Grüne, unendlich tiefe Augen, die die Sehnsucht auf die Ferne beschwören, sind das erste was jemandem an dem jungen Fremden
auffällt, der sich selbst lediglich als Tengil vorstellt. Blonde, beinahe weiße Haare, deren unbändiger Charakter der See ähnelt,
verdecken einen Teil des schmalen, freundlichen, aber auch unergründlichen Gesichts.
Er trägt einen Mantel aus Konzentration, der sein offensichtliches junges Alter lügen straft und ein wissender Blick gilt jedem der
seine Aufmerksamkeit erregt. Zurückhaltend und höflich gibt er sich mehr als stiller Beobachter als jemand dem viel am Licht der
Öffentlichkeit gelegen ist. Schmal, von durchschnittlicher Größe und Statur sowie ohne großen Prunk gekleidet, ist er jemand,
an den man sich am Ende eines Abends meist eher dunkel erinnert.
Wer ein paar Worte mit ihm wechselt wird schnell bemerken, dass ein wacher Geist und ein rasches Auffassungsvermögen hinter dem fern
wirkenden Gesicht lauern. Der Dunst fremden Wissens und die berechnende Intelligenz passen so gar nicht zu seiner sanft auftretenden
Natur, die von einer dünnen Stimme nur noch unterstrichen wird. Ob er geistig abwesend ist oder im Netz seiner eigenen Gedanken
unergründliche Schlussfolgerungen und analysierende Notizen an sich selbst memoriert, ist schwer zu sagen. Geistige Obduktion ist
etwas das er hervorragend zu beherrschen scheint. Zumindest ist es das, was man zu denken glaubt, wenn sein kühler Blick das eigene
Ich streift.
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