Adéla Kacina Dvoràk

Neugeborene vom Clan der Rose

" Eine rote Rose, kann sich nicht wehr’n, wenn man Ihr ein Blütenblatt entreißt, Sie kann sich nicht wehr’n, wenn Sie gepflückt wird. Doch, weh’ dem, der unachtsam ist, Jener wird bestraft! So grab’n sich die spitz’n Dornen ins Fleisch, liebkos’n die zarte dünne Haut und der Tribut fällt nieder, mit Gekreisch! Der Blutstropf’n, dass Zeich’n vorausgesetzter Naivität. "
" Wer gibt meinen Augen als Tränenquell, daß ich beweine den bejammernswerten Eintritt in die Bedingungen menschlichen Daseins, beweine das schuldhafte Fortschreiten menschlichen Lebens, beweine das verdammenswerte Ende menschlicher Vernichtung?"

" Geschaffen ist der Mensch aus Staub, aus Lehm, aus Asche, und was nichtswürdiger ist: aus ekelerregendem Samen. Empfangen ist er in der Geilheit des Fleisches, in der Glut der Wollust, und was noch niedriger ist: im Sumpf der Sünde. Geboren ist er für die Furcht, für den Schmerz, und was noch elender ist: für den Tod."

Charakterbild Dieses weibliche Geschöpf, einer sinistren Wollust gleich, zog mich in eine unbekannte Finsternis. Ihre Augen, strahlende Smaragde, flüsterten Bände, ihre schmalen blassen Lippenkelche formten ein warmes sanftes Lächeln, ich war verzückt.
Sie sprach Wörter im südslawischen Akzent, harmonierend, sie weckte meine Sympathie, mein Interesse.
Ihre filigranen Dornenfingern, sie zeichneten mein Antlitz, hauchten einem einfachen Gemälde Leben ein, verlor ich mein Herz? Wie sie sich bewegte, diese vorsichtigen grazilen Schritte, ein Wimpernaufschlag, dass schwarze Meer regte sich, ich verlor mich an ihr.
Eine Drehung von ihr, so genussvoll langsam und quälerisch für jedes Männerherz, ich sah die dunklen Haare sich in der unsichtbaren Hand des Windes bewegen.
An dem Tag’, als sie mich malte, trug sie ein weißes Kleid, sie wirkte so unschuldig, so rein, begehrenswert, sie weckte ungeahnte Gefühle in meinen Lenden. Abweisend? Zu mir? Sie blieb immer höflich, wollte Niemanden verletzen.
Auch wenn eine Ablehnung von ihren Sinnlichen perlte, so war Jene behutsam formuliert, gepaart mit Freundlichkeit, verziert von Sanftmut. Nachtragend? Nein, niemals! Diese Begierde, diese Sehnsucht in meiner Brust, dort wo das schlagende Herz ruht, sie nimmt mir meinen Lebensquell, meinen Lebensmut..“


[Der Rose eine Depesche zukommen lassen]


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