fünfzig Schritt zu nähern. Doch war es wirklich klug? War es angemessen, ihn ungeachtet zu lassen? Es bestand kein Zweifel daran, dass ihre Ankunft bemerkt wurde und schwerer noch als ihr Misstrauen wog das Kreuz auf ihrem Rücken, das sich bedrohlich zu neigen begann.

Beherzten Schrittes wandelte die rothaarige Dame über den kühl da liegenden Platz des Innenhofes und nährte sich dem versunken stehenden Gottesmanne. Wohl auf ein Wort.
Erst während sie dort weilte, konnte sie einen weiteren nächtlichen Besucher der Burg ausmachen, dem sie sich noch widmen würde.


Jener gerüstete Klingenbruder indess verharrte reglos, gelassen nahe des Einlasses an einer Mauer, von welcher er einen guten Blick auf einen Großteil des Hofes haben würde. Seine Haltung schien bemüht, aufrecht zu sein, doch war deutlich erkennbar, dass etwas daran unnatürlich war. Wohl hatten frühere Kämpfe seinen Leib gezeichnet und das Rückrat in derartige Mitleidenschaft gezogen, dass er zu keiner wahrhaften Geradlinigkeit mehr fähig, ein wenig nach vorn gesunken stand. Doch auch diese Erklärung wollte dem Anblick nicht gänzlich gerecht werden.
Während seine Begleitung durch die Dunkelheit Vysherads wandelte, folgten seine Augen offenbar jedem Schritt.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


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Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht wenige Besucher des Vysehrads kamen in der Nacht des kleinen Hofes in Begleitung ihrer sterblichen Diener. Manche gingen selbst, andere wurden getragen, wie Wilhelm unschwer erkannte und mit einem an sich selbst gerichteten, leichten Nicken seines Hauptes kommentierte, als er die Sänfte des Paters Kapeska erblickte.

Er selbst ließ sich nicht tragen, jedoch schritt sein Knappe neben ihm einher, was ein eher ungewöhnliches Bild war, traf man den Ventrue doch sonst nur alleine an. Der junge Mann neben Wilhelm war wohl von durchschnittlicher Statur, allerdings fiel es schwer ihn im direkten Vergleich neben Wilhelm ordentlich beurteilen zu können, da kaum jemand mit der Größe und Statur des kräftig gebauten Verteidigers der Domäne mithalten konnte. Einzig die eindeutig deutschen Züge des Knaben waren unverkennbar. Und so konnte man ihm auch nur im Gesicht ansehen, dass er in diesen Landen eigentlich ein Fremder war, in Kleidung und Sprache hatte sich der Junge schon den hiesigen Sitten und Gebräuchen angepasst und wäre ohne eine sehr gute Menschenkenntnis von der slawischen Jugend nicht zu unterscheiden.
Der Knappe trug neben seinen einfachen Kleidern nur noch einen größeren Lederbeutel bei sich, der aber momentan noch ohne nennenswerten Inhalt schien, hing er doch locker und schlaff über seiner Schulter.
Wilhelm war gewandet wie in den meisten Nächten, auch wenn man heute das Kettenhemd vermisste und nur ein Schwert seine Bewaffnung darstellte - den Verteidiger hatte mancher Kainit schon deutlich besser gerüstet zu sehen bekommen. Der lange, dunkelbraune Leinenumhang, den sich Wilhelm eng bis vor die Brust gezogen hatte versteckte das meiste seines Gewandes und so sah der geneigte Beobachter nur selten ein Stück des Schwertes und den Zipfel eines blauweißen Waffenrockes hervorblitzen.

Erst als Wilhelm und sein Knappe das Tor der heruntergekommenen Burg erreicht hatten, löste der Ritter seinen Umhang und reichte ihn seinem Begleiter. Was darunter zum Vorschein kam, ließ keine Frage mehr offen und erlaubte es den beiden wortlos ins Innere eingelassen zu werden. Im Gegensatz zu den einfachen Wachen nämlich, welche nur Farben trugen, prangte auf Wilhelms königsblauem Waffenrock mit weißem Rand mittig auf der Brust noch das Wappen des Regenten in makellosem Weiß.

Ein knappes Nicken galt den Wachen und nachdem er gemächlich, fast schon ehrfürchtig durch das Tor getreten war, ein ebensolches seinem Knappen. Ein abgesprochenes Zeichen, eine Abmachung, welche die beiden getroffen hatten und welche es nun galt befolgt, oder eingehalten zu werden. Aufmerksam schweifte Wilhelms Blick über das Gemäuer und auch dem Knappen konnte man eine deutliche Neugierde nicht absprechen, so wie seine Augen durch die Dunkelheit huschten und flink jedes Detail, jede Bewegung zu registrieren schienen. Seines Umhanges nun entledigt, den der Knappe sorgsam in seinem Beutel verstaut hatte, ging Wilhelm eine Runde durch den Innenhof der Burg, erst an der Mauer entlang, dann vorbei am Wohngebäude und schließlich hin zur St.-Martins-Rotunde, die er interessiert studierte. Sein Knappe blieb noch eine Weile bei ihm und wenige, leise geflüsterte Worte wurden zwischen den Männern ausgetauscht. Nach einer Weile hatte Wilhelm die bereits anwesenden Besucher entdeckt. Er löste sich von seinem Knappen und schlenderte über den Hof, grob in die Richtung der anderen Kainiten, so dass er diese begrüßte und einen ersten Plausch führte.
Der Knappe blieb noch einen Moment stehen, wandte sich dann aber alsbald um, und zog los, die mächtigen Gemäuer der Burg noch ein wenig eingehender mit der Burg aus seiner Heimat zu vergleichen.


Zuletzt bearbeitet von Wilhelm am 10.07.2007, 11:38, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Tristan
Gast





BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Besorgt über das nächtliche Zusammentreffen mit den anderen Kainiten folgte Tristan seinem Weg zum Vysherads. Auch in dieser Nacht waren wenige Sterbliche auf den Straßen Prags unterwegs und die Läden der Fenster waren ebenso fest verschlossen. Nichts deutete auf das bevorstehende Ereignis hin. Er war recht früh aufgebrochen um nicht zu spät zu kommen. Er wollte den Regenten oder die anderen Kainiten nicht mit seinem ersten Auftreten verärgern.

Er passierte die Sänfte, die vor den Toren stand und betrachtete ihre beiden Wachen. Kurz hielt er inne um sich die Umgebung genauer anzuschauen. Dann ging er hinein. Der Innenhof des Vysherads war bereits mit einigen Kainiten gefüllt. Ein leiser Verdacht beschlich den Gangrel. Anscheinend rekrutierten sich die Verdammten nur aus den größten und hünenhaftesten der sterblichen Welt. Gleich drei dieser hünenhaftesten Erscheinungen waren hier versammelt. Also musste es so sein. … Aber nein, dort etwas entfernt konnte er noch zwei weitere Gestalten ausmachen. Keiner war ein Hüne. Die eine sogar eine Frau.
Gegen sie kam er sich gleich ein wenig schäbig vor. Nicht angemessen gekleidet, mit seiner zerschlissenen Kleidung und den nackten Füssen. Wieder einmal. Er hoffte, dass der Prinzregent wenig um solche Äußerlichkeiten gab.

Neugierig betrachtete Tristan den Rest der Szenerie. Die Streckbank in der Mitte, den Thron weiter hinten. Auch suchten seine Blicke die Mauern ab, jedoch nicht nach etwas bestimmen.
Schließlich verweilte er kurzerhand nahe des Eingangs und wartete ob ihn einer der Anwesenden sah, so kannte er doch den einen oder anderen. Zumindest flüchtig.
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 12.03.2007
Beiträge: 205
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Auf dem Weg zur Burg war das leise klappern von Hufen zu hören, welches langsam lauter wurde.
In einiger Entfernung wurde eine Silhouette sichtbar, offenbar zwei Menschen, einer davon führte ein Pferd, der andere saß auf eben diesem, bei einem genauerem Blick konnte man feststellen, dass es sich wohl um eine Frau handelte, da es ein Damen- und kein Reitsattel war, der ihr ihre Position vorgab.

Als sich die Gestalten näherten und im schwachen Licht des Hofes langsam Farbe annahmen konnte man sehen, dass es sich bei dem Führer um einen Südländer handelte, kein Hühne aber dennoch ein kräftiger Kerl, gehüllt in gefärbte Lederkleidung von guter Verarbeitung war er scheinbar unbewaffnet. Sein Gesicht zeigte keine Gefühlsregung, ganz so, als wenn er eine Totenmaske tragen würde.
Er hielt die Zügel eines braunen Pferdes in der Hand und führte es trittsicher über den alten Weg, der zur Burg führte.

Auf dem Rücken des Pferdes sah man eine Frau sitzen, auch wenn es schwer einzuschätzen war, wohl von recht zierlicher Gestalt und Größe.
Als sie immer näher kam konnte man nun sehen, dass sie in ein wallendes rot-braunes Kleid gewandet war, weit ausgeschlagen um die Beine, am Oberkörper lag es ein wenig enger an, so dass man die Figur der Dame zumindest erahnen konnte.
Ihr Gesicht war jedoch nicht zu erkennen, da es hinter einem samtenem Schleier verborgen lag, ebenso wie ihr Haar von einem Kopftuch eingefasst wurde und nur am Rücken einen Blick auf die schwarzen Locken zuließ, die bis zu den Schulterblättern fielen.

Die beiden kamen am Burghof an und der Mann half der Dame wortlos vom Pferderücken, sie sprach kurz mit ihm, dann wand sie sich dem Hofe zu, während er das Pferd wegbrachte, zu den sonstigen Bediensteten und Begleitern und es dort anband. Jetzt konnte man auch sehen, dass unter der Decke auf dem Pferderücken ein Schwertgriff hervor guckte.

Die Frau sah sich um im Burghof um und entdeckte einige bekannte, aber auch einige unbekannte Gesichter. Sie lächelte unter ihrem dünnem Schleier, der das Gesicht kaum wirklich verbarg auf nähere Entfernung.
Sie raffte den Saum ihres Kleides und bewegte sich langsam auf Wilhelm zu. Als sie näher kam konnte man nun erkennen, dass sie sogar Schmuck trug. Zwei Ringe zierten ihre rechte und ein einzelner den Ringfinger der linken Hand. An der rechten Hand waren es recht simple goldene Bänder, eingefasst mit einem Rubin und der andere mit einem Saphir. Der Ring an der linken Hand war aber wohl doch etwas besonderes, denn ein Wappen zierte ihn anstatt eines Edelsteines. Ein fein gearbeitetes, in Silber geschlungenes Wappen thronte auf diesem Siegelring.
Als sie bei der kleinen Gruppe ankam machte sie einen Knicks und sprach, mit sanfter und wohlklingender Stimme, "Ich wünsche einen schönen Abend, die Damen, die Herren, Herr von Falkenstein."
Auf ihrem Gesicht war ein Lächeln zu erkennen und interessiert musterte sie die Gestalten, vor allem die, die sie noch nicht kannte.
Auf dem Priester sowie auf Tristan verharrte ihr Blick einen Augenblick länger wie auf den anderen, aber in ihrem Gesicht konnte man nicht lesen, weshalb das so war.
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Anonymous
Gast





BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sie hatte für diesen Abend etwas zurückhaltendes gewählt... fast schlicht zu all den anderen Auftritten der vergangenen Hofen.
Sie zog sich ein schweres schwarzes Leinenkleid an, mit einer blutroten Stickerei an den Ärmeln, und um den Gürtel herum. Es war schlicht, und doch von wirklich guter handwerklicher Kunst bestickt worden, aber es war nichts im Vergeleich zu dem Kleid welches sie bei Ihrer Wahl in den Hofrat trug.

Julianna sah fast abgemagert in diesem Kleid aus, und eine gewissen Melancholie schwang in jedem Ihrer Schritte mit sich. Sie legte Ihr liebstes Kleid auf Ihre Bettstatt, vieleicht um noch einmal zu prüfen ob sie es nicht doch für angemessener hielt, doch es blieb dort für den rest des Abends liegen, wie eine wartende Maitresse.

Sanft streichelte sie Ihre Katze als diese ihr um die Beine strich, und nahm sich den wollenen umhang welcher zusammengefaltet über dem Stuhl an der Tür lag.
Auch Ihr Umhang war schlicht gewesen, das einzig aufwendige war der Verschluss einer kleinen silbernen Fibel die den Körper verschlossen hielt.
Wie aus Gewohnheit striff sie sich die Kapuze über Ihr wildes Haar, welches nur durch ein Lederband im Nacken locker zusammengebunden war. Dann schwang sie sich auf Ihre treue Stute und ritt in die besseren Viertel der Prager Altstadt um dort auf Ihre Begleitung zu treffen.

Was nützten all diese wundersamen und gekünstelten Auftritte, wenn sie sich nicht wohl fühlte. Wieviel Sicherheit gab es ihr da an der Seite eines freundes gehen zu dürfen, in den Schoss des Todes... in das Ungetüm der Drachen, mit ihren Monstern und der schrecklichen Rythmischen Trommelmelodie...
Nein diessmal wollte sie nur an der Seite eines Freundes sein, und sie wollte es diesesmal ohne ein Schaudern hinter sich bringen, wenn sie einen starken Arm hatte der sie halten würde.
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wyschehrad! Wie lange schon brannte der Wunsch in ihm, diesem alten Gemäuer einen Besuch abzustatten und die angeblichen Höhlen, von denen die einfachen Menschen oft mit Schrecken sprachen, zu erkunden und jetzt hatte er sogar eine Einladung erhalten. Victor seufzte laut und gab seinem gewaltigen Schlachtross einen sanften Tritt in die Flanke. Widerwillig setzte sich der rabenschwarze Hengst in Bewegung, doch nach einigen Augenblicken folgte das sture Tier willig den Anweisungen seines Reiters und so durchquerten Ross und Reiter langsam die Goldene Stadt an der Moldau, dicht gefolgt von einer sehr viel zierlicheren Gestalt auf einem auch viel kleineren Pferd. Victor musste sich nicht umschauen ob seine Begleitung ihm folgen konnte, zum einen ritten sie nicht schnell und zum anderen kannte er die Reitkünste seiner Begleitung. Immer näher kamen sie so dem dunklen Schatten, der auch als Vysehrad bekannt war.

Eigentlich hätte Victor sich freuen sollen, endlich konnte er einen Blick hinter die Mauern der alten Burg werfen, doch mit einer Einladung in den Händen und dann auch noch zu so einen Massenauflauf wie dem Kleinen Hof, war das einfach nicht dasselbe, viel schöner wäre es gewesen, das alte Gemäuer alleine zu erkunden, aber was nicht war, konnte ja immer noch sein. „Irgendwann“ murmelte Victor und veranlasste sein Pferd etwas schneller zu laufen, die Wachen an den Toren waren keine wirklichen Hindernisse und ein paar harsche Worte reichten aus, das Victor und der Schatten, der ihm treu wie sein eigener Schatten folgte, passieren durften und als sie endlich die Mauern hinter sich gelassen hatten, ließ Victor seinem sturen Hengst freien lauf, das Tier konnte die Geschwindigkeit selber wählen und Victor musste sich nur noch darauf konzentrieren, sich auf dem Rücken des Tieres zu halten. Für einen Augenblick hatte Victor das Ziel aus den Augen verloren und auch seine Begleitung war für einen kurzen Moment aus seinen Gedanken verschwunden, ehe er wild am Zügel riss und das Tier widerwillig zum stehen brachte und dann wieder den geplanten Weg zum Kleinen Hof einschlug.

Die Mauern wirkten wie die morschen Zähne eines Riesen und man hatte den Eindruck, als ob sie direkt aus dem Felsen gewachsen waren. Doch auch wenn die Mauern schon lange nicht mehr so wehrhaft dreinblickten, als in den Zeiten, in denen der Vysehrad noch eine stolze Feste war, so konnten sie einem Feind immer noch genug Angst einflößen um sich einen Angriff auf die Goldene Stadt zwei mal zu überlegen.

Mit einem Seitenblick vergewisserte Victor sich, dass er seine Begleitung nicht verloren hatte und er stellte mit Bewunderung fest, dass sie ihm wohl die ganze Zeit nicht von der Seite gewichen war. Er deutete mit dem Kopf auf den schmalen Weg, der sich wie ein Lindwurm den Berg hinauf bis zur Burg wand. „Es ist nicht mehr weit“ stellte er fest und bemerkte erst als die Worte bereits gesprochen waren, wie überflüssig seine Feststellung war.

Die beiden Pferde bahnten sich langsam ihren Weg hinauf und schon von weitem konnte Victor dieses seltsame Gebilde erkennen, das von zwei Männern bewacht wurde und als er dann das ihm bekannte Zeichen an der Seite dieser Holzkiste sah, wusste er auch, wer sich mit solch einen seltsamen Ding auf den Weg gemacht hatte. Im vorbeireiten schaute er sich interessiert den Kasten an, verstand aber nicht wirklich, warum der Priester sich nicht einfach ein Pferd besorgen konnte, aber vielleicht zog er es vor, wenn seine tapferen Männer ihn durch die Gegend trugen. Zumindest wusste Victor jetzt, dass er nicht der erste war, der seinen Weg zu diesem düsteren Ort gefunden hatte.

Victor ließ sich geschickt vom Rücken seines Pferdes gleiten und suchte sich einen alten Baum, der etwas abseits von dem schmalen Weg stand um sein Pferd anzubinden, dann hielt er auch die Zügel des anderen Pferdes und wartete bis seine Begleitung abgestiegen war, ehe er das Tier neben seinem Pferd festmachte. Er klopfte sich die Kleider etwas glatt und nach einem prüfenden Blick, nickte er nur knapp und war wohl mit seinem Aussehen an diesem Abend halbwegs zufrieden. Er öffnete zwei Knöpfe an seinem Umhang und ließ den Wind unter den schweren Stoff fahren, so dass das rote Futter des Umhangs für einen Augenblick deutlich zu sehen war. Sonst konnte man seine Kleidung nicht als besonders auffällig bezeichnen, wie fast immer waren seine Kleider in schlichtem schwarz gehalten, obwohl die Stoffe sehr edel wirkten. Einzig das rote Futter seines Umhangs bildete eine Ausnahme bei der Farbwahl seiner Kleidung. Aber Victor war in dieser Nacht nicht hier um durch die Farbe seiner Kleidung aufzufallen, ganz im Gegenteil, er musste bei dem Gedanken schmunzeln und sein Blick blieb kurz auf dem kunstvoll gefertigten Knauf seines Schwertes hängen, das noch immer am Sattel seines Reittieres befestigt war.

Der Knauf stellte den Kopf eines Raben da und schien ihn auf eine seltsame Art und Weise anzulächeln. Mit der linken Hand strich er flüchtig über das Schwert und schien wohl zu überlegen, ob er es anlegen sollte, aber dann drehte er sich doch zu seiner Begleitung um und bewegte sich langsam zum Tor des Vysehrad, er war ja nicht hier um zu kämpfen, zumindest nicht mit dem Schwert.

Er bot seiner Begleitung seinen Arm an „Nun meine Liebe, wollen wir uns in die Höhle des Drachen wagen.“ Victor musste dabei leise lachen und führte seine Begleitung dann an den Wachen vorbei in den Hof der Feste. Victor warf zuerst einen flüchtigen Blick auf die bereits anwesenden Kainiten und als er den Priester ganz am Rand entdeckte, nickte er diesem zur Begrüßung kurz zu. Danach suchte er sich einen Platz etwas abseits von den anderen kleinen Grüppchen und begutachtete aus sicherem Abstand das archaisch anmutende Spielzeug des Regenten.
_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig
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Radu
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 30.06.2004
Beiträge: 448
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Gelassen beobachtete Radu, wie all diese - wie er annahm jungen - Kainiten sich im Hof versammelten.
Stets war er aufs Neue überrascht, wie stetig der Zustrom von Neuankömmlingen in diese Domäne war, aber auch, wie viele Gesichter er nicht mehr erblickte, die früher um jeden Preis hier erschienen wären.
Bei manchen empfand er dies als schade, bei vielen allerdings als erbaulich.

Dass sich diejenigen, die er nicht kannte, implizit unhöflich, um nicht zu sagen schändlich, verhielten, störte ihn wenig, hatte er sich doch bewusst aus dem nächtlichen Leben der Stadt weitgehend zurückgezogen, und konnte so schwerlich jemandem grollen, der ihn nicht sogleich erkannte, wenngleich es ihn manchmal seltsam anmutete, dass so lange schon niemand bei der Ankunft in der Stadt als Erstes den ansässigen Ancillae seine Aufwartung machen wollte, oder zumindest sich vorzustellen anbot, wenn dies gewünscht wurde. Entweder die Manieren, oder aber der Verstand der Neugeborenen hatte wohl in den letzten Jahren deutlich eine Wendung zum Schlechteren genommen.

Das Verhalten des Custos von Falkenstein verwunderte ihn ebenfalls, und zwar zunächst einmal mehr, als es ihn verärgerte, wenngleich sich diese Verteilung rasch ins Gegenteil zu verkehren begann.

Nachdem er den Gruß vom Rabenfelds bemerkt hatte, entgegnete er ihn in ähnlicher Weise, wobei er für einen Augenblick ein kleines Lächeln aufsetzte, das er in diesem Augenblicke beileibe nicht im Herzen spürte, und wandte sich dann von Falkenstein zu, um diesem, sobald er einmal hersah, mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand brüsk herbeizurufen.
Ganz ohne Lächeln.

Dann wandte er sich der rothaarigen Kainitin zu, die an ihn herangetreten war und nun vor ihm knickste.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.06.2005
Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 10.07.2007, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schließlich hatte er genug von der Burg gesehen, allerdings noch keinen Kainiten. Bisher hatte er sich nur an der äußeren Mauer entlang begeben und hatte den Innenhof noch in großem Bogen umgangen. Vielleicht hätte er ja dort schon jemanden antreffen können, aber es verwunderte ihn nicht, dass sich alle Kainiten im Innenhof versammelt hatten. Er wusste um die Anziehungskraft dieses zentralen Ortes von seiner Heimat.

Als er also von der Rotunde zurück kam und in den Innenhof einbog fiel sein Blick auf die dort Anwesenden. Alles bekannte Gesichter. Nein, nicht ganz! Eine zierliche junge Frau mit den roten Haaren stand bei Pater Kapeska und unterhielt sich mit diesem. Als er einige Schritte näher an die Gruppe, welche sich um das Folterinstrument versammelt hatte, herangetreten war, baute Radu auch schon Blickkontakt mit Wilhelm auf und winkte ihn heran. Also würde er die jung aussehende Dame wahrscheinlich gleich vorgestellt bekommen, umso besser. Den Blick erwiderte er mit einem Nicken, dass anzeigte, dass er das Zeichen bemerkt hatte.

Wilhelm trat noch einige Schritte näher heran und deutete eine Verbeugung an, indem er das Haupt senkte, sollte der Prälat von seiner rothaarigen Gesprächspartnerin wieder zu Wilhelm aufsehen. Er war bereit, dem Fingerzeig des Paters jederzeit nachzukommen und diesen dann auch mit einer kompletten Verbeugung ordentlich zu begrüßen, sollte er es erlauben. Vorerst jedoch blieb er in höflichem Abstand stehen und wartete ab.

So musste er leider Cicilliana, die soeben an ihn herangetreten war mit einigen wenigen Worten vertrösten, da ein Ancilla seine Aufmerksamkeit verlangte.

"Guten Abend, Cicilliana. Schön, euch hier zu sehen." nickt er dem Mondkind zu und ein schwer zu deutendes Lächeln zeichnete sich dabei auf seinem Mund ab. Mit einem ganz leichten Nicken zur Seite deutete er auf den Pater und wandte sich dann leise an Cicilliana. "Das ist Pater Kapeska, Ancilla der Magister" betonte er. "Seid ihr euch bereits bekannt?" Einerseits schwang in Wilhelms Worten die Aufforderung mit, doch zuerst einen Ancilla zu begrüßen, auch wenn es ihm schmeichelte als einziger mit Namen begrüßt worden zu sein. Andererseits deutete er mit seinem freundlichen Blick an, dass er wohl bereit war die Vorstellung für Cicilliana zu übernehmen und diese dem Pater vorzustellen, würde dieser sein Wort an Wilhelm richten und das Gespräch erlauben.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


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BeitragVerfasst am: 11.07.2007, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Die Stille der Dunklen Gassen Prags wurde von raschen Schritten die von den Häuserwänden wiederhallten durchbrochen. Verantwortlich dafür war eine in eine Schwarze Robe gehüllte Gestalt die sich mit ihrem Schnellen Gang der scheinbar verlassenen Festung näherte.

Erst als sie eben diese etwa eine halbe Stunde vor dem festgelegten Zeitpunkt erreichte, verlangsamte sich das Tempo ihrer Schritte bis sie vor dem Tor schließlich ganz zum stehen kam. Die Kapuze durch welche das Gesicht der Person sich zuvor gänzlich im Schatten befunden hatte, wurde von zwei im Mondlicht Kalkweis erscheinenden Händen zurückgezogen wodurch ein Gesicht eben dieser Farbe sichtbar wurde. Es war ein unscheinbares Gesicht mit Grünen Augen die im Mondlich glänzten, eingerahmt von langen Dunkelbraunen Haaren und man würde die Person vermutlich auf Mitte zwanzig Schätzen.

Nach einigen Minuten in denen der Blick des Mannes über die Festung gewandert war setzte er sich wieder in Bewegung diesmal jedoch mit langsameren Schritten. Nur ein kurzer Blick wurde der Sänfte und den Wachen dieses Gefährts geschenkt ehe er den Innenhof betrat.
Aufmerksam glitt sein Blick durch diesen und schien alles genau zu betrachten. Als ihm die Streckbank zummindest vermutete er das es eine war auffiel legte sich der Kopf leicht schief, eine Angewohnheit aus einem vergangenen Leben. Anschließend wanderte sein Blick auf der suche nach den anderen Gästen erneut den Hof ab. Einige bekannte Gesichter erspähte er und einige welche er niemals zuvor erblickt hatte. Verharren tuen die Grünen Augen bei der Gruppe anderer Anwesenden zu welchen auch Herr vom Rabenfeld gehörte. Sollte sich dessen Blick Pavel zuwenden so wird er diesen wie es die Etikette gebietet mit einer Verbeugung Begrüßen. Ebenso verhielt er sich mit der anderen in eine Schwarze Robe gekleidete Gestalt sobald er die Verbeugung des Verteidigers der Domäne wahrgenommen hatte.

Nachdem dies Geschehen war wanderten seine Grünen Augen auf der Suche nach anderen Anwesenden den Innenhof des alten Gemäuers.
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BeitragVerfasst am: 11.07.2007, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Er wusste, was von dem heutigen Treffen abhing und auch um die Gefahr in die er sich begab. Daher wählte er seine Kleidung mit bedacht. Die besten und edelsten Stoffe Milano die seine Kleidertruhe hergab legte er an. Dunkelblaue samtige und dicke Stoffe an den Rändern fein verziert. Kaufmannskleidung. Zugegeben die Kleidung erfolgreicher Kaufmänner. Zufrieden betrachtete er sich im Spiegel und beschloss, dass es genug war. Er nahm das edelsteinverzierte Schwert mit der zierlichen Klinge vom Schreibtisch und gürtete es um seine Hüfte. Ein letzter Blick. Also los.

Er ritt zu dem Treffen. Nicht auszudenken wenn das Laufen in den Straßen seine Kleider ruiniert hätte, nicht heute. Den ganzen Weg beschlich ihn seltsames Gefühl. Der Vysehrad näherte sich ihm und mit jedem Schritt flüsterte er ihm etwas Unheimliches ein. Er war nicht das was er vorgab zu sein. Die Mauern verbargen etwas. Sie wollten etwas bewirken, was sie nicht waren. Er konnte es sich nicht erklären, aber irgendetwas passte hier nicht zusammen. Vielleicht war es die Macht sagte er sich, die hier zugegen ist. Vielleicht spürte er das.

Er passierte die Wachen und lenkte sein Pferd neben ein anderes. Eine vierschrötige Gestallt stand daneben. Ekbert nutzte die Gunst des erhöhten Blickes und musterte die Runde eingehend. Viele Muskel bepackte Diener schienen hier herumzustehen. War dies hier so Sitte oder war so etwas nötig? Und wenn was würden diese Ändern? Hier lauerten weit aus gefährlicher Mächte, sagte er sich mit den Gedanken an die Gemäuer und ließ seinen Blick weiter in die Runde streifen.
Ein braunrotes Kleid fiel in seinen Augenwinkel. Seine Miene verhärtete sich schlagartig. Mißmutig glitt er aus dem Sattel und band sein Ross an. Den Blick warf er dabei immer wieder nach hinten. Ah.. da waren auch andere Personen. Ein Priester und dieser Falkenstein von letztlich.
Ohne es zu bemerken begab er sich in den Schatten eines Kreuzganges, sich achtsam von dem Gespann entfernend. Da waren auch noch andere Kainskinder. Der Junge war auch da und Rabenfeld in Damenbegleitung.
Er schritt auf ihn zu, wartete in gebührendem Abstand bis seine Aufmerksamkeit auf ihn gefallen war. Dann verbeugte er sich leicht: „Einen schönen guten Abend wünsche ich Herr von Rabenfeld. Es ist mir eine Freude euch wieder zusehen.“ Er wand sich Juliana zu: „Meine Dame es ist mir ein Vergnügen, ihr seid mit Sicherheit die beste und bezaubernste Begleitung am heutigen Abend.“ Er winkte mit einem Lächeln in Richtung der ganzen wartenden Bediensteten. Er verbeugte sich leicht. „Darf ich mich vorstellen? Ekbert Seinesgleichen, Neugeborener vom Clan des Mondes.“
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 11.07.2007, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Cicilliana lächelte Wilhelm an, als sie gerade ansetzen wollte ihm zu antworten erhob Radu allerdings das Wort, und wie es die Sitte geziemte blieb sie ruhig, sie nickte Wilhelm nur noch einmal kurz zu um zu zeigen, dass sie verstand was er auszudrücken vermochte.

Sie wand sich nun also dem Priester zu und wartete ab, bis die Vorstellung vollendet war und sie um Wort gebeten wurde.
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BeitragVerfasst am: 11.07.2007, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Vaanes hatte es doch noch relativ pünktlich zum kleinen Hof geschaft. Eigentlich hatte er vor gehabt noch früher an der Feste anzukommen, doch da er neu in der Stadt war hatte er sich dann noch etwas in der Entfernung verschätzt.
Zum Heutigen anlass hatte er sich eine einfache Robe gehüllt die sauber aber nicht von sonderlicher eleganz war. Er hoffte inständig das seine fehlende reiche Bekleidung kein alzu schlechtes Licht auf ihn werfen würde. So trat er vor die Tore der Festung, atmete noch einmal tief durch und schritt dann mit einem lächeln im Gesicht, an den Wachen vorbei in die Feste.
Hierbei war er sich durchaus der misstrauischen Blicke bewusst, welche ihm die Wachen zuwarfen bewust. An dieser stelle vertraute er darauf das der Regent seine Untergebenen gut instruiert hatte und schritt an ihnen vorbei zum Ort des Hofes.
Bei seinem Eintreten musterte er die schon anwesenden genau und hielt nach bekannten Gesichtern ausschau, da er wenig über die Ränge der einzelnen Kainiten wusste. Um einen Fehltritt zu vermeiden blieb Vaanes auch weiter im Hintergrund und begnügte sich damit die Anwesenden zu beobachten und daraus vielleicht einen Schluss über ihren Status zu schließen.
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