[Schattenherold]

Neuerdings sprechen die Leute der Kleinseite über mysteriöse Ereignisse, die kürzlich vorgefallen sein sollen.

Ein Tagelöhner des Strahov Klosters, der nach dem Rückschnitt der Apfelbäume unter einem eben solchen eingeschlafen war, erwachte lange nach Sonnenuntergang. Geweckt hatte ihn Geschrei und Kampflärm aus dem nicht weit entfernten Wäldchen, welches den Petřínhügel umgibt. Der Tagelöhner ergriff sodann die Flucht um seine Geschichte zu erzählen.

Außerdem gibt es folgenden Bericht einer alten Kräuterkundigen. Sie war zu später Stunde im Petřínwäldchen Kräuter und Wurzeln mit heilender Wirkung sammeln, welche bekannterweise nur bei Mondschein geerntet werden können. Wie aus dem Nichts, erschien plötzlich eine große Gruppe Reiter, angeführt von einem Ritter in goldenem Harnisch. Die Berittenen entfernten sich dann rasch in Richtung des Strahovklosters.
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Sieh! auf dem Schloß erglänzet eine Krone,
Und, wie ein Königsmantel weit, ergießt
Die goldne Stadt sich von des Berges Throne;
Um ihn, als ein gestirnter Gürtel, fließt
Die Moldau ernst, und Heil der Nachwelt Sohne!
Der mit der Brücke Demantschloß ihn schließt.
Durch Siegesbogen lobsingt laut die Welle:

Prag, Prag, du meines Heils umpalmte Schwelle!