Selbst der Makel des Blutes konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Florentino keine alltägliche Gestalt war. Seine Züge hatten etwas Hartes beinahe Kantiges an sich und wirkten dennoch in keinster Weise abschreckend. Ganz im Gegenteil, der Mann hatte etwas Anziehendes an sich.
Die langen, dunkelbraunen Haare waren stets säuberlichst gekämmt und gewaschen. Das Gesicht war glass rasiert, was seine markanten Züge noch stärker zur Geltung brachte. Seine warmen, braunen Augen waren stets wachsam auf sein Gegenüber gerichtet...als würde ihn tatsächlich interessieren was man ihm sagte. Stets umspielte ein Lächeln die weichen Lippen, doch konnte man sich nie sicher sein ob es einen verhöhnte oder umgarnen wollte.
Seine Kleidung verriet sofort, dass es am Nötigsten nicht mangelte. Stets war er in die teuersten Roben und Kleider gehüllt, Seide, feinste Wolle und beste Stiche. Dazu trug er stets seinen langen Mantel, dessen Saum beinahe bis auf den Boden reichte. Nahm er einmal seine ledernen Handschuhe ab, so sah man einige goldene und silberne Ringe an den schlanken Fingern, die in ihrem Leben kaum harte Arbeit gesehen hatten.
Auf den ersten Blick mochte man ihn auf die späten Zwanziger oder frühen Dreißiger schätzen. Etwas blass schien er, die Wangen leicht eingefallen und die Augen etwas zu tief in den Höhlen versunken.
Seine Stimme war rau und tief aber ihr war dennoch eine gewisse Melodik zu eigen, die einen in ihren Bann ziehen konnte. Sein Akzent verriet schnell, dass er mit Sicherheit nicht aus der Gegend stammte.
Gerüchte
- Angeblich erfreut er sich, trotz seines Zustands, noch immer gerne und oft am anderen Geschlecht.
- Manche schwören sie hätten Florentino auch in sündhafter Weise mit Männern verkehren sehen. Schändlich!
- Großzügig soll er seine Gäste bewirten und immer dazu bereit sein zu gebeb statt zu nehmen.
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