Habe gerade mit Hilfe einiger Halb-Experten über Nachnamen und Anreden im Mittelalter recherchiert.Zunächst einmal Folgendes:
Nach Jakob Grimm können die damaligen Anredeweisen in folgende 10 Typen eingeordnet werden:
1. Gegenseitiges Duzen unter Seitenverwandten.
2. Eltern duzen ihre Kinder. Der Vater wurde von seinen Kindern geihrzt. Die Mutter vom Sohn geihrzt, von der Tochter geduzt.
3. Eltern einander ihrzen sich.
4. Liebende verwenden das ,,Ihr", gehen aber leichter in das vertraute ,,Du" über.
5. Der Geringere gibt dem Höheren ,,Ihr" und erhält ein ,,Du" zurück.
6. Zwischen Freunden und Gesellen wird geduzt.
7. Frauen, Geistliche und Fremde werden geihrzt.
8. Personifizierte Wesen werden vom Dichter geihrzt.
9. Das gemeine Volk hat noch kein Ihrzen unter sich.
10. Leidenschaftliche, bewegte Rede achtet der Sitte nicht und entzieht bald trauliches ,,Du", bald höfliches ,,Ihr".10
Der ganze Text ist [URL=http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/lin/18280.html]hier[/URL] zu finden.
Man beachte besonders Punkt 5.
Dann hier noch ein Text zur Verwendung und Entstehungsgeschichte von [URL=http://www.lexi-tv.de/script/printpage.asp?loc=/lexikon/thema.asp?InhaltID=2441] Nachnamen[/URL].
Der wichtigste Punkt ist hier, dass Nachnamen wohl nur selten gebraucht wurden zu unserer Zeit, und wenn dann nur um genauer zu unterscheiden.
Eine Ausnahme sind natürlich Ritter und Adelige mit einem "von" (oder "vom") im Namen, die weiterhin "Herr von.." genannt werden.