Ein kleiner Fundus für Kainiten mit Kräuterkunde (allerdings vom heutigen Wissensstand aus, und natürlich kennt nicht jeder Kainit mit paar Pünktchen in Kräuterkunde alles), von einem Spieler vor einiger Zeit zusammengestellt und von mir auf die wichtigen Bestandteile zusammengekürzt, ab jetzt spricht er:Giftpflanzen werden zur groben Orientierung in drei Gruppen eingeteilt:
1.) Stark giftige Pflanzen
führen zu gefährlichen oder tödlichen Vergiftungen, wie Seh- oder Kreislaufstörungen bis hin zu Atem- oder Herzstillstand. Schon die Berührung oder der Verzehr kleinster Mengen kann schwerste Schäden verursachen. Die beliebte Kübelpflanze Engelstrompete gehört in diese Gruppe, ferner Eisenhut (wird oft als giftigste Pflanze Europas bezeichnet; die Wirkstoffe können auch über die Haut eindringen), Herbstzeitlose, Seidelbast, Lebensbaum und Tollkirsche.
2.) Giftige Pflanzen
verursachen schwere Vergiftungen, wenn sie berührt oder verzehrt werden. Hierzu zählen Lupinen, Maiglöckchen, Efeu, Fingerhut, Pfaffenhütchen und Oleander. Vergiftungen durch Eiben sind bei Menschen eher selten. Bei Pferden reichen dagegen schon geringste Mengen, um tödlich zu wirken..
3.) Schwach giftige Pflanzen
führen zu eher leichten Befindlichkeitsstörungen wie Hautreizungen oder Erbrechen. Blauregen, Ginster und Schneeball werden zu dieser Gruppe ebenso gerechnet wie die sog. phototoxischen Pflanzen. Letztere können bei Berührung in Zusammenhang mit UV-Strahlen (Sonnenlicht) zu Hautschäden führen (Herkulesstaude, Weinraute, u. a.).
Auf einen Blick
1.) Stark giftige Pflanzen
Pflanze giftige Pflanzenteile
Eisenhut (Aconicum) ganze Pflanze, besonders Wurzeln und Samen
Engelstrompete (Datura) ganze Pflanze, besonders Samen
Herbstzeitlose (Colchicum) ganze Pflanze, besonders Wurzeln (Knollen) und Samen
Kartoffel (Solanum) alle oberirdischen Teile, besonders Beeren (oberirdische Früchte)
Lebensbaum (Thuja) Zweigspitzen, Zapfen
Nachtschatten (Solanum) ganze Pflanze, besonders Beeren
Seidelbast (Daphne) ganze Pflanze, besonders Beeren, Samen, Rinde
Tollkirsche (Atropa belladona) ganze Pflanze, Vergiftungen besonders häufig durch süße(!) Beeren
Wunderbaum (Ricinus) kaffeebohnen-ähnliche Samen
2.) Giftige Pflanzen
ganze Pflanze giftige Pflanzenteile
Eibe (Taxus) ganze Pflanze
Fingerhut (Digitalis) ganze Pflanze, besonders Blätter
Goldregen (Laburnum) ganze Pflanze, besonders bohnen-ähnliche Schoten
Liguster (Ligustrum) Rinde, Blätter, besonders Beeren
Lupine (Lupinus) Samen
Maiglöckchen (Convalaria) ganze Pflanze, besonders Blüten, Beeren
Oleander (Nerius) ganze Pflanze
Pfaffenhütchen (Euonymus) ganze Pflanze, besonders rote Früchte
Alpenveilchen (Cyclamen) Knolle
3.) Schwach giftige Pflanzen
ganze Pflanze giftige Pflanzenteile
Blauregen (Wisteria) ganze Pflanze
Ginster (Cytisus) ganze Pflanze
Herkulesstaude (Heraclum) besonders Pflanzensaft in Verbindung mit Sonnenlicht
Schneeball (Viburnum) Rinde, Blätter, Beeren
Holunder (Sambucum) ganze Pflanze, besonders rohe(!) Früchte
Schneebe. (Symphoricarpus) weiße oder rosa Beeren
Einzelne starkgiftige Pflanzen und ihre Wirkungen:
Tollkirsche Atropa bella-donna
Familie: Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung: Laubwälder, Waldränder, Europa, Asien, Nordafrika
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze
Hauptwirkstoff: L-Hyoscyamin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Früchte: August - September
Vergiftungen treten meist durch den Genuss von Beeren auf, diese schmecken angenehm süß. Die ersten Vergiftungserscheinungen können schon nach ca. 15 Minuten auftreten. Die Pflanzengifte können auch schon durch Kontakt mit der Haut aufgenommen werden.
Gewöhnlicher Wasserschierling Cicuta virosa
Familie: Doldenblütler, Apiaceae
Verbreitung: Europa, Sümpfe, Teichränder Gräben
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders Stengel und Wurzelstock
Hauptwirkstoffe: Cicutoxin und Cicutol
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juli - August
Vergiftungserscheinungen mit Wasserschierling treten schon nach 20 Minuten auf. Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe gehen in Schock und Bewusstlosigkeit über.
Gewöhnlicher Stechapfel Datura stramonium
Familie: Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung: Europa, Asien, Afrika, Nordamerika, in Mitteleuropa zerstreut, Schuttplätze, Ödland, Wegränder
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders Wurzel und Samen
Hauptwirkstoffe: L-Hyoscyamin, Atropin, L-Scopolamin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - September
Vergiftungen mit Stechapfel treten meist beim Versuch auf die Pflanze als Droge zu missbrauchen. Es treten Übelkeit, Sehstörungen und zuletzt Atemlähmung auf. Kinder sind häufiger durch die Zierpflanze Engelstrompete gefährdet, die man als Kübelpflanze im Garten hält. Die Engelstrompete enthält die gleichen giftigen Substanzen und ebenfalls sehr stark giftig.
Gefleckter Schierling Conium maculatum
Familie: Doldenblütler, Apiaceae
Verbreitung: Asien, Europa, Ufergebüsche,Ruderalstellen, Wegränder
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile,
Hauptwirkstoffe: Coniin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - September
Die Pflanzengifte werden sehr schnell über die Schleimhäute und die Haut aufgenommen. Es kommt zu Gefühllosigkeit und Lähmungen, meist ohne Bewusstlosigkeit.
Gemeiner Seidelbast Daphne mezereum
Familie: Seidelbastgewächse, Thymelaeaceae
Verbreitung: Europa, Asien
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders die roten Beeren und die Rinde
Hauptwirkstoff: Daphnin, Umbelliferon, Daphnetoxin, Mezerein
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Februar - April
Früchte: Juni - August
Der Seidelbast blüht im zeitigen Frühling, bevor seine Blätter erscheinen. Die Samen in den roten Beeren sind ganz besondes giftig. Der Pflanzensaft ruft auf der Haut Rötungen und Blasenbildung hervor.
Pfaffenhütchen Euonymus europaea
Familie: Spindelbaumgewächse, Celastraceae
Verbreitung: Europa, Asien, in mitteleuropa verbreitet, Waldränder, Hecken und Raine
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, vor allem die Früchte
Hauptwirkstoffe: Evonosid, Evobiosid, Evomonosid
Giftigkeit: stark giftig
Blütezeit: Mai - Juni
Früchte: September - Oktober
Vergiftungen treten vor allem nach dem Genuß der Beeren auf. Es kommt zu Übelkeit, Krampfzuständen, Schock, blutigem Durchfall und Bewustlosigkeit
Riesen-Bärenklau, Herkuleskraut
Heracleum mantegazzianum
Familie: Doldengewächse, Apiaceae
Verbreitung: Heimat: Kaukasus, bei uns zum Teil verwilderte Zierpflanze
Giftige Pflanzenteile: Die ganze Pflanze, besonders der Saft
Hauptwirkstoff: Bergapten und Imperatorin mit phototoxischen Eigenschaften
Giftigkeit: giftig
Früchte: Juli - September
Bei Berührung mit der Pflanze und gleichzeitiger Sonneneinstrahlung kommt es zu stark juckenden Hautentzündungen. Häufig treten Blasen auf. Die Verletzungen gleichen Verbrennungen 3. Grades. So imposant diese Pflanze auch ausschaut (bis 3,5 m hoch), in einem Garten, in dem Kinder spielen hat sie nichts verloren.
Herbstzeitlose Colchicum autumnale
Familie: Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung: Süd-, West-, und Mitteleuropa
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze, besonders Knolle und Samen
Hauptwirkstoff: Colchicin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: September-Oktober
Früchte: Mai - Juni
Colchicin ist hochgiftig, es beeinflusst die Zellteilung und löst Mutationen aus. Als Kapillargift ruft es Kreislaufstörungen, Schock und Atemlähmung hervor. Vergiftungen mit Herbstzeitlose müssen umgehend von einem Arzt behandelt werden.
Weißer Gemer Veratum album
Familie: Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung: Alpen
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze
Hauptwirkstoff: Protoveratin A und B, Germerin
Giftigkeit: stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Der Germer kann sehr leicht mit dem Gelben Enzian verwechselt werden so lange er noch nicht blüht. Es kommt deshalb immer wieder zu tödlichen Vergiftungen. Der Gelbe Enzian wird zur Herstellung des berühmten Enzianschnapses verwendet.
Sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Anordnung der Blätter am Stengel. Beim Germer sind sie spiralig-wechselständig, beim Gelben Enzian gekreuzt-gegenständig angeordnet.
Maiglöckchen Convallaria majalis
Familie: Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung: Europa, in Mitteleuropa häufig, schattige Laubwälder
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders Blüte und Frucht
Hauptwirkstoffe: Convallatoxin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: April - Mai
Früchte: Juli - August
Durch die roten Beeren sind vor allem Kinder gefährdet. Aber auch bei Erwachsenen kommt es besonders in den letzten Jahren immer wieder zu Vergiftungen durch die Verwechslung der Blätter mit denen des Bärlauchs, die ähnlich aussehen. Die Pflanzengifte der Maiglöckchen können auch über die Haut aufgenommen werden. Es zeigen sich zunächst Übelkeit und Schwindel, später Herzrhythmusstörungen die schließlich zum Herzstillstand führen.
Roter Fingerhut Digitalis purpurrea
Familie: Rachenblütler, Scrophulariaceae
Verbreitung: West- und Mitteleuropa, Asien lichte Wälder, Kahlschläge, Zierpflanze im Garten
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile
Hauptwirkstoffe: Purpureaglykosid A, Glucogitaloxin, u.a.m.
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Digitalis ist eine der bestuntersuchten Pflanzenarten. Die typische Herzwirkung der Droge kommt durch die Digitalisglycoside, die in der Medizin Eingang gefunden haben. Bei Vergiftungen treten Pulsverlangsamung und Herzstillstand auf. Der verwandte "Großblütige Fingerhut" mit seinen schwefelgelben Blüten steht bei uns unter Naturschutz.
Blauer Eisenhut Aconitum napellus
Familie: Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung: Mittelgebirge Mitteleuropa, Alpen, Asien
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze
Hauptwirkstoff: Aconitin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Der Blaue Eisenhut zählt zu den giftigsten Pflanzen unserer Breiten. Das Gift kann schon beim Pflücken über die Haut aufgenommen werden und Entzündungen sowie schwere Vergiftungen hervorrufen. Vergiftungen mit Aconitum müssen umgehend in einer Klinik behandelt werden.
Gefleckter Aronstab Arum maculatum
Familie: Aronstabgewächse, Araceae
Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa, Laubwälder
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze einschließlich der Beeren
Hauptwirkstoff: z.T. noch unbekannt, Aroin?
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: April - Mai
Früchte: Juli- September
Durch den Verzehr der leuchtend roten Beeren sind vor allem Kinder gefährdet. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann eine heftige Dermatitis hervorrufen.
So, das wars mal mit dem kleine Pfanzengifte für Anfänger ;-P
Ich hoffe das Charaktere, welche sich mit der Flora beschäftigen, von nun an etwas mehr von den nicht ganz so lieblichen Gewächsen zu finden vermögen..
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I can hear the sound of
violence long before it begins...