[MeisterGrundel]

Offenbar ging es Kulitzsch Borislav, dem Leiter des Prager "Hauses der Milde", längere Zeit sehr schlecht.
Vielleicht war es Gottes Strafe, dass er sich um die kümmerte, die Gott mit Wahnsinn geschlagen hat?
Oder der Wahnsinn schlug irgendwie auf ihn über?
Möglicherweise war es aber auch irgend ein anderes, körperliches Gebrechen, das ihm so aufs Gemüt schlug.

Jedenfalls scheint diese Phase nun ausgestanden zu sein; es heißt, der deutsche Medikus Wolfram Wisenstab, der sich mit seinem Karren und seinen zahllosen famosen Produkten, seiner gewinnenden Art und seinem angeblich goldenen Händchen am Teynhof platziert hat, habe Borislav geheilt.
Und das auch noch ziemlich schnell, denn allzu lange ist er ja noch nicht in der Stadt.

Die einheimischen Prager Heiler und Bader sind natürlich alle nicht sonderlich gut zu sprechen auf den Emporkömmling, die neugierigen Prager Bürger aber sind nicht abgeneigt, dem charismatischen Wander- (und Wunder-?) Heiler einen Besuch abzustatten, und sei es auch nur, um ihn sich einmal anzusehen.
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I can hear the sound of
violence long before it begins...

[MeisterGrundel]

Dem Tausendsassa aus Deutschland ist dieser Erfolg wohl noch nicht genug:

Der Medicus positioniert sich in den nächsten Tagen an einem Platz nahe des Kupferkessels und hat ein ganz besonderes Angebot parat, das sich schnell in der Stadt verbreitet aht:

"Nicht nur vermag es der Medicus Wolfram Wisenstab Krankheiten des Geistes zu heilen, nein! Er hat auch
feine Tinkturen und wohltuende Kräuter, welche die Seele reinigen und den Geist entspannen, für solche, die Opfer dämonischer Spukerein geworden sind!

Alljene, die vom Spuk geplagt dem "Kupferkessel" entflohen, bekommen von dem vielgepriesenen Medicus aus deutschen Landen eine freie Kostprobe seiner Künste, sofern sie in den nächsten drei Tagen seinen Wagen aufsuchen, auf dass ihnen der Medicus Linderung verschaffe."

Man kann sich leicht vorstellen, welche Schlangen sich sehr schnell bei ihm bildeten. Kostenlose Medizin!
Einige Prager merkten an, dass, wenn der Wirt des Kessels wirklich so viele Gäste gehabt hätte, wie nun Menschen behaupteten, dort Opfer von Spukerscheinungen geworden zu sein, er das Gasthaus wohl kaum geschlossen, sondern eher noch ein zweites Spuk-Gasthaus eröffnet hätte...
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