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Wilhelm Ventrue, Neugeborener
Anmeldedatum: 12.06.2005 Beiträge: 730 Wohnort: Passau
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Verfasst am: 09.09.2007, 19:44 Titel: Das Fest der Domäne |
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Wenn auch nach dem Termin, den der Regent dem Ventrue Wilhelm von Falkenstein ursprünglich vorgeschrieben hatte, so war nun endlich die Nacht des Festes gekommen. Waren es wirklich die verschiedenstes Aufgaben, welchen dieser nachgehen musste, hauptsächlich die Verteidigung der Domäne, die das Fest erst so verspätet stattfinden ließen, oder mochte man in der Terminfindung einen kleinen Funken Widerstand eines Ventrue erkennen, der sich noch nicht komplett in den Dienst der drachischen Herrscher gestellt hatte? Was hier heute Nacht gefeiert werden sollte, war zumindest für das edle Blut der Könige ein schmerzliches Ereignis: Der Sieg der Drachen über die Armeen der Ventrue und ihre Eroberung der Domäne Prag. Ein Kapitel in der Geschichte der Blaublütigen, über das man in einem Clan, der von Erfolgen und stetigem Streben nach Macht und Ansehen dominiert wurde, nur ungern sprach. Denn immerhin waren es die Ventrue, die Prag zu großem Wohlstand und einer starken Stellung im Osten geführt hatten, bis zu der verfluchten Nacht, als die Drachen zurückschlugen und in Marburg, den Nivjenkifeldern und natürlich in Prag siegreich hervorgingen. Keine ruhmreiche Stunde für Ventrues Nachkommen. Ebenso war es keine ruhmreiche Aufgabe, gerade für diese Geschehnisse ein Fest auszurichten. Aber es war verständlich, dass der Drachenherrscher dem einzigen Ventrue der Domäne gerade dies aufgetragen hatte.
Mit langsamem Schritt durchmaß Wilhelm den großen Saal des Hortes, der für die Nacht feierlich vorbereitet worden war. Eine leicht erhobene Plattform setzte sich an der Stirnseite des Saales ab. Vor ihre war eine lange Tafel aufgestellt, an welcher die Herrscher der Domäne den Abend würdevoll verbringen konnten, mit einem guten Blick über die Geschehnisse. Hinter dem Platz des Regenten hing das bekannte Banner seiner Herrschaft: Der weiße Zahn, flankiert von zwei Schwertern auf königsblauem Grund. In der Mitte des Saales war eine große Fläche ausgespart worden, zu beiden Seiten standen – mit etwas Abstand zur Tafel der Herrscher Prags – weitere lange Tische, so dass die Gäste dort sich gegenüber saßen, jeweils seitlich zur Stirnseite mit der Plattform des Herrschers. Der gesamte Aufbau bildete ein großes "U" nach, in der Mitte eine große Fläche aussparend. Die Tische dort boten ausreichend Platz für Wilhelms Gäste des heutigen Abends, jedoch ohne dass eine spezielle Sitzordnung ersichtlich war. Auf der anderen Seite des Saales war schließlich halb zwischen den Säulen der Platz für die Musikanten bereitet worden, die Männer dort stimmten noch einmal eifrig ihre Instrumente und spielten ein paar Takte Musik an, als Wilhelm an ihnen vorüber schritt.
Leise erklang ein Strich auf der Fiedel, während die Davul einen fröhlich-trommelnden Grundrhythmus erschallen ließ. Ein Trummschait gesellte sich zu der Melodie und stattete den klangvollen Takt in voller Harmonie in Quint und Oktav aus. Schließlich vollendeten die Schalmei und die Sackpfeife gemeinsam das Lied zu vollem Klang, säuselten hier und da noch etwas unsicher herum, den Ton suchend und dabei das Instrument warm spielend. Es war nicht exakt das gleiche wie es Wilhelm aus seiner Heimat kannte, aber auch die slawische Musik eignete sich gut zum Tanze, auch wenn er das Gefühl hatte, dass sie etwas kantiger war und nicht so gefühlvoll und rund erklang, wie Wilhelm es gewöhnt war. Besonders stolz war er, dass er sogar einen Musiker gefunden hatte, der die Drehleier beherrscht. Zuerst hatte er schon angenommen, dass dieses Instrument es bisher noch nicht soweit in den Osten geschafft hatte, schließlich jedoch hatte sich noch ein junger Musiker auf sein Gesuch hin gemeldet. Er war im Moment noch eifrig dabei die Saiten zu spannen und ließ sich damit einige Zeit. Er war der jüngste und damit auch unerfahrenste der Musiker und die Nervosität stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
Doch all dies beachtete Wilhelm nur beiläufig. Er nickte zur Bestätigung für sich selbst, dass alles an seinem Platz war und die Vorbereitungen sich dem Ende zuneigten. Endlich Platz machten für das wahre Geschehen: Dies Festlichkeiten selbst. Zuerst war Wilhelm noch etwas enttäuscht gewesen, dass er keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, mit Julianna über das letzte Fest der Domäne ausgiebiger zu sprechen und sich bei ihr ein paar mehr gute Ratschläge abzuholen. Vor allem was die Dekoration anging, fiel es ihm lange schwer etwas Passendes zu organisieren. Glücklicherweise standen ihm einige kompetente Diener zur Seite, allen voran sein getreuer Knappe, dessen Ausbildung als Edelknabe noch nicht Jahrzehnte zurücklag, wie bei dem Ritter selbst. Mit jugendlichem Eifer und mit in Zurückhaltung geübtem Charakter eines langen Unlebens wurde schließlich gemeinsam eine würdige Dekoration für den Abend ersonnen:
In regelmäßigen Abständen standen große Blumenvasen auf den Tischen, in welchen gemischt blaue und weiße Blumen standen, die so ausgewählt waren, dass sie die Farben des Regentenwappens fast exakt trafen. Der angenehme Duft von Flieder stieg den Gästen schon beim Betreten des Saals in die Nasen und die starken Farben der Blumen wollten das Gemüt der Gäste erfreuen. Der Blumenkenner erkannte natürlich zuallererst den duftenden Flieder, der auch Büschelweise in großen Töpfen regelmäßig neben den Säulen des Saals aufgestellt war. Ein Pendant in Weiß fand sich auf den Tischen: Zahlreiche Kirschblüten lagen auf den Tischen verstreut, ab und an mischte sich eine Seerosenblüte im gleichen Farbton darunter. Das Blau wiederholte sich in den mannigfaltigen Kornblumen, die einerseits auf den Tischen in Sträußen standen, andererseits aber auch mit Margeriten zu Kränzen geflochten an den Säulen hingen und dem kalten Stein einiges an Freunde und Farbe schenkten.
Reichhaltig war der Raum nicht nur mit Blumen, sondern auch mit Fackeln und Kerzen bestückt worden, so dass vor allem zur Mitte des Saales hin genug Licht vorhanden war, sich jedoch in den Ecken des Saals und hinter den Säulen noch genug Dunkelheit fand, um dort ein privates Gespräch zu führen, sofern man es schaffte allzu gespitzte Ohren fernzuhalten. Nachdem Wilhelm nun einmal durch den Saal geschritten war, kam er nun vor dem Podest des Regenten zum stehen. Er warf einen Blick auf das gut zwei Meter lange Banner, in welchem tagelange Arbeit seiner Diener steckte. Im Gegensatz zum kleinen Hof unterschied sich Wilhelms Kleidung heute Nacht deutlich vom Banner des Regenten. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er das ritterliche Festgewand aus seiner Heimat an. Eine edle langärmlige Tunika aus dunkelblauem Leinen, welche an den Ärmeln und am Saum mit silbernen Bordüren verziert war. Ein breiter Gürtel verlieh der Tunika den passenden Sitz an der Hüfte und sorgte mit seinen zusätzlichen silbernen Verziehrungen für eine weitere ansprechende Zierde.
Der Ventrue drehte sich um, und ging zurück durch den Saal. Bald würden die ersten Gäste eintreffen und dann wollte er im Eingangsbereich bereitstehen, um seine Gäste persönlich begrüßen zu können, hätten sie die Diener und die Garderobe direkt hinter der Eingangstüre passiert. Wilhelm hatte seinen Knappen und einen Wachmann dort stationiert, einerseits um entsprechende Höflichkeit, aber auch eine gewisse Strenge parat zu haben, sollte sich Kainiten widerwillig zeigen, beispielsweise mitgeführte Waffen an der Garderobe abzulegen. Sein Knappe kannte durch die Besuche in Wilhelms Zuflucht mittlerweile eine große Zahl an Prager Kainiten, daher war er zuversichtlich, dass es an der ersten Begrüßung hier in Radegasts Hort bestimmt nichts auszusetzen gäbe. Es würde mehr sein, als das was man von einem normalen Sterblichen erwarten konnte. Ein etwas unruhiges Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Knappen ab, als Wilhelm zu den beiden Männern herantrat. Er sprach ihnen mit einigen wenigen Worten, an die er sich wenige Moment später schon gar nicht mehr erinnern konnte etwas Mut zu. War Wilhelm etwa selbst nervös? Sein Blick ging unruhig durch den Saal und wieder und wieder ballte er die Hände zur Faust, um danach die Finger weit zu spreizen, um so eine Hände zu entspannen. Eine Angewohnheit, die Wilhelm schon zu Lebzeiten gehabt hatte und nun im Unleben bestimmt nie wieder loswerden würde. Er musste lächeln. Wie sich manche Dinge eben nie änderten.
Wilhelm trat durch die Eingangstüre hinaus in die kühle Luft und sah hinauf zum Mond und in den Sternenhimmel. Ja, es war soweit. Es würde bald Mitternacht sein und bestimmt kamen einige Kainiten überaus pünktlich, wenn nicht gar zu früh. Er füllte seine Lungen mit dem Geruch der Stadt und als er zurück in den Großen Saal trat, war der Kirsch-Fliederduft der in der warmen Luft lag nur umso intensiver.
Hinter Wilhelm strafften sich die Diener am Eingang. Sie wussten, dass es nun ernst werden würde. Sie vollste Konzentration wallten lassten mussten, dabei sowohl bestimmt aber auch höflich aufzutreten hatten - keine leichte Aufgabe. Und es war nicht die einzigste an diesem Abend.
Der Saal war bereit. Die Diener waren bereit. Er war bereit. Die Nacht konnte beginnen.
(Jeden anreisenden Kainiten würde Wilhelms Knappe überaus freundlich und stets mit einer artigen Verbeugung begrüßen. Wer es erlaubte, dem wurde hier der schwere Umhang oder Mantel abgenommen und dieser ordentlich auf einem Kleiderständer in einem kleinen Vorraum aufbewahrt. Trug ein Kainit eine Waffe, so wurde er erst freundlich, bei einer Weigerung diese abzulegen schließlich mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass es nicht erlaubt sei, in den Festsaal Waffen zu bringen.
Anschließend traten die Gäste von dem kleinen Vorraum in den großen Saal des Hortes, wo bereits Wilhelm nur wenige Schritte hinter der großen Flügeltüre bereitstand jeden Gast nochmal persönlich und mit ausgesuchter Höflichkeit zu begrüßen.)
[OT]
1. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Das Fest findet wie hier angekündigt termingerecht statt! Um mit den Zeitlinien nicht zu sehr in Konflikt zu geraten und das Spiel durch Rückdatierung unnötig zu erschweren ist dieser Zeitpunkt nun NACH dem zuletzt stattgefundenen kleinen Hof. Das heißt also: vergesst den konkret genannten Juni-Termin und setzt [beliebiges_datum] ein.
Bei Problemen mit der Zeitlinie oder Unklarheiten wendet euch bitte sowohl an die SL als auch an mich.
2. Persönliche Gespräche, die über die Begrüßung hinausgehen bitte in einem extra Thread spielen.
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Jirka Tzimisce, Neugeborener
Anmeldedatum: 11.03.2007 Beiträge: 920
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Verfasst am: 11.09.2007, 15:06 Titel: |
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„Und, ist das gut so für das Fest eines Königs?“ Der Spott in Jirkas Stimme machte es ziemlich offensichtlich, dass es ihm eigentlich ziemlich egal war, was auch gut so war, denn alles andere wäre auch irgendwie lächerlich gewesen. Radek verschränkte die Arme vor der Brust, und blickte sich wachsam in alle Richtungen um, obwohl er dem Baum am Flussufer nur einen sehr flüchtigen Blick zuwarf. Trotzdem lief ihm ein kalter Schauder über den Rücken, und das nicht wegen Jirka, der gegen den Baumstamm lehnte und nach oben in die blätterverhüllte Krone blickte, sondern wegen dem trügerischen Ding, mit dem er redete, die Götter allein wussten warum. Die Antwort konnte er natürlich nicht hören, aber er war auch ganz froh darüber…er war einmal einer von ihnen begegnet, und das würde ihm für den Rest seines Lebens reichen, wie lange es auch noch dauern mochte.
Schließlich hörte er Schritte hinter sich, die Jirka gehören mussten und schweigend machten sie sich auf den weg zu Radegasts Hort. Ein seltsamer Ort für ein Fest, das den Drachen gewidmet war. Radek hatte natürlich nur sehr begrenzten Einblick in den Clan des Drachen, aber er hätte gedacht, das solche Feste eher auf Bergen oder in unterirdischen Höhlen…auf Lichtungen in einem besonders finsteren Teil des Waldes oder zumindest in einer dunklen, verfallenen Ruine stattfinden würden. Aber nun ja, es wurde ja nicht von einem Drachen ausgerichtet, und was wusste er schon, was für Vorstellungen dieser Ritter von Jirkas Clan hatte? Vielleicht hatte er den Ort auch gar nicht selber bestimmen können.
Sobald sie den Hort erreicht hatten, wickelte Jirka die Natter von seinem Arm und ließ sie zu Boden gleiten, wo sie lautlos in einem Gebüsch verschwand. Dann wandte er sich zu ihm: „Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber du weißt ja Bescheid…“ Radek nickte nur, natürlich wusste er das, er war ja nicht blöd. Mit einem weiteren Nicken ging Jirka auf die Tür zu, die ihm von den Wächtern geöffnet wurde.
Noch ein paar Momente lang blieb er stehen und blickte durch die noch geöffnete Tür Jirka nach, versuchte einen Blick auf den offenbar von Fackeln erleuchteten Saal zu bekommen, auf die elegante Gestalt hinter der Tür zu erhaschen, oder besser noch, den Blick des Jünglings zu fangen. Ob das wohl ein Guhl war? Oder ein Vampyr? Wäre interessant, mit einen anderen Guhl zu reden. Einem, der ihm nichts sagen konnte, wie das alte Ungeheuer, das Jirkas Erschaffer diente und auch nicht diese lächerlichen Gestalten, die glaubten, sie seien Guhle, obwohl sie nichts weiter waren als blutsgebundene Menschen. Sollte der Blick aus seinen kalten, grünen Augen noch den des Knappen kreuzen, nickte er ihm zu: Ein finsterer Mann, wenn auch auf eine seltsam einnehmende Weise finster.
Dann aber drehte er sich um, und verschwand wieder in der Nacht, mit der selbstsicheren Haltung von jemandem, der wusste, dass er über den Rest der Menschheit erhoben worden war. Erhaben, sozusagen. Etwas, das zu der einfachen Kleidung so überhaupt nicht zu passen schien.
Jirka hingegen wirkte im Vergleich zu seinem Guhl so, als habe er deutlich mehr Zweifel an sich oder der Ordnung der Dinge. Er betrat Radegasts Hort mit einem neugierigen Blick, schaute sich musternd und mit großer Aufmerksamkeit um, so als sauge er die Umgebung mit den Augen ein, als würde ihm nichts entgehen. Eine leichte Verwunderung war von seinem blassen Gesicht abzulesen und vielleicht auch etwas Belustigung, als er die warme Luft einatmete. Kirsche und Flieder…Frühling. Es roch in der Tat nach Frühling. Geistesabwesend öffnete die Spange an seinem alten, einfachen und mittlerweile sehr mitgenommenen Kapuzenumhang und gab ihn dem höflichen Knappen, ohne diesen weiter zu beachten.
All die Höflichkeit, zu der Wilhelms Diener fähig waren, war an diesem untoten Gast völlig vergebens, da sie nicht beachtet und auch nicht erwartet wurde. Und so, wie er aussah, hätte er die Feinheiten der höfischen Etikette wahrscheinlich ohnehin nicht erkannt, da er wohl selber keine Ahnung davon hatte: Unter dem Umhang trug er nichts Aufsehenerregenderes als beim letzten großen Hof, also an den Waden geschnürte Beinlinge aus schwarzer Wolle, ein knielanges längärmliges Hemd aus blau gefärbtem Leinen. Darüber noch eines aus etwas feiner gewobener schwarzer Wolle, nur dass dieses etwas kürzer war und die Ärmel nur bis etwas über die Ellebogen reichten. An den Ärmeln und dem Halsausschnitt, ebenso auf dem Gürtel war die bestickte Borte wieder angebracht worden, die von der ruinierten Kleidung gerettet werden konnte, auf die sie ursprünglich einmal angebracht worden war: Ein dunklerer Faden wob sich dort zu ineinander verschlungenen, finsteren Fabeltieren. Nicht die Stickerei einer adeligen Dame, sondern von der Art, mit der die Bauern ihre Festtagskleidung verzierten.
Jirka hatte es in einem Gedanken, der ihm selber etwas kindisch anmutete, ausnahmsweise bedauert, die viel gefürchtete Fähigkeit seines Blutes nicht besser zu beherrschen…damit hätte man vermutlich ein Gewand machen können, das sehr viel eindrucksvoller gewesen wäre. Zumindest hätten sie dann alle etwas gehabt, worüber sie reden und sich aufregen konnten. Aber nun gut, er wollte ja gar keinen Eindruck machen, oder vielmehr: Er hatte für seinen Geschmack schon mehr als genug davon gemacht, sollte doch jemand anderes bitte heute alle Aufmerksamkeit haben: Wilhelm von Falkenstein zum Beispiel.
Auf diesen ging der Tzimisce mit einem schwer zu deutenden Blick zu, blieb in angemessener Entfernung für eine Begrüßung stehen und neigte den Kopf so förmlich, wie es ein Neugeborener einem anderen Neugeborenen gegenüber bei einem solchen Anlass tun sollte. Seine langen, schwarzbraunen und ausnahmsweise zur Feier des Tages gekämmten Haare fielen etwas in sein Gesicht:
„Guten Abend Herr von Falkenstein“ begrüßte er den Gastgeber mit dem Hauch eines Lächelns. _________________ "Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP) |
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Wilhelm Ventrue, Neugeborener
Anmeldedatum: 12.06.2005 Beiträge: 730 Wohnort: Passau
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Verfasst am: 11.09.2007, 16:10 Titel: |
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Wilhelm fixierte Jirka, als dieser eintrat. Er hatte eigentlich gedacht, dass es selbstverständlich wäre festliche Kleider zu einem solchen Ereignis anzuziehen. Aber vielleicht... waren das Jirkas besten Kleider? Der Drache wirkte etwas ordentlicher als sonst, aber der Gesamteindruck war der Gleiche. Und dieses Leinenhemd kannte Wilhelm bereits vom letzten kleinen Hof.
Hoffentlich hatte er wenigstens das Blut herauswaschen lassen.
Er lächelte sanfte und ließ sich selbstverständlich nichts von diesen Gedanken anmerken, schließlich musste er als Gastgeber freundliche Höflichkeit walten lassen, egal welche Kleidung die Gäste präferierten. Auch wenn der Geschmack von Menschen und Kainiten bisweilen extrem weit auseinander lag und es damit in der nächtlichen Gesellschaft zu weitaus größeren Überraschungen kommen konnte, als früher zu menschlichen Zeiten.
Mit einer ausschweifenden Geste lud er Jirka ein näher zu treten und in den Saal zu kommen.
"Guten Abend Jirka. Ich heiße euch mit Freude zum Fest der Domäne willkommen." Zu diesen Worten nickte auch der Ventrue leicht.
"Ihr seid der erste Gast. Wenn ihr mögt, so zeige ich euch gerne, wo ihr für den heutigen Abend einen Platz findet, oder ihr seht euch selbst um. Ganz wie es euch beliebt." |
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Jirka Tzimisce, Neugeborener
Anmeldedatum: 11.03.2007 Beiträge: 920
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Verfasst am: 11.09.2007, 18:09 Titel: |
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Jirka konnte Wilhelm natürlich nichts von seinen Gedanken anmerken, da der Verteidiger dazu viel zu höflich war. Aber konnte sich durchaus vorstellen, was Wilhelm in etwa denken musste, wenn er sich das Festtagsgewand des Ritters ansah. Nun, es nutzte nichts, sich zu verkleiden, wenn man nicht das dazu passende Verhalten an die Nacht legen konnte, nicht? Das würde nur vollkommen lächerlich wirken. Und er war ja schließlich gewiss kein Narr.
Das leichte Lächeln vertiefte sich etwas und nahm einen spöttischen Ausdruck an, auch wenn es eher so wirkte, als mache er sich über sich selber lustig.
Zu den Worten des Gastgebers nickte er leicht: „Oh, wenn Ihr noch Zeit habt, zeigt mir, wo ich einen Platz finden kann…“
Während er das sagte, glitt sein Blick noch einmal über den Saal und blieb an dem Podest hängen. Nun, wenn der Regent anwesend sein wird, dann muss das ja ein überaus fröhliches Fest werden, dachte er dachte er mit einem nervösen Zucken um die Mundwinkel.
„Vielleicht wäre es gut, wenn ich heute Abend nur bei anderen Neugeborenen sitzen würde.“
Er biss sich auf die Zunge, um sich am weiterreden zu hindern, aber es war nicht zu übersehen, dass er einen Teil von dem, was er hatte sagen wollen, verschluckt hatte. In direkter Nachbarschaft der Ancillae würde es ziemlich anstrengend werden. Und allzu nah in Sichtweite des Ahnen ohnehin. _________________ "Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP) |
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Wilhelm Ventrue, Neugeborener
Anmeldedatum: 12.06.2005 Beiträge: 730 Wohnort: Passau
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Verfasst am: 11.09.2007, 18:37 Titel: |
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"Selbstverständlich." nickte Wilhelm in betont freundlicher Art. Das schelmische Lächeln, dass auf Jirkas letzte Worte folgte, wollte er jedoch vor dem Drachen nicht verbergen. Er konnte diesen Wunsch recht gut nachvollziehen.
Er ging voraus und führte Jirka geradewegs auf die linke der beiden sich gegenüberstehenden Tafeln zu, wo er sodann in etwa mittig des Tisches stehenblieb. Es gab keine Stühle, sondern nur eine lange Bank zum Sitzen, so dass man seinen Platz vollkommen frei wählen konnte und auch später, bei weiteren Gästen, noch beliebig weiterrutschen konnte. Allerdings deuteten in regelmäßigen Abständen aufgestellte silberne Kelche eine grobe Platzordnung an. "Hier bitte. Euch steht das Privileg zu, als erster einen Platz aussuchen zu können." lächelte Wilhelm. "Allerdings habe ich bewusst keine feste Sitzordung erstellt, so dass ich euch nicht versprechen kann, dass an diesem Tisch kein Ancilla Platz nehmen wird. Sofern ihr euch in eurer Platzwahl noch nicht entscheiden wollt, so seht euch doch den Saal noch etwas an. Oder ihr labt eure Kehle bereits an einem Schluck Vitae? Meine Diener werden diesem Wunsch sofort nachkommen."
Neben einer der Säulen hinter der Tafel konnte Jirka erkennen, dass dort ein junges Mädchen stand, mit adrett nach oben gesteckten Haaren, die ihm freundlich zulächelte. Er würde ihr wahrscheinlich nur kurz zunicken müssen, damit sie herantrat und sich nach Jirkas wünschen erkundigte.
"Ich werde nun wieder zurück an den Eingang gehen und weitere Gäste begrüßen. Wir werden heute abend bestimmt noch mehr Zeit haben uns zu unterhalten." verabschiedete sich Wilhelm schließlich und durchmaß bedächtig den Saal, zurück zum Eingang. |
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Nastassja Werenskij Tzimisce, Neugeborene
Anmeldedatum: 26.06.2007 Beiträge: 649
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Verfasst am: 14.09.2007, 01:18 Titel: |
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Es musste nun schon eine Stunde her sein, dass sie den Hort Radegasts verlassen hatte. Nastassja selbst war längst auf die groß angelegte Festlichkeit vorbereitet, doch als sie den großen Saal des Hauses betrat, herrschte noch ein Wuseln und Rufen unter den Dienern des Ventrue, das ihre Vorfreude im Tumult zu ersticken drohte. Umso leichter fiel es ihr, dem Hort noch einmal zu entfliehen. Seit sie den unübersehbaren Aushang in der Grotte erblickt hatte, schweiften ihre Gedanken Nacht um Nacht in sehnsüchtiger Erwartung dem ruhmreichen Ereignis entgegen. Sie liebte den Trubel, die Hochstimmung, die Musik. Doch all diese stumpfsinnige, triste Vorbereitung liebte sie ganz und gar nicht. Das war etwas für den Pöbel, sicher auch für Personen wie den Verteidiger, die mit der Verantwortung das Bett teilten. Doch wer wusste schon zu sagen, ob ihm diese Aufgabe jenseits der Erniedrigung auch irgendwelche Genugtuung verschaffte?
Die Nacht war kühl und ruhig wie eh und je. Ein kleiner Spaziergang führte sie wenige Straßen von Radegasts Hort fort, allzu rasch aber auch wieder zurück. Sie hoffte doch, dass man dort nun endlich fertig mit allem war. Viel länger wollte sie nun wirklich nicht warten.
In der Tat hatte sich das Murmeln aus dem Inneren des Hauses inzwischen gelegt und die Wachmänner wirkten wie in jeder Nacht, routiniert, gelangweilt, aufmerksam. Vielleicht ließ Letzteres auch zu wünschen übrig, doch sie vermochten die meisten Sterblichen durchaus von den Kindern der Nacht zu unterscheiden. Die Türe öffnete sich bereitwillig, als das blasse Mädchen heran trat und mit dankbarem Lächeln schlüpfte der Drache ins Innere des Hortes.
Da war er wieder, dieser herrliche Duft. Es war wirklich ein erquickendes Erlebnis, wirkte der Saal doch sonst derartig kahl und trist, wenn man ihn mit dieser Flut von liebevollen Details verglich. Ein zartes Säuseln von Musik mischte sich in die Düfte, die den Raum durchflogen. Weniger aufdringlich als entspannend. Und gerade mitten in diesen Genuss des lang gemissten Ereignisses stachen die harten Worte jenes Dieners, den man genau hinter dem Eingang postiert hatte. Der erste Blick der jungen Maid, die doch so viel weniger beunruhigend wirkte, als der vor ihr angereiste Gast, ließ den Knappen Wilhelms kurz stocken. Als sie jedoch einsah, dass er es nur gut und sogar sehr taktvoll meinte, schmunzelte sie erheitert und machte sich daran, den hier drinnen lästig werdenden Mantel abzustreifen. Es war ein Stück von schlichter Eleganz in ledernen Tönen und heller abgesetztem Kragen und Saum. Sie war ja nicht wirklich angereist. Umso bestechender funkelte das blütenreine Weiß ihres liebsten Kleides unter dem entgegen genommenen Stück hervor. Filigrane, schwarze Linien zeichneten Rankenmuster auf Kragen, Armgelenke, Hüfte und Saum, welcher knapp über dem Boden liegend mit jedem ihrer Schritte schwang. Im üppig erhellten Saale funkelte der silbrige Anhänger am Halse der Neugeborenen freundlich auf und mochte aufgrund seiner dadurch besonderen Auffälligkeit kurz einen Blick des Jünglings provozieren.
Nastassja verschwendete keine Worte an den bereits beschäftigten Diener, der sich ihren Mantel fort zu hängen anschickte. Die fröhlichen Melodien wurden lauter, als sie den eigentlichen Ort des Geschehens betrat. Neugierig wanderte der Blick aus grünbraunen Augen durch den reichlich geschmückten Festsaal und ein Ausdruck des entzückten Staunens schlug Wilhelm wohl noch entgegen, als sie diesen schließlich direkt hinter dem Eingang des Raumes vorfand. Erfreut hoben sich die Mundwinkel des jungen Mädchens und sie nickte dem Gastgeber höflich zu. „Ich wünsche euch einen guten Abend, Herr von Falkenstein.“ Wobei sie einen leichten Knicks aufführte und das Kleid lüpfte. Wenn Wilhelm hierfür die Zeit und Muße besaß, würde ihm wohl die veränderte Frisur des Drachen auffallen. Die sonst so ungebändigt herab hängenden Locken waren diese Nacht auf dem Haupte zusammen gesteckt und nur einige stärkere Strähnen kränzten das blasse Antlitz der Tzimisce gleichmäßig, rötlich ein. |
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Wilhelm Ventrue, Neugeborener
Anmeldedatum: 12.06.2005 Beiträge: 730 Wohnort: Passau
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Verfasst am: 19.09.2007, 12:44 Titel: |
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"Auch euch einen guten Abend, werte Nastassja." begrüßte Wilhelm die Drachin mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen. Er trat einen Schritt näher an sie heran und neigte sein Haupt zu einem freundlichen Nicken nach vorne. Seine Rechte glitt dabei nach vorne und er hielt sie mit der Handfläche nach oben einen Moment vor Nastassja hin und sah ihr tief in die Augen. Er war gespannt, ob sie um höfische Etikette wusste und ihm ihre Hand für einen Handkuss reichen würde oder ob sie derartige charmante Höflichkeiten in ihrem Unleben bereits abgelegt hatte.
"Erlaubt mir zu sagen, dass ihr heute Nacht ganz bezaubernd ausseht." Sollte sie ihm ihren Handrücken anbieten, so würde Wilhelm Knie und Nacken beugen und den respektvollen Kuss auf den Handrücken andeuten, wobei er natürlich den Augenkontakt zu Nastassja wahrte. Seine Bewegungen waren von geübter Eleganz, was man von einem von Falkenstein auch gar nicht anders erwartete. Kannte sie diese Geste der Verehrung des weiblichen Geschlechtes nicht, so hielt seine Hand nur kurz vor ihr inne, führte dann jedoch den Halbkreis vor Wilhelms Oberkörper weiter und gestikulierte in die Weite des Saals.
"Darf ich euch zu den Tischen begleiten, wo ihr euch einen Platz für den heutigen Abend aussuchen könnt?" |
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Nastassja Werenskij Tzimisce, Neugeborene
Anmeldedatum: 26.06.2007 Beiträge: 649
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Verfasst am: 19.09.2007, 13:33 Titel: |
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In der Tat blickte den Verteidiger aus den Augen der Untoten Verwunderung an. Womöglich handelte es sich gar um Unkenntnis solch feinsinniger Details der sterblichen Hochgesellschaft?
Konnte es denn wahr sein? Seine Haltung, sein Blick, sie waren eindeutig. Ihr Zögern hatte seinen Grund. So hatte Nastassja die Hoffnung auf derartige Verehrungsbezeugungen doch beinahe resigniert aufgegeben. Unter den Kindern Kains gab es nicht eben viele, die sich auf solche Gesten verstanden oder sie für angebracht und nötig hielten. Diese Erfahrung hatte sie recht rau auch schon in Prag selbst gemacht. Vermutlich konnte man nicht erwarten, dass ihr Geschlecht unter den Verdammten hervorgehoben würde, genoss es doch bereits das wertvolle Geschenk der Gleichbehandlung. Allerdings hatte sie das nie sonderlich von der Falschheit eines gewissen Respekts überzeugt.
Auf ihrem Gesicht breitete sich ein entzückt geschmeicheltes Lächeln aus, als ihre rechte Hand schließlich in weich nach unten geneigter Haltung die seinige suchte und der Verteidiger die edelmütige Geste vollführen konnte. „Vielen Dank, mein Herr.“ erwiderte sie leis’ seinem Kompliment und aus ihren Augen funkelte dem Ventrue ein warmer Ausdruck der Freude entgegen. Es war nicht ganz klar, ob Wilhelms Ehrerbietung sie in derartige Hochstimmung versetzt hatte oder ihr Gemüt aufgrund der gesamten Festivität gerührt war. Im zaghaften Griff des Vampirs erschien die blasse Hand des Mädchens geradezu verschwindend und es war zu spüren, dass diese Finger noch nicht sehr viel Arbeit verrichtet hatten.
Nachdem die so erheiternde Begrüßung ausgeklungen war, schickte die Tzimisce einen Blick in den dekorierten Festsaal. Unschwer zu erkennen war, dass sie noch nicht von sonderlich vielen Kainiten erwartet wurde. Und wer sich bereits eingefunden hatte, war ebenso problemlos zu erkennen. Ob dieser Ironie zuckten die Mundwinkel Nastassjas für einen Moment auf.
„Sehr gern. Ich bitte darum.“
Und so harrte sie des Geleits zu einer der beiden freien Tafeln. Vermutlich würde Wilhelm sie ohnehin nicht ausgerechnet an einen Platz am gegenüberliegenden Tische führen, aber wen kümmerte diese Gewissheit schon? |
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Wilhelm Ventrue, Neugeborener
Anmeldedatum: 12.06.2005 Beiträge: 730 Wohnort: Passau
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Verfasst am: 20.09.2007, 13:34 Titel: |
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"Bitte sehr, dort drüben sind die Tafeln." gestikulierte Wilhelm einmal mehr in die Richtung der Tische und forderte Nastassja auf, neben ihm dorthin zu gehen. Nach wenigen Schritten quer durch den Saal, erhob er erneut die Stimme: "Jirka von den Drachen ist bereits anwesend, er hat sich hier auf der linken Seite seinen Platz gesucht. Möchtet ihr euch zu ihm setzen?" Je nach ihrer Reaktion, würde Wilhelm Nastassja sodann entweder zum rechten oder eben zum linken Tisch, zu Jirka führen. "Wenn ihr nach einem Schluck zu trinken wünscht, so gebt den Dienern bitte nur ein kurzes Zeichen. Sie werden sich um all eure Wünsche kümmern." Wilhelm wies hierbei auf die Dienerin, die unauffällig, aber mit einem freundlichen Lächeln hinter dem Tisch zwischen den Säulen stand.
"Und falls es euch recht ist, so würde ich heute abend gerne neben euch Platz nehmen." Sanft lächelte er Nastassja, doch wandte er sich sodann auch schon wieder zum gehen: "Ich muss nun leider zurück zum Eingang, um weitere Gäste zu begrüßen, aber wenn ihr nichts dagegen habt, so haltet den Platz neben euch doch bitte für mich frei. Bis später, Nastassja." nickte er der in Weiß gewandeten zu und ging zurück zum Eingang. |
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Nikolai Ferenc Gast
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Verfasst am: 20.09.2007, 14:38 Titel: |
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Er hatte extra seine beste Kleidung angelegt...jedenfalls soweit man sie "beste Kleidung" nennen konnte... Nichts desto trotz war sie sauber und nicht zerrissen,also konnte sie wohl durchaus als akzeptabel durchgehen.
Da das Fest jedoch im Hort stattfand konnte der Drache längere Wege und Zwischenfälle vermeiden und so war er sogar ein wenig überpünktlich da.
Den Knecht ignorierte er einfach, auch wenn er ihm seinen Mantel anvertraute, und ging weiter direkt, in die große Halle, wo er auch schon Wilhelm sah, der offensichtlich die Gäste begrüßte...Die Blütenpracht der Dekoration bewundern lief er auf Wilhelm zu, wo er sich auch sogleich verbeugte
"Seid gegrüßt Herr von Falkenstein!" während er sich kurz noch einmal im Saale umsah und die wunderbaren Düfte und Farben in sich aufnahm lobte er den Ventrue "Der Saal ist wundervoll hergerichtet..." kurz darauf senkte er seine Stimme zu einem nur für den Verteidiger hörbaren Flüstern herrab. Nach einem leisen Wortwechsel gingen Nikolai und Wilhelm einige Schritte, bis der Drache sich wieder verbeugte und nach einer kurzen Verabschiedung mit missmutiger Miene nun endlich die anderen beiden Kainiten registrierte und schlagartig hellte sich seine Miene auf, da er die beiden als Clansgeschwister erkannte.
Gemeßenen Schrittes ging der Hüne auf Jirka zu, blieb in angemeßenem Abstand stehen und harrte seiner Beachtung. Sollte Jirka sich entschließen ihn zu beachten, so würde er sich tief, tiefer als für des Anderen Stand angemeßen, verbeugen, allerdings aus ehrlichem Respekt, und ihn angemeßen Begrüßen... |
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Nastassja Werenskij Tzimisce, Neugeborene
Anmeldedatum: 26.06.2007 Beiträge: 649
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Verfasst am: 21.09.2007, 01:46 Titel: |
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Jirka von den Drachen. Gewiss, es klang wie Musik in ihren Ohren. „Oh, Herr Jirka ist bereits eingetroffen.“ Stellte sie mit freudigem Erstaunen fest. „So werde ich ihn denn nicht allein lassen.“ Der Verteidiger leistete ihrer Entscheidung umgehend und wertungslos Folge. Als die beiden an der langen Tafel angekommen waren, an welcher der Clansbruder Nastassjas bereits geduldig verharrte, nickte sie Wilhelm dankend zu. Das Mädchen war bereits im Begriff, sich Stück für Stück durch den schmalen Gang zwischen der Tafel und jener Sitzreihe zu fädeln, auf der sich die gesellige Runde der kalten Leiber niederlassen sollte, als seine Bitte an ihr Ohr flog. Konnte dieser Abend denn noch schöner werden? Zuerst jene lang gemisste Geste der Verehrung und nun die Gesellschaft des ritterlichen Herrn von Falkenstein. Was hatte er damit nur im Sinn? Nun, es würde sie sicherlich nicht stören, an der Seite des Gastgebers und Verteidigers Prags die Festlichkeit zu durchleben. Womöglich gäbe es ihr sogar die Chance, hier und dort eine Frage zu stellen. Sicherlich gab es doch auch einige Programmpunkte und Darbietungen, die den drakonischen Herrschern Prags schmeicheln sollten.
„Ich möchte euch diesen Wunsch gern erfüllen, so der Ansturm auf den von euch ersehnten Platz denn nicht übermächtig wird.“ Ein keckes Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie schließlich das Kleid an Gesäß und Beinen glatt strich um sich neben Jirka niederzulassen. Lediglich ein letztes Nicken folgte dem aufbrechenden Ventrue, dessen Besorgnis um seine Gäste ihn wieder zum Eingang des Saales rief.
„Ich wünsche euch einen guten Abend, Jirka.“ Ein freundliches Lächeln zierte das sacht geneigte Haupt bei diesen Worten.
Tatsächlich sollte Wilhelm Recht mit seiner Eile behalten, denn es schien, als wären die Pforten des Hortes nun gänzlich aufgebrochen und der Besucherstrom würde einsetzen.
Nikolai Ferenc also. Es war erfreulich, ja geradezu erleichternd, dass sein Auftreten und seine Pünktlichkeit zu diesem Anlass nichts zu wünschen übrig ließen. Die ersten Gäste des Königs waren gleich drei Kainiten vom Blut der Tzimisce und sie repräsentierten recht gut, wofür dieses Fest stand. Ein guter Teil der Former Prags war somit eingetroffen und der Eindruck hätte kein besserer sein können. Dass aber Nikolai einer von ihnen war, ließ im Besonderen die Hoffnung zu, dass damit die halbe Ernte bereits eingefahren war. Würde sich der Heißsporn an Nastassja wenden, so hatte sie ein gut gemeintes, aber verhaltenes Nicken für ihn übrig. Sie beabsichtigte nicht, ihn herabzusetzen. Das war schon geschehen und dem Trug sie lediglich Rechnung.
Der Blick des Mädchens schweifte über die mit Blumen dekorierten Tische. Es war alles sehr prächtig, doch der Zeitpunkt, den sie dereinst besonders genossen hatte, würde bei dieser Feierlichkeit mit größter Sicherheit ausfallen. Niemand würde all die Zierde räumen um Platz für Speis und Trank in üppigster Gestalt zu schaffen. Nein, diese Gesellschaft würde sich wohl nur mit der Trinkerei zufrieden geben. Doch all diese Erinnerung war grau und blass. Und als sie so darüber nachdachte, fand sie ihre Augen auf dem Hals der jungen Dienerin wieder, statt auf der Tafel. Dieses unwissende, kleine Menschenweib. Was hatte sie sich gedacht, als sie ihr Haar für diese lange Nacht der Dienerschaft bereitet hatte? Wollte sie ihre zarte, rosige Kehle, die so weich und verletzlich mit jedem Herzschlag und jedem ihrer Atemzüge tanzte, allen Vampiren dieser Stadt präsentieren? Hatte sie geglaubt, jemand würde sie entdecken und für ihre treuen Dienste besonders entlohnen? Mit Sicherheit hatte sie das, die Menschen dachten pausenlos an solche Dinge. Aber so etwas durfte man ihnen nicht nachsagen, es war töricht und ungehörig. Immerhin stammten sie selbst von ihnen, nicht wahr? |
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Eliška Valdštejn Toreador, Neugeborene
Anmeldedatum: 08.04.2007 Beiträge: 510 Wohnort: Bochum
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Verfasst am: 24.09.2007, 12:39 Titel: |
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Eliska hatte einige Zeit damit verbracht, sich für das Fest vorzubereiten. Viel zu lange eigentlich, wenn sie es recht bedachte und ehrlich zu sich selbst war. Jetzt stand sie am Fenster des Zimmers ihrer Zuflucht und schaute in die Nacht hinaus. Leise seufzte sie. Doch wenn sie nicht zu spät kommen wollte, würde sie wohl langsam aufbrechen müssen. Mit einem letzten, beinah sehnsüchtigen Blick auf die Ruhe der nächtlichen Straßen der goldenen Stadt wandte sie sich ab, griff nach dem dunklen Kapuzenmantel, der auf dem Bett bereit gelegen hatte und einem in dunkles Tuch gehülltem Gegenstand und verließ den Raum.
Ihre Schritte verlangsamten sich merklich, je näher sie sich dem Hort näherte und als das Gebäude mit den sanft erleuchteten Fenstern in Sicht kam, blieb sie stehen. Scheinbar gedankenverloren musterte sie das Haus, ehe nach einigen Minuten ein Ruck durch ihre Gestalt ging, sie sich merklich straffte und eine freundliche Miene aufsetzte, bevor sie durch die Tür schritt.
Dem bereitstehenden Diener schenkte sie ein schwaches Lächeln, während sie ihm den Mantel und dann auch mit einigen leise gesprochenen Worten das Päckchen überreichte, um dann einen kurzen Blick in den Raum zu werfen. Eliska trug ein schlichtes Kleid aus einem dünnen, aber feingewebten Wollstoff, das eigentlich der Mode entsprechend aus einem Über- und einem Unterkleid bestand. Vom dunkelgrauen Unterkleid waren allerdings nur ein wenig Stoff am Ausschnitt und die engen Unterärmel zu sehen, die bis über das Handgelenk reichten. Das Überkleid, genauso schmucklos wie das Unterkleid, wurde durch eine Schnürung im Rücken auf Figur gebracht, während die weiten Ärmel und der Rock bei jedem Schritt ihren Körper umspielten. Ausnahmsweise waren ihre Haare zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt, einige Rosenblüten verzierten die weißblonden Strähnen und auch von ihrer Kleidung ging ein kaum wahrnehmbarer Geruch von Blütenblättern aus. Insgesamt beeindruckte ihr Äußeres weniger durch Prunk, aber in ihrer Schlichtheit lag durchaus eine gewisse Eleganz.
Der Blick der grauen Augen fiel zunächst auf die drei Tzimisce, die sich offensichtlich bereits eingefunden hatten und der Ausdruck auf ihrem Gesicht veränderte sich in rascher Folge, als sie die drei musterte. Ein freundliches Lächeln für Nastassja wurde ein wenig strahlender, als ihr Blick auf Jirka fiel und verschwand dann, als sie Nikolai höflich zunickte.
Zuletzt sah sie den Verteidiger an und ihre Hände hoben den Rock ein wenig, ehe sie mit leicht gesenkten Kopf mit fließender Bewegung einen kurzen Knicks vollführte. Dann legte sie den Kopf leicht in den Nacken, um zu Wilhelm aufzusehen. Das Lächeln kehrte auf ihr Gesicht zurück.
„Guten Abend, Herr von Falkenstein.“ _________________ I need to see
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Wilhelm Ventrue, Neugeborener
Anmeldedatum: 12.06.2005 Beiträge: 730 Wohnort: Passau
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Verfasst am: 24.09.2007, 21:53 Titel: |
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"Eliska Valdstejn" begrüßte Wilhelm die Rose gewohnt charmant. "Welch Freude, euch zu sehen." Ebenso wie bei Nastassja glitt erneut Wilhelms Hand nach vorne und ergriff die ihre zum Handkuss, sofern sie diese Geste kannte. Wenn nicht, so führte er die Hand in einem Halbkreis weiter und deutete in den Saal.
"Einen wunderschönen guten Abend. Möchtet ihr euch zuerst einen Platz im Saal aussuchen, oder soll ich euch in euren Nebenraum führen? Ihr werdet etwas Ruhe für eure Vorbereitungen brauchen, nehme ich an? Daher habe ich für euch am Ende des Saales eine Kammer bereitstellen lassen. Dort können wir nochmals kurz den Ablauf des Abends besprechen."
Er blieb neben ihr stehen und wartete ab, wie die Rose sich entschied und ob er womöglich erkennen konnte, ob die bereits Anwesenden ihre Entscheidung beeinflußten. |
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Eliška Valdštejn Toreador, Neugeborene
Anmeldedatum: 08.04.2007 Beiträge: 510 Wohnort: Bochum
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Verfasst am: 25.09.2007, 13:52 Titel: |
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Die grauen Augen der Rose folgten der Handbewegung des Ventrue und ein schwaches Lächeln flog über ihr Gesicht, als sich unwillkürlich Bilder vor ihr geistiges Auge drängten. Angenehme Bilder und der Ausdruck ihrer Augen wurde sanft, bevor sie in die Wirklichkeit zurückfand. Die Sanftheit verschwand und hinterließ zwar einen freundlichen, aber nichtsdestotrotz seltsam leeren Ausdruck.
Leise lächelnd reichte sie Wilhelm von Falkenstein die Hand zum Handkuss, die schmale Hand mit den langen Fingern verschwand in der großen des Ritters. Auf seine Worte hin wanderte ihr Blick noch einmal durch den Saal und über die Anwesenden, doch im Gegensatz zu vorher blieb ihr Gesichtsausdruck unverändert freundlich, aber nichtssagend, ehe sie sich wieder Wilhelm zuwandte.
"Ihr seid zu freundlich, Herr von Falkenstein. Ich gab eurem Diener bereits meine Sachen und bat ihn sie in den vorbereiteten Raum zu bringen. Die Vorbereitungen werden vermutlich nicht so lange in Anspruch nehmen, als dass ich nicht zuerst eure Gäste begrüßen könnte, doch wäre es sicherlich besser, wenn ihr mir einen kurzen Überblick über den Ablauf des Abends geben könntet, so dass ich mich zum passenden Zeitpunkt zurückziehen kann."
Innerlich seufzte sie. Der Herr von Falkenstein war gewohnt charmant und sie konnte ihm bestimmt nicht die Schuld daran geben. Doch ihr grauste es vor dem Fest, einem Abend voller Etikette und höflichen Phrasen, von denen jeder hier wusste, dass sie höchstens zu einem kleinen Teil der Wahrheit entsprechen würden. Doch sie wusste, eine Wahl hatte sie nicht.
So blieb ihr Gesichtsausdruck unverändert, während sie auf eine Antwort des Ventrue wartete. _________________ I need to see
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Anonymous Gast
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Verfasst am: 27.09.2007, 09:03 Titel: |
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Ruhig waren die Schritte der Brujah, als sie die klare nacht durchquerten um zu dem Fest des Ventrue zu gelangen. Und doch war sie nicht allein, denn ihre liebe Zofe begleitete sie. Aufregung spiegelte sich in dem Gesicht der jungen Frau, während sie halb hinter Johanna her ging.
Sie würde wirklich mit auf das Fest dürfen und sie hatte sorgar ein neues Kleid bekommen. Und sie würde all diese wichtigen Personen sehen. All jene mit denen die Herrin so regelmäßig Kontakt hatte. Freude lies das menschliche Herz schneller schlagen, auch wenn sie vorher klare strenge Worte vernommen hatte wie sie sich zu benehmen hatte.
Schließlich kam der Hort in Sicht und ein kleines sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Ihr Blick wanderte zu Zoe und war dabei ernst, trotz des Lächelns.
"Benimm dich meine Liebe und mach mich stolz."
Nickend lächelte die Bediensteten der gestrengen Dame zu und knickste leicht. Ruhig setzten sie dann ihren Weg fort um alsbald von Wilhelms Knappen in Empfang genommen zu werden.
Dieser bekam ein kleines Lächeln von Johanna, während Zoe ihr den Umhang abnahm. Darunter kam ein wundervolles Kleid aus dunkelgrünem mit silber durchwirkten Brokat zum Vorschein, welches sich perfekt an die schlanke Figur der Brujah schmiegte, darunter ein Unterkleid aus Seide. Neu war das Kleid nicht mehr, aber der Stoff strahlte noch wie am ersten Tage und Zoe war begabt mit der Nadel, so dass sie es der herrschenden Mode leicht anpassen konnte. An einer kurzen Kette hing ein kunstvoll geformtes Kreuz und an ihrer linken Hand trug die einen schimmernden Siegelring.
Das Haar war kunstvoll zusammengesteckt und nur zum Teil von einem hauchzarten Schleier verdeckt, der von einem silbern schimmernden Stirnreif gehalten wurde.
Fast mehr die Erscheinung einer Toreador, als einer Brujah, aber so war die Gelehrte nunmal.
Ihre Zofe übergab indes beide Umhänge dem bereit stehenden Diener und zupfte danach ein letztes Mal das prunkvolle Kleid zurecht. Sie selbst trug ein gewand aus feinstem Linnen in hellem und dunklen Grün. Unauffällig gemessen an Johannas Erscheinung, überaus edel wenn man andere hier betrachtete.
Ruhig begab sich die Zofe auf ihren Platz, als Johanna in Richtung des Festsaales schritt. Ihr Blick fiel zuerst auf Wilhelm und dann auf die Frau an seiner Seite. Ruhig verharrte sie geduldig im Hintergrund und würde warten bis diese ihr Gespräch beendet hatten.
Das Gesicht der jungen Frau indes leuchtete vor schlecht verborgener Aufregung und Freunde über ihr hier sein. |
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