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Der Kappa und die Dunkelheit

 
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Lazarus
Kappadozianer, Neugeborener


Anmeldedatum: 04.02.2008
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 17.02.2008, 11:50    Titel: Der Kappa und die Dunkelheit Antworten mit Zitat

Die Dunkelheit hatte ihren Ruf durch die Gassen und Straßen Prags geschickt. Die Reaktionen waren unterschiedlich ausgefallen: Die Einen hatten sich hinter Holz und Stein verbarrikadiert, darauf bedacht nicht hinaus zu gehen, denn dort lauerten die Anderen...Die Kinder der Nacht. Blutrünstig, düster und zu allem bereit lauerten sie in den Schatten, in jeder Gasse und auf jedem Platz war ihre Anwesenheit greifbar, wenn nicht körperlich, dann doch wenigstens durch die bloße Angst der Anwohner vor ihnen.

Einer der vielen Gründe für diese Ängste stapfte mit angeekeltem Gesicht durch den Dreck und den Abfall nahe des Viehmarktes. "Stinkende, dumme, ignorante Gefäße! Wieso stinken sie nur so?" fluchte er leise vor sich hin, penetrant darauf bedacht sich und seine Robe nicht unnötig zu beschmutzen. Kurz hinter ihm pflügte ein metallener Berg einem Eisbrecher gleich durch den Schmutz auf der Straße. Seine Augen durchleuchteten den Weg vor dem Paar, damit sein Herr Ruhe vor solch profanen Dingen habe...Anstatt sich jedoch weiter aufzuregen schien der schwarzgekleidete Mönch sich auf sein eigentliches Ziel zu besinnen. "Nun gut, wir sind da und du weißt, was du zu tun hast Vhykon." Das slawische Fluchen war schnellen, griechisch-sprachigen Anweisungen gewichen. "Du nimmst dir die Gasse dort drüben vor und ich diese hier." Der Kappadozianer deutete nacheinander auf zwei düstere Schlünder zwischen den Häusern. "Aber sei vorsichtig, du weißt ja. Aufmerksamkeit ist nicht erwünscht! Also geschwind, wir haben wichtigeres zu tun, als bloße Nahrungsaufnahme!" verstehend brummte der Berg aus Eisen und schlich, leise klappernd und das riesige Schwert geschultert, in die angegebene Richtung, während sein Herr und Meister sich in eine andere aufmachte um sein niederstes Gelüst zu befriedigen...
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 10.03.2008, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Der Schatten des Visehrad lag über der Neustadt während Vladimir, in den Schatten der Häuserreihen entlang schritt die den Viehmarkt säumten.
Er trug einen schwarzen Kapuzenmantel aus dicht gewebter Wolle um die breiten Schultern geschlungen, die Kapuze umrahmte sein schmales Gesicht während er sich aufmerksam umsah und lauschte. Mit einem skeptischen Blick musterte er den nächtlichen Himmel über Prag als ihn ein Geräusch aus seinen Gedanken riss.
Irgendjemandes Stimme war aus einer der umliegenden Strassen bis zu ihm hinübergeweht, ein Fluchen wenn er sich nicht getäuscht hatte.
Er verbarg sich noch tiefer in den umgebenden Schatten und machte sich auf, die Quelle des Geräusches ausfindig zu machen.
Vorsichtig blickte er um die nächste Straßenecke und konnte zwei Gestalten ausmachen die sich gerade voneinander trennten und in jeweils unterschiedliche Seitengassen verschwanden. Ein recht junger Mönch oder ähnliches und ein bewaffneter. Ein merkwürdiges Paar so dachte er und zögerte einen Moment, dann blickte der Drache sich noch einmal um und bog dann in die Straße ein, auf der die beiden Fremden eben noch gestanden hatten.
Seine Arme verschwanden unter seinem Mantel während er sich langsam der Gasse näherte in die der junge Mönch verschwunden war.
Vorsichtig schaute er auch hier um die Ecke um zunächst einmal nur zu beobachten was sich dort tat und was einen Geistlichen zu dieser Stunde in einer schmutzigen Gasse der Neustadt trieb, noch dazu in solcher Begleitung.
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Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
Wir sind die Pilger, kommen, wandern, scheiden;
Tod ist das Ende jeglicher Beschwer.
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Lazarus
Kappadozianer, Neugeborener


Anmeldedatum: 04.02.2008
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 10.03.2008, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mönch seufzte und murmelte zu sich selbst, wie in Trance, den Verfolger schien er befließentlich zu ignorieren. "Ich benötige dringend eine Zuflucht, das geht so nicht weiter..." Sein vormals beinahe hüpfender Gang, bedingt durch den Versuch sich nicht allzu sehr zu beschmutzen, endete aprubt. "Hm..." er tippte sich mit dem linken Zeigefinger ans Kinn. "Ich hoffe wirklich, das Vhykon niemanden tötet..." er seufzte und drehte sich langsam im Kreis, besah sich die Häuser ringsherum, roch den penetranten Gestank der menschlichen Städte, schien den Verfolger jedoch noch immer nicht zu bemerken.
"Diese Slawen sind ein komisches Völkchen..." mit diesen krypischen Worten schritt er näher an einen der Eingänge heran und verzog leicht angewidert das Gesicht..."Uh...Knoblauch..." er beugte sich leicht nach vorne, wohl um sich das Schloß der Tür näher zu beschauen und kramte in seinen Taschen nach etwas, woraufhin er mit einem leisen Triumphschrei, und dem Gebaren eines augenscheinlich Wahnsinnigen, ein schwarzes Buch hervorzog. Bei dieser ganzen Aktion hatte sich, von ihm scheinbar unbemerkt, das schwere Kreuz um seinen Hals über die Robe gelegt und war nun sichtbar, sofern man in dieser Dunkelheit etwas zu sehen vermochte...
Gute Zwanzig Zentimeter vor seinem Kopf schlug er das schwere Buch mit einer lockeren Bewegung auf und begann laut auf lateinisch Vorzulesen:
"E nomine patri, et filii et spiriti sankti..." begann er seine scheinbar sinnlose Litanei, die strahlend blauen Augen war dabei jedoch keinesfalls auf das Buch gerichtet...Er starrte auf die Tür und lächelte leicht...lächelte kalt und grausam...


Zuletzt bearbeitet von Lazarus am 15.03.2008, 18:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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Beiträge: 947
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BeitragVerfasst am: 11.03.2008, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

Was der Mönch da vor sich hinmurmelte konnte er unmöglich verstehen.
Der Drache drehte sich noch einmal um und ließ den Blick seiner dunkelbraunen Augen schweifen um sicherzugehen das er nicht in einen Hinterhalt laufen würde wenn er dem Mönch folgte.
Doch warum sollte er ihm eigentlich folgen?
Was hatte dieser Mönch hier um diese Zeit verloren?
Dennoch trat er ein paar Schritte in die Gasse hinein. Dabei schlug er die Kapuze zurück um auch aus den Augenwinkeln alles wahrnehmen zu können was um ihn herum passierte.
Nun konnte er die Worte des Mönches verstehen die er sprach während er sich über ein dickes Buch gebeugt hatte und auf die Tür vor sich starrte. An diese Worte konnte er sich erinnern, kannte gar ihre Bedeutung.
Ein kühles Grinsen ließ seine Mundwinkel nach oben zucken.
Er löste sich aus den Schatten, versuchte aber dennoch zunächst keinen Laut von sich zu geben, während er weiter beobachtete.
Angespannt, sich durchaus bewusst das irgendwo noch der Bewaffnete herumschlich der den Mönch begleitet hatte.
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Lazarus
Kappadozianer, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 15.03.2008, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Mit einem leisen Seufzer klappte der Schwarzgewandte das Buch zu und ließ es wieder in einer der vielen Taschen verschwinden. "Amen!" wieder strich er mit seiner rechten Hand über das grobe Holz der Eingangstür, besah sich den Knoblauch, ohne all zu nah heranzu gehen, und versuchte augenscheinlich das Prinzip des Schlosses zu erkennen. "Irgendwie muss man das Teil doch aufkriegen ohne primitive Gewalt anwenden zu müssen..." Nachdenklich tippte er sich weiter ans Kinn und schien das Türschloss mit seinen Augen auseinander zu nehmen. Stück für Stückl.

Plötzlich schnellte der Mönch in die Höhe und schnippte triumphierend mit den Fingern. "Heureka, ich hab es!" Das Lächeln wurde größer, als sein Blick langsam den Weg von der Tür zu dem unliebsamen Beobachter hinter sich legten. "Wir bleiben einfach draußen..." Die Augen auf den Neuankömmling gerichtet drehte sich der Kappadozianer um etwa 90°, bis er sich dem Fremden vollends zugewandt hatte. Er lächelte weiter und ging einen kurzen Schritt auf den Gerüsteten zu. "Einen wundervollen Abend, kann ein bescheidener Diener Gottes dir vielleicht helfen?" ein weiterer Schritt, bis ein hoher, durchdringender Pfeifton kurz seinen Mund verließ und wechselte in den Anfang einer kleinen Melodie, bevor der Möchtegernsänger sich eines besseren besann und abbrach.

"Oh, Verzeihung." er verbeugte sich leicht. "Es ist vielleicht keine geeignete Zeit für ein Liedchen, aber damit vertreibt man die Dunkelheit des Gehörnten besser..." er lächelte weiter, beinahe gutmütig, und machte einen weiteren Schritt, in der Ferne rasselte etwas...
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Vladimir Drakuvicz
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BeitragVerfasst am: 18.03.2008, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptisch zog der Edelmann die rechte Augenbraue hoch. Doch ein süffisantes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus.
Er trat einen kleinen Schritt näher an den Mönch heran und antwortete dann höflich.

"Nein keinesfalls bedarf ich eurer Hilfe, Pater. Es sei denn ihr wollt für mich um mein Seelenheil beten."

Ein ironisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Ich sehe hier nur nach dem Rechten, es besteht also kein Grund zur Sorge, oder zum Gesang. Es ist also nicht nötig das ihr nach eurem Beschützer pfeift."

Vladimir warf einen kurzen Blick über seine Schulter auf den hinter ihm liegenden Eingang der Gasse. Dann sah er mit hochgezogenen Brauen zurück zu dem Geistlichen.
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Lazarus
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BeitragVerfasst am: 19.03.2008, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Das Lächeln verschwand nicht vom kalten Gesicht des Paters. "Ihr müsst einsehen, das eure... starke Persönlichkeit auch einen Mann Gottes zur Zeit der Dämonen ängstigt..." er verneigte sich und trat einen weiteren gemeßenen Schritt auf den düstren Ritter zu.

"Doch was führt einen braven Mann wie euch zu solch später Stunde in dies...Gebiet?" das letzte seiner Worte schien sorgfältig gewählt, denn er überlegte kurz bevor er es aussprach, sein Lächeln wandelte sich kaum merklich und wurde deutlich zynischer...Wieder rasselte es in der Ferne, doch dieses Mal deutlich näher...

Der Pater sprach weiter: "Ohne den Segen des Herrn solltet ihr euch nicht zu solcher Zeit auf die Straße wagen mein Sohn..." Auffällig waren besonders die letzten beiden Worte, denn der Priester wirkte kaum älter als zwanzig Jahre, gerade erst ein Mann geworden und doch war sein Anblick verstörend, seine klaren blauen Augen durchbohrten den Schwertkämpfer, doch seine Gestalt wirkte gebrechlich, sein Gesicht war abnorm bleich und er wirkte mehr wie ein blutleerer Kadaver, denn wie ein Mann...
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Vladimir Drakuvicz
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BeitragVerfasst am: 20.03.2008, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Die Anrede mein Sohn schien den Ritter irgendwie zu belustigen. Jedenfalls umspielte für einen kurzen Moment ein Grinsen seine Mundwinkel. Er lachte kurz auf, doch als er die Luft ausstieß, kondensierte in der kalten nächtlichen Luft, kein einziges Wölkchen vor seinem Gesicht.
Zwar schien er amüsiert über dieses merkwürdige verbale Geplänkel, doch seine Körperspannung verriet dennoch, dass er sich immer noch der Anwesenheit einer dritten Person bewusst war.

"Nun kein Grund verängstigt zu sein. Wie ich bereits sagte, ich sehe nach dem Rechten in diesem...Gebiet. Nennt es eine Patrouillie für den... den Herrscher dieser Stadt... wenn ihr wollt. Doch erlaubt mir das ich frage, was führt euch, noch dazu zur Zeit der Dämonen, hierher Bruder...?"

Das Wort Dämonen zischte zwischen den blassen, schmalen Lippen des Drachen hervor. Als er seinen Satz beendet hatte, lag eine unausgesprochene Frage in seinem Blick.
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Lazarus
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BeitragVerfasst am: 25.03.2008, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gesicht des Bleichlings bekam einen staunenden Ausdruck und er musterte den düsteren Recken erneut, doch mit einer scheinbar gänzlich anderen Sichtweise. "Ihr seid also ein..." er dachte kurz nach, schien das richtige, das eine Wort greifen zu wollen und nach kurzer Zeit hatte er es auch. "...Wächter dieser schönen, dieser goldenen, Stadt?" er lächelte und zeigte ebenmäßige Zähne.

Das Lächeln gefror auf seinem Gesicht und er runzelte, scheinbar nachdenklich, die Stirn. "Ein ähnliches Unterfangen wie das eurige schätze ich...Schließlich ist es meine Pflicht als Diener des Herrn seine Kinder zu" er zögerte kurz, nur einen winzigen Moment, sprach dann jedoch fließend weiter. "umsorgen und mich um sie zu kümmern..." der Pater setzte ein beinahe liebenswürdiges Lächeln auf, als nicht sonderlich weit entfernt ein regelmäßigen Abständen das "Klonk" von schweren Stiefeln lauter wurde...
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
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BeitragVerfasst am: 30.03.2008, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Der Drache nickte nur leicht auf die Frage des Priesters, schien nicht mehr dazu sagen zu wollen. Als dieser dann schließlich floskelhaft Vladimirs Frage beantwortete, drehte sich dieser bereits um, um die Quelle der metallischen Geräusche zu ergründen. "Das ist gut. So geht ein jeder seiner Pflicht nach nicht wahr?" antwortete er schulterzuckend, während sein Blick die Gasse hinter ihm überflog.
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MeisterGrundel



Anmeldedatum: 14.10.2004
Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: 10.02.2010, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Im Chat beendet.
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I can hear the sound of
violence long before it begins...
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