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Marie Nosferatu, Neugeborene
Anmeldedatum: 24.09.2008 Beiträge: 10 Wohnort: Berlin-Braunschweig
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Verfasst am: 28.09.2008, 13:20 Titel: Ein weiterer Fremdling.... |
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Eine grau verhüllte Gestalt näherte sich dem Stadttor. Ein weiterer Fremdling, der in der Stadt sein Glück suchen wollte. Marie blickte zu der neben ihr hertrottenden Katze, um in deren Geist erneut jene Antworten zu bekommen die sie schon längst kannte.
Nein, die Mauern sind hoch, die Mauern sind stark. Kein Loch und keine Spalte durch die wir uns zwängen könnten.
Marie blickte ein wenig ängstlich auf das Tor. Aber sie würde da wohl oder übel durchmüssen. Grünauge, die Katze, hatte auf ihre Bitte hin den ganzen vergangenen Tag die Stadtmauer nach einer Lücke oder einem kleinen Durchbruch abgesucht. Leider war ihre Suche vergeblich gewesen.
Also spielte sie nun in ihrem Kopf verschiedene Szenarien durch, wie sie die Wachen hinter dem Tor am Besten überzeugen würde, sie auch zu dieser nächtlichen Stunde durchs Tor zu lassen. Am Einfachsten wäre es wohl gewesen sie mit Geld bestechen zu können, aber dafür hatte Marie leider nicht genug davon. Auch die Lepra-Klapper rauszuholen, würde wohl eher einen Gegenteiligen, denn den gewünschten Effekt haben. Sich einfach so an das Tor zu stellen, war auch wenig erfolgversprechend. Man würde sie fortschicken mit der Aufforderung morgen bei Tageslicht wiederzukommen. Wenn es so einfach wäre, dachte Marie. Doch leider war ihr gerade dies nicht möglich.
Wie sie so oft wenn sei mit Menschen in Kontakt kam, fühlte sie sich gezwungen jene dunkle Gabe zu verwenden, die Noah sie gelehrt hatte. Sie schloss die Augen und begann sich vorzustellen, wie sie gleich aussehen würde. Die Knochen mit Fleisch überzogen und darüber die Haut glatt und rosa. Der Mund voll, aber ein wenig schief. Die Nase spitz und ein wenig in die Höhe gezogen. Braune Augen mit vollen Braunen darüber. Sicherlich nicht hübsch genug für das blasse idealbild des adels, aber von der ursprünglichen Attraktivität einer Bäuerin.
Sie erinnerte sich, dass Noah ihr gesagt hatte, dass sie sich zwar jedes Gesicht geben könne, das ihr einfalle, aber sie sogleich auch davor warnte die Schönheit herauszufordern. Dann nuschelte er etwas von den Toreador, dass sie aber schon nicht mehr verstanden hatte.
Sie zog das Tuch, welche sonst immer ihr Gesicht bedeckte, hinunter und schritt weiter auf das Tor zu. Kurz bevor sie anklopfte, hiess sie Grünauge sich noch in ihrer Umhängetasche zu verbergen. Sicherlich sahen die Wachen alleinreisende Frauen in der Begleitung von Katze des Nächtens vor dem Tor nicht sonderlich gern.
Dann klopfte sie.
Die Wache zog das kleine Holzfensterchen, welches auf Augenhöhe in das Tor eingelassen war zur Seite und linste hinaus in die Dunkelheit der Nacht.
“Was ist euer Begehr, Weib?”
“Ich wünsche euch einen guten Abend, Herr Hauptmann. Seht, eigentlich wollte ich schon vor Stunden hier vor euch stehen, aber...Seht, man sagte mir, es wäre zu schaffen...” Sie biss sich auf die Lippen, als wollte sie noch etwas sagen und brächte es nur nicht hinaus. Dabei schaute sie den Wächter vor sich nur mit großen, feuchten Augen an. “Bitte lasst mich noch hinein. Ich wüsste sonst gar nicht, wo ich um diese Zeit noch hinsollte...”
Der Wächter schien zunächst etwas mit sich zu ringen, dann hörte sie aber doch das Scharren der Riegel, als er ihr die in das Tor eingelassene Nachtpforte öffnete. Hastig stieg sie über die Schwelle, bevor der Wächter es sich anders überlegen konnte.
“Ich danke euch vielmals, mein Herr Hauptmann.” Sie lächelte ihm schüchtern zu. “Vielleicht mögt Ihr mich ja einmal besuchen kommen. Ihr findet mich im Badehaus von Alexis Matanopoulos.” Bevor er ihr noch weitere frage stellen konnte, schenkte sie ihn ein weiteres flüchtiges Lächeln und verschwand in die städtische Nacht.
Kaum das sie die Wachen hinter sich gelassen hatte, liess sie ihre Maske fallen und verhüllte ihr Gesicht erneut mit dem Tuch. Danach erlaubte die Grünauge aus ihrer Tasche zu klettern und ihr auf leisen Samtpfoten zu folgen. Längst hatte sich erwiesen das zwei Augen und eine Nase mehr mitbekamen, als Marie allein. |
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Marie Nosferatu, Neugeborene
Anmeldedatum: 24.09.2008 Beiträge: 10 Wohnort: Berlin-Braunschweig
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Verfasst am: 29.09.2008, 19:06 Titel: |
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Der Geruch vieler Menschen stieg ihr in die Nase. Als sie selbst noch ein Mensch gewesen war, war ihr dies nie so aufgefallen. Aber nun in der Dunkelheit und der Stille der Nacht war der Geruch überwältigend. Sie schauderte und überlegte kurz um wie viel schlimmer er tagsüber und bei Sonnenschein sein müsste.
Dann schalt sie sich selbst, dass sie über so etwas noch nachdachte. Hatte sie doch im Moment ganz andere Probleme. Zunächst galt es einen sicheren Schlafplatz für den Tag zu finden und sich einen guten Plan zu überlegen, wie sie andere ihrer Art finden könnte.
Und ohne, dass sie sich hätte dagegen wehren können, spürte sie eine Welle der Einsamkeit in ihr aufsteigen. In dieser Stadt voller Menschen fühlte sie sich mit einem Mal völlig allein. Ein verlassenes Kind in der Nacht.
Gedanken an Noah, die sich dazugesellten, machten ihre Gefühlslage nicht besser. Und neben ihrer Trauer um sein Weggehen, fand sie es plötzlich furchtbar gemein von ihm sie so einfach zu verlassen.
Wütend kickte sie einen Stein in die Dunkelheit, aus der prompt ein schmerzerfülltes Quieken zurückkam. Marie seuftze und fühlte Scham in sich aufsteigen. Arme Ratte, sie hatte sie nicht treffen wollen. “Entschuldigung”, flüsterte sie in die Nacht hinaus.
Als nächstes spürte sie wie Grünauge um ihre Beine rieb und dabei kläglich miaute. Das Zeichen, dass die Zeit für das gemeinsame Abendmahl herangekommen war.
Marie führte die Katze zum nächstgelegenen Marktplatz. Schon von Weitem konnte man die Ratten in den Abfällen des Tages rascheln hören.
Marie suchte sich eine dunkle Ecke und fing an die Ratten in ihre Reichweite zu locken. Naja, locken war wohl nicht das richtige Wort dafür. Durch ihrer Gabe zu den Tiere zu sprechen, war es ihr ein Leichtes die Tiere in ihre Nähe kommen zu lassen. Fast schon zu einfach, beängstigen einfach.Am anderen Ende des Marktes hörte sie Grünauge, die es schwerer hatte sich ein Abendessen zu organisieren. Doch ein gelegentliches Quieken, gefolgt von einem vom Tode kündendem Röcheln zeugten trotzdem von ihrem Erfolg. Irgendwie empfand Marie die Art der Katze zu töten als viel ehrlicher als ihre eigene.
Als sowohl sie als auch Grünauge gesättigt waren, machte sie sich auf den Weg zur Bethlehemskirche. Sie fand sie nach einigem Suchen in den verlassenen Strassen auch wieder. Diese Kirche war zu Lebzeiten immer Maries Lieblingskirche gewesen. Die kleine Feldsteinkirche ragte nur knapp über die umliegenden Wohnhäuser hinauf. Ja, es war alles noch so wie sie es in Erinnerung hatte. Das hölzerne Eingangsportal der Kirche wurde von zwei, zu Maries Lebzeiten hinzugefügten, steinernen Figuren frankiert – Maria und Josef. Diese waren damals von einer alten adligen Witwe gestiftet worden, welche damit wohl das Seelenheil ihres verstorbenen Gatten sichern wollte.
Danach entliess sie Grünauge für den Tag und machte sich auf den Weg zur Moldau. Das Wasser empfing sie mit eisigen Armen. Es war ihr ein williges Grab für den Tag.
Als sie in der nächsten Nacht wieder auftauchte, erwartete Grünauge sie schon am Ufer. Marie schüttelte sich um den Grossteil des Wassers aus ihren Sachen zu bekommen. Dabei bekam aber leider auch Grünauge ihren Teil am kühlen Nass ab und revanchierte sich mit einem entrüsteten Fauchen. Marie grinste und erwiederte trocken: “Könntest dich halt auch mal wieder waschen.”
Danach führte sie die Katze durch die Gassen Prags und hinterliess an vielen Wänden, meist etwas versteckt in den Ecken die Zeichnung einer stilisierten Kirche und daneben eine Krippe.
Vielleicht nicht die beste Idee, um andere auf sich aufmerksam zu machen, aber ein erster Versuch.
Dann machte sie sich auf den Weg zurück zur Bethlehemskirche. Dort angekommen liess sie sich
neben ihrer Namensgeberin Maria nieder und liess sich in den Schatten gleiten. Nun hiess warten, was da kommen möge. |
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Mazel ???
Anmeldedatum: 24.08.2008 Beiträge: 26
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Verfasst am: 30.09.2008, 19:33 Titel: |
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Diese Nächte waren furchtbar. Sie waren nass und kalt und zum Teil stieg Nebel auf. Es waren solche Nächte in denen man lieber zu Hause vor der Feuerstelle blieb, anstatt sich mit diesem Wetter herum zu schlagen. Ratten, die einen umkreisten, räudige Katzen, die in den Ecken ihre Kämpfe austrugen und sich im Müll suhlten. Nicht grade die beste Atmosphäre für einen Spaziergang des Nachts aber er war ja auch kein normaler Spaziergänger.
Blaz streifte durch die Straßen und Gassen der Stadt, wonach er suchte, wusste er selbst nicht so recht. Vielleicht Abwechslung, vielleicht Opfer..aber was machte das schon für einen Unterschied?
Seine Gedanken kreisten um die Heimat. Das Land dort roch schon nach Freiheit und Macht. Die Wälder und Berge suchten ihres Gleichen und die Erde dort roch nach Kräutern und vergossenem Blut. Jetzt, wo er sich diese Welt in Erinnerung rief, gab es gar nichts Schöneres auf der Welt. Nicht einmal zerrissenes Fleisch war so schön. Ein Seufzen und er war wieder in der Gegenwart.
Vor einer, vom Mondlicht gut erleuchteten Hauswand, blieb er stehen. Eine kindliche Zeichnung und eine Krippe daneben. Einige Momente versuchte er das zu deuten, dann schmunzelte er und sah in Richtung der vermuteten Kirche. Das war einfach…aber wozu waren die Symbole gut? Nun, er war immer mein Mann mit Wissensdurst gewesen, also machte er sich auf den Weg, in die Bethlehems-Kirche.
Er trat durch das Portal und das Kerzenlicht beleuchtete seine Gestallt. Eine schwarze Robe, wie immer. Oben eng und anliegend, unterhalb der Gürtellinie ein weiter, faltiger Rock. Auf der Brust war ein roter Drache auf den schwarzen Stoff gestickt. Die Hande verschwanden unter dem umgeschlagenen Mantel.
Langsam schritt er durch die Kirche und blieb vor dem Altar stehen, seinem einstigen Gönner gegen übertretend. Das Gesicht Bazels war eingefallen, kantig…wirkte tot. Lange, glatte schwarzen Haare umrahmten es und die Augen waren dunkelbraun wie Kastanien. Ein dunkler Rand am Lid, wie man es von Zeit zu Zeit bei den feinen Damen sah…nur nicht ganz so auffällig. „Ah, hallo Gott. Du hast mich sicher vermisst.“ _________________ Cui bono? |
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Marie Nosferatu, Neugeborene
Anmeldedatum: 24.09.2008 Beiträge: 10 Wohnort: Berlin-Braunschweig
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Verfasst am: 30.09.2008, 21:42 Titel: |
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Marie sah dem seltsamen Priester zu wie er über den Platz geschlendert kam und dann im Innneren der Kirche verschwand.
Sie blickte zu Grünauge und gebot der Katze, die es sich unter der Statue des Josefs gemütlich emacht hatte, hier auf sie zu warten. Dann schlüpfte sie kurz bevor das Kirchenportal sich entgültig schloss hinter dem Unbekannten in das Innere der Kirche hinein.
Weiterhin in den Schatten verborgen schlich sie bis in die dritte Reihe der Kirchbänke und liess sich dort nieder. Sie legte die Arme auf die Rückenlehen der vorderen Reihe und sah den Fremden erwartungsvoll an, während sie die Schatten von sich gleiten liess.
"Seid gegrüsst, Vater...Sucht hr noch zu diese späten Stunde Trost und Rat?" |
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Mazel ???
Anmeldedatum: 24.08.2008 Beiträge: 26
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Verfasst am: 01.10.2008, 09:29 Titel: |
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Etwas riss ihn aus den Gedanken und für einige Momente war Bazel leicht irritiert. Langsam drehte er sich um, darauf bedacht die Hände stets hinter dem Rücken, unter dem Mantel zu behalten. Die dunklen Augen sahen sich in der Kirche um, ließ den Blick über die Bänke schweifen. Da entdeckte er die …Fremde. Sie war definitiv noch nicht da gewesen als er eintraf.
„Ah, mein Kind. Kommt ihr um nach Weisheit und Wahrheit in Gottes Wort zu suchen?“ Die Stimme war freundlich und wirkte warm, einladend.
Langsam entfernte er sich von dem prächtigen Altar, denn in ihm keimte das Gefühl von Unmut auf. Er hatte das Gefühl, dass er hier nicht erwünscht war und ein unheimlicher Schauer lief ihm über den Rücken. Noch hatte er Marie nicht erreicht, doch es trennten sie nur noch 8 vielleicht 10 Schritte.
„Ob ich Trost suche? Kind, ich spende den Menschen Trost und Rat den Schafen die zu mir kommen. Doch manchmal komme ich hierher um die Welt ruhen zu lassen und meine Seele mit etwas mehr…Weisheit zu füllen.“ Ein sachtes Lächeln erschien auf den Lippen, doch war es weniger freundlich als seine Worte. Es wirkte hinterlistig und irgendwie…falsch. _________________ Cui bono? |
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Marie Nosferatu, Neugeborene
Anmeldedatum: 24.09.2008 Beiträge: 10 Wohnort: Berlin-Braunschweig
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Verfasst am: 01.10.2008, 10:01 Titel: |
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Marie spürte jenen Teil von ihr, welchen Noah immer als die Bestie bezeichnet hatte, ein alamierendes Knurren ausstossen.
Doch sie ignorierte es, denn sie wusste aus Erfahrung, das jenes Wesen ganz wieder die Vernunft leicht zu erschrecken war.
Sie lächelte zurück...was der junge Fremde leider nicht sehen konnte, da ihr Gesicht, wie meistens, bis auf das linke Auge und einen Teil der Stirn von einem Tuch verdeckt waren. Es entstand eine kurze peinliche Stille während Marie versuchte sich ihre nächsten Worte zurechtzulegen.
"Nun, Vater, ich muss euch beichten, dass es wohl schon einige Zeit her ist, dass ich das letzte Mal der Messe beiwohnte und ich fürchte, dass Gottes Worte mir nicht mehr sehr geläufig sind, obwohl ich vorher immer eine fromme und demütige Christin war."
Erneut schwieg sie kurz.
"Aber, wenn ihr diese Worte erlaubt, vielleicht ist es ja ein Wink unseres Herrn, dass er mich heute abend gerade zu euch, in eure Kirche geführt hat. Möchtet ihr nicht einer armen veriirten Seele helfen und ihr Gottes Wahrheit wieder näherbringen?" |
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Mazel ???
Anmeldedatum: 24.08.2008 Beiträge: 26
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Verfasst am: 23.10.2008, 15:21 Titel: |
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Wurde im Chat beendet _________________ Cui bono? |
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