Jirka Tzimisce, Neugeborener
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Verfasst am: 14.07.2008, 18:29 Titel: Instinkt |
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Ich habe einen Text über Instinkt bei Kainiten aus „Chaining the beast“, den ich mal zusammenfasse, für die, die einen Kainiten mit Instinkt spielen oder spielen wollen.
Instinkt ist für uns als Menschen hoffentlich fremdartiger und schwerer nachzuvollziehen als Selbstbeherrschung, deswegen ist es schwieriger, einen solchen Charakter darzustellen (vor allem in einer Chronik, die in einer Stadt spielt).
Um es etwas leichter zu machen, zieht der Text den Vergleich mit einigen fernöstlichen Philosophien/Denkweisen wie dem Taoismus heran: Es geht mehr darum zu "sein" und nicht zu denken oder zu planen (wobei man das nicht zu wörtlich nehmen soll, denn auch Kainten ohne Selbstbeherrschung können denken *g).
Ein Kainit mit hohem Instinktwert ist auf einer Wellenlänge mit dem Tier, er kann spüren, was es will und diese Energie sublimieren, also umlenken auf etwas, was ihm und seinen Vorhaben weniger schadet als eine ungelenkte Raserei. Dabei muss er sich noch nicht einmal gereizt oder wütend sein, dies gilt auch in Zeiten, in denen er völlig ruhig ist, denn das Tier ist ja immer da und in gewisser Weise ein Teil des Kainiten.
Tiere zu beobachten soll auch helfen "Instinkt" zu verstehen: Eine Katze kann nicht anders, als im Vorbeigehen nach einer Fliege zu schlagen, einfach, weil sie ihren Jagdinstinkt anspricht (sie kann auch nicht anders, als ein Wollknäuel zu belauern…aber das ist wohl kein so guter Vergleich für den Jagdinstinkt eines Vampirs *gg*). Ein Kainit könnte aus dem gleichen Grund einen Menschen jagen, nicht aus Hunger, sondern einfach, weil er da ist und nach leichter Beute aussieht (verletzt ist, wegrennt, etc.).
Hierbei muss aber daran erinnert werden, dass Instinkt eine Tugend ist! Ein Kainit begibt sich nicht aufgrund seines Instinktes auf eine Jagd, die offensichtlich gefährlich für ihn ist. Eher im Gegenteil.
Bisweilen gehen Kainiten mit Instinkt auf „eine wilde Jagd“, d.h. vertrauen ihrem Tier so sehr, dass sie sich in einen halb bewussten Zustand begeben, in denen das Tier darüber bestimmt, wohin es gehen will und was es tun will, ohne dass der Kainit ihm die Kontrolle vollkommen überlässt. Dies ist nicht der gleiche Zustand wie eine „kontrollierte“ Raserei, er dient aber dazu, das Tier besser kennenzulernen, sich besser auf es einstellen zu können, den eigenen Instinkt zu schärfen. Natürlich neigen solche Spaziergänge dazu, tragisch für sterbliche Wesen zu enden, die den Weg des Kainiten kreuzen.
Diese Kainiten können sich, entgegen eines anderslautenden Gerüchts, durchaus auch für Politik interessieren und Intrigen betreiben. Da sie dies aber ausschließlich nach Laune, Gefühl, Intuition oder eben Instinkt und nicht nach Logik tun (von seltsamen, von außen unverständlichen Anforderungen des Weges ganz zu schweigen), sind ihre Handlungen und Vorhaben für einen Gegner mit Selbstbeherrschung meist völlig unberechenbar, was sie natürlich zu gefährlichen Gegnern macht – auch wenn das umgekehrt bestimmt genauso gilt. _________________ "Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP) |
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