[Schattenherold]

Ein gewisser Jamil Veselý, seines Zeichens pensionierter Händler, wollte eigentlich nur in Ruhe und Frieden seinen Lebensabend verbringen und dabei die Früchte seiner lebenslangen Arbeit genießen.

Doch eines Nachts, er hatte gerade Frauenbesuch und von diesem stammt angeblich der Bericht, platzte ein Mann in die Wohnstube hinein. Ein Mann? Nunja in diesem Punkt unterscheiden sich die Aussagen. Angeblich sei sein Gesicht eine dämonische Fratze gewesen, er habe die ganze Zeit über widerlich geschmatzt. Außerdem habe er einen dreckigen, zerschlissenen, früher vermutlich weißen Mantel getragen, auf dem ein schwarzes Kreuz auf gestickt war.

Der Fremde habe dann, ohne auf die leichten Mädchen zu achten, begonnen den armen Jamil zu erwürgen. Dabei habe er sogar seinen Namen genannt. Er heiße Kunrat und kenne weder Vergeben, noch Vergessen.

Die Neustädter Straßenmiliz fahndet nun nach dem Mörder während die Bürger der Prager Städte Jamil Veselý auf dem Friedhof der Sankt Peter und Paul Kirche, auf dem Vysehradfelsen, die letzte Ehre erwiesen.
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Sieh! auf dem Schloß erglänzet eine Krone,
Und, wie ein Königsmantel weit, ergießt
Die goldne Stadt sich von des Berges Throne;
Um ihn, als ein gestirnter Gürtel, fließt
Die Moldau ernst, und Heil der Nachwelt Sohne!
Der mit der Brücke Demantschloß ihn schließt.
Durch Siegesbogen lobsingt laut die Welle:

Prag, Prag, du meines Heils umpalmte Schwelle!