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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:01 Titel: Reines Blut |
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Mit einem hohlen Klang fiel das Tor hinter Larissa ins Schloss. Sie sah sich um. Niemand da... zumindest wenn man die immer anwesenden Bediensteten nicht mitzählte. Niemand... nun ja. Hatte sie ernsthaft mit etwas anderem gerechnet? Es war früh. Sehr früh. Sie selbst war selten so früh unterwegs. Jared war heute mit Károly unterwegs. Ein Auftrag.. Für einen kurzen Moment ging ein Stich durch ihr Herz. Schnell unterdrückte sie ihn. Er musste selbstständiger werden. Musste... Was war, wenn sie eines Tages nicht mehr für ihn da wäre? Wenn sie eines Nachts den endgültigen Preis für ihr Handeln zahlen würde? Die Nacht würde kommen... Er musste alleine zurecht kommen. Musste... Wenn.. Während sie langsam die Rampe abwärts ging, schlug sie die Kapuze ihres Umhanges zurück. Unwillkürlich glitt ein trauriges Lächeln über ihr Gesicht, während sie an das strahlende Lächeln dachte, mit dem Jared sie bedachte... immer bedachte... immer dann, wenn der kurze Augenblick der Angst, sie könne nicht mehr da sein durch ihre alleinige Anwesenheit von seinem Antlitz gewischt wurde, um von einem liebevollen Strahlen abgelöst zu werden. Er musste... Gegeben, dass der heutige Abend eine solche Gelegenheit darstellte, konnte sie die freiwerdende Zeit auch nutzen. Sie nickte dem Menschen hinter der Bar freundlich zu. Wie hieß er nochmal? In einer spontanen Geste fragte sie nach seinem Namen, während sie von ihm einen Krug mit Blut entgegen nahm. Sie lächelte während seiner Antwort, fragte dann, ob sie sich oben auf den Balkon setzen dürfe. Ein kurzes Nicken seinerseits. Sie nahm ihren Krug auf und begann, die Treppe hinaufzusteigen. Wieder ein Blick durch den Raum. Oh die gesegnete Einsamkeit... Ob sich heute wohl noch jemand an diesen Ort begeben würde? Sie horchte in sich hinein und stellte verblüfft fest: es war ihr egal. Nun ja, fast... solange dieser scheinheilige Pater nicht auftauchte. Unwillkürlich glitten ihre Fangzähne hervor und ein leichtes Fauchen glitt fast unmerklich über ihre Lippen. Sie hasste Leute, die mit zweierlei Maß maßen. Für einen Moment sah sie nichts mehr und hielt inne, während die Wut über seine Doppelbödigkeit ein dumpfes Rauschen in ihre Ohren trieb. Wenn er es wirklich ernst gemeint hätte, hätte er nie tatenlos zugesehen, dass... [i]'Schöne Worte... nichts als schöne Worte... Am Ende der Nacht ist er genau wie alle anderen. Keinen Deut besser... Genauso doppelzüngig wie der Rest von uns... Kirchenmänner... alle gleich. Schöne Worte ändern daran nichts. Die Kirche ist nicht nur unser Feind, sie ist genauso der Feind der Menschen. Eine Institution unter vielen, um Macht und Reichtum anzuhäufen. Mehr nicht. Warum sollte sie auch anders sein? Gott ist groß? Gott ist gnädig? Sein Sohn ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben? Und warum sind wir dann bitteschön verflucht? Oh welche Gnade! Eine große Lüge, um Macht und Reichtum anzuhäufen. Mehr nicht... Und warum hat er dann nicht... Auch egal. Letztendlich egal.. Es lohnt sich nicht drüber nachzudenken. Er hat seine wahre Farbe bekannt, auch wenn die anderen zu blind sind, um dies zu sehen, zu erkennen...'[/i] Mühsam bekam sie ihre Wut wieder in den Griff, während sie die Stufen weiter nach oben schritt und das Tier in sich wieder auf den Boden zurück zwang: da wo es hingehörte. Es hatte ihr zu dienen und nicht umgekehrt... Oben legte sie ihren Umhang ab und über einen der Stühle, ihren Beutel auf den Tisch vor ihr. Ein kurzes Schnuppern an dem Becher, um sich zu vergewissern, dass der Kelch nur reines Menschblut enthielt. [i]'Wie macht er es nur, immer genug Blut für seine ganzen Gäste zu haben? Und es auch frisch zu halten?'[/i] Mit einem Schauern dachte sie daran, wie schnell Blut gerann. Ihre feinen Sinne verrieten ihr das, was sie wissen wollte. Traute sie Victor vom Rabenfeld ernsthaft zu, dass er hier wagen würde, jemals etwas anderes zu servieren? [i]'Eigentlich nicht.. Aber man kann nie wissen...Schattenspieler...'[/i] Konnte er es sich überhaupt leisten, sein neugewonnenes Elysium auf die Art und Weise in Verruf zu bringen? Eigentlich nicht. Aber man konnte nie wissen. Ein kurzer Schluck.. lauwarm... für eine Sekunde verzog sich ihr hübscher Mund angewidert. Sie zog es eindeutig vor, von einem lebenden Lebewesen zu trinken. Alleine die Sinnlichkeit, die kostbare, lebensstiftende Flüssigkeit aus der warmen Haut eines Menschen zu saugen, das Pochen seines Herzens durch das Rauschen des Blutes, welches die eigenen Ohren durchströhmte, zu hören... unbezahlbar... Es ließ sich mit kaum etwas vergleichen.. Es war die einzige Sinnesfreude, die ihr noch blieb... Ein zynisches Lächeln... Fast die einzige... Fast hastig stürzte sie den Rest des Bechers ihre Kehle hinunter. Je länger sie wartete, desto kälter würde es werden... und desto schaler der Geschmack. Gut, sie war auch nicht hergekommen, um Blut zu genießen. Letztendlich konnte sie dankbar sein, dass sie hier nicht jagen musste. Trotz allem. Ein hungriger Blick glitt zu dem Menschen, der wieder hinter seiner Theke Position bezogen hatte. Wieviel süßer würde das Blut aus seiner Kehle schmecken? [i]'Wie hieß er nochmal... Ach ja...' [/i]Der Blick glitt zurück zu dem nun leeren Kelch. [i]'Ob das ein Tribut an die Bedürfnisse unserer Mitkainiten ist, ihre Menschlichkeit durch so bedeutungsleere Gesten, wie das Trinken aus Kelchen, zu bestätigen? Irgendwie putzig.. Als ob dies uns retten würde... Der Pater sucht nach Dämonen? Vielleicht sollte er anfangen, nach dem Dämon in jedem von uns zu suchen und bei sich anfangen..' [/i]Der Blick ruhte nachdenklich auf dem Becher, als wäre dieser das Sinnbild für alles, was Menschlichkeit ausmachte. Melancholisch kam sie zu dem Schluss, dass es vielleicht ein Tribut an die Eigenschaften war, die einen gekennzeichnet hatten, bevor die Nacht einen mit ihren erbarmungslosen Armen umfangen hatte, um einen nie wieder loszulassen. Larissa nahm ihr Bündel wieder vom Tisch und begann mit einer liebevollen, zärtlichen Geste, ihre Harfe aus den verschiedenen Lagen schützenden Stoffes zu befreien, in die sie gehüllt gewesen war. Genauso zärtlich glitten ihre langen Finger über den Rahmen, nahmen das Gefühl des kunstvoll geschnitzen Holzes in sich auf, bevor Larissa ihre Beine übereinander schlug und die Harfe mit genau der gleichen Zärtlichkeit wie vorher in ihren Arm nahm. Selbstvergessen - mit schräg gelegtem Kopf und geschlossenen Augen - stimmte sie ihr Instrument. [i]'...das Sprachrohr meiner Seele... meiner Träume... meiner Musik... meiner einzigen Liebe.. der Musik.. Sing für mich.. sing..' [/i]und begann langsam eine verspielte Melodie zu spielen. Zuerst waren es nur Tonläufe, dann wurde sie langsam schneller. Die Tonläufe wurden komplizierter, temperamentvoller. Die Töne flossen in die kühle Luft des Raumes hinaus, perlten von den Wänden ab und erzeugten Bilder vor dem inneren Auge des Zuhörers, der sich darauf einließ. Ein solcher hatte das Gefühl, einem Windhauch zu folgen, der sich zuerst vorsichtig, dann immer stürmischer werden, versuchte, einen Weg durch einen dunklen Wald zu bahnen. Ab und zu verlor er an Kraft, schien in den Blättern einer Hecke hängen zu bleiben, bis er sich mit neuer Wut einen Weg durch das Dickicht bahnte, die Blätter erst zum Rascheln dann zum Rauschen brachte, bis er endlich aus dem Dunkel der Baumstämme hervorgebrochen war, und befreit über eine Wiese voller Sommerblumen wehte, mit den Schmetterlingen tanzte, sich mit dem Summen der Bienen verwob und dann endlich in der Wärme der prallen Sommersonne einschlief. Stille... Larissa hatte die Augen immer noch geschlossen, während sie die nächste Melodie anstimmte. Eine fröhliche Sommerweise... verschiedene Variationen des Themas, mal schneller, mal langsamer, mal verspielt, dann ernster und melancholischer werdend. Sie hatte alles um sich vergessen, während sie sich völlig ihrer Musik hingab, die Leere in sich nutzte, um zu einem Klangkörper für die Erinnerungen zu werden, die ihre Träume schon lange nicht mehr erreicht hatten. Ein glückliches Lächeln war auf ihr Gesicht getreten, während ihre Finger über die Saiten glitten, alles andere vergessend.. sich der Musik hingebend, völlige, grenzenlose Hingabe... Die Musik verklang, um dann wieder von einer melancholischen Melodie abgelöst zu werden, in die diesmal ihre warme, dunkle Stimme einstimmte und ihr eine andere Qualität gab, voller Verlust, Trauer, Leere und Sehnsucht: "Es gibt die, die reinen Blutes geboren werden, ob das nun gut ist, oder schlecht, es ist keine Frage des Clanes, sondern eine des Charakters. Du kannst gegen eine Wand rennen, Deinen Kopf gegen sie rammen, wieder und wieder, bis Du das Blut fallen siehst. Es ändert nicht das, was Du bist... Wenn ich Dir Schaden zufügte, verzeih mir bitte! Wenn ich Dich nicht verstehe, verzeih mir bitte! Wenn ich alleine sein möchte, verzeih mir bitte! Reinen Blutes, ja, aber aus Blei... Die, die reinen Blutes sind, kennen die Zärtlichkeit nicht, aber auch nicht das Klagen und die damit verbundenen Lügen. Die, die reinen Blutes sind, gehen ihren Weg, ohne auch nur zurückzublicken oder zu bereuen. Denn Du kannst nicht ändern, was Du bist.... Wenn ich Dir Schaden zufügte, verzeih mir bitte! Wenn ich Dich nicht verstehe, verzeih mir bitte! Wenn ich alleine sein möchte, verzeih mir bitte! Reinen Blutes, ja, aber aus Stahl... Reines Blut bedeutet Einsamkeit, reines Blut bedeutet Trauer und Stille und Angst, aber auch Feuer... Leidenschaft, und Feuer.. Akzeptiere endlich, was Du bist... Wenn ich Dir Schaden zufügte, verzeih mir bitte! Wenn ich Dich nicht verstehe, verzeih mir bitte! Wenn ich alleine sein möchte, verzeih mir bitte! Reinen Blutes, ja, aber aus Gold..." |
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:02 Titel: Reines Blut |
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Die Stille, die nach ihrem Lied eingetreten war, wurde jäh durch ein Klatschen, dessen Echo durch den großen Raum hallte, unterbrochen. Von ihrem Platz aus konnte sie nicht erkennen, woher das Klatschen kam, oder gar, von wem es kam. Das Echo konnte ihr auch keinen Aufschluss über den Ursprung der Geste der Wertschätzung ihrer Musik geben. „Würde mein Herz noch schlagen, so würde es bei dem Klang eurer Worte vor Freude sicher schneller schlagen. Es freut mich, das die lieblichste Stimme der Rosen den Weg zu diesem bescheidenen Ort gefunden hat“ An der Stimme konnte sie ihn bestimmt erkennen, Victors dunkle Stimme hallte durch den Raum und so schien es, als ob er aus jeder Ecke zu ihr sprechen würde. Aus jedem Schatten schienen seine Wort zu ihr zu sprechen und dann konnte sie schwere Stiefel auf den Fließen hören, ganz langsam schritt Victor in ihr Blickfeld. Er drehte ihr den Rücken zu und schritt immer weiter, bis er in der Mitte des Raumes stand. Hatte er sie nicht gesehen ? War auch er von dem faszinierenden Echo in diesen Räumlichkeiten verwirrt worden ? Wohl eher nicht, denn als er die Mitte erreichte, drehte er sich in Richtung Balkon um und verbeugte sich galant und besonders tief vor Larissa „Der Schatten begrüßt die Dunkelheit“ War seine Spitzzüngige Begrüßung für die Rose „Es freut mich euch in dem neuen Elysium der Domäne Prag begrüßen zu dürfen und es freut mich zu sehen, das scheinbar nicht alle vom Geblüht der Rosen mir Grollen. Ich hatte eigentlich vermutet, das die ach so ehrenvolle Stimme der Rosen es untersagt hat diesen Ort zu betreten. Umso mehr freut es mich gerade euch hier anzutreffen. Ich hoffe ich habe euch nicht davon abgehalten ein weiteres Lied zum Besten zu geben. Findet ihr nicht auch, das dieser Raum einen ganz besonderen Klang hat ?“ Er hatte jetzt wieder dieses typische Lächeln aufgesetzt und stand noch immer in der Mitte des Raumes, aber sonst war niemand mehr da, die Diener hatten sich scheinbar in den hinteren Bereich zurückgezogen.
_________________ Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig |
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:04 Titel: Reines Blut |
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Larissa hob verwirrt den Kopf. Sie hatte sich so ihrer Musik hingegeben, sich beinahe in Trance gespielt, dass sie selbst für einen Moment nicht wusste, wo sie war, als das laute Klatschen wie ein unharmonischer Missklang sich in die Stille des Raumes mischte und das Echo von den Wänden dumpf widerhallte. Sie blickte auf ihre Fingerkuppen. Sie waren wund. Sie blickte auf und sah unten in der Mitte des Raumes Victor. Benommen schaute sie wieder auf ihre Fingerkuppen. Nicht dass diese inzwischen besser aussahen. Sie sammelte sich. Als sie das nächste Mal den Kopf hob, war dieser halbwegs klar und ein ironisches Lächeln zierte ihre Züge. "Die Dunkelheit erkennt die Huldigung ihres Schatten gnädig an." gab sie mit einem leicht arroganten Unterton zurück. Innerlich fragte sie sich, wie lange er an diesem Spiel sich noch ergötzen würde, bis er die nächste Geschichte aus dem Hut oder besser gesagt aus den Schatten zauberte, mit der er sie aufziehen würde, bis es ihn langweilte. Das dumpfe Gefühl in ihr, verriet ihr, dass es noch eine Weile dauern würde. Nicht, dass es sie wirklich störte, stellte sie fest und bekann dann schelmisch zu grinsen. Sie erhob sich und legte ihre Harfe vorsichtig auf dem Tisch vor ihr ab. Dann knickste sie grazil und in bester Hofmanier - ein wenig tiefer als früher, wohl um seiner neuen Stellung gerecht zu werden. "Lieber Herr Victor, ich weiss nicht, wer Euer Bild von uns Rosen so verdorben hat. Ich denke, ich sagte Euch schon einmal, dass wir nie zu so plumpen Mitteln greifen würden. Zumal ich denke, dass es eine Frage des guten Tones ist, dem Sieger in einem Wettkampf zu eben jenem Sieg zu beglückwünschen. Ich denke nicht, dass unser Ältester ein so stilloses Verbot aussprechen würde. Wir Rosen sind - egal, was ihr denken mögt - keine schlechten Verlierer. In eben diesem Sinne, nehmt bitte meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg entgegen. Möge er Euch noch viel Freude bereiten. Und wenn Ihr es wünscht, würde ich in dem Zuge Euch natürlich gerne noch ein weiteres Lied spielen." Dass die Akkustik hier ausgezeichnet war, hatte sie an anderer Stelle schon einmal gesagt und hatte es nicht nötig, es zu wiederholen. Er wusste es, sie wusste es und jeder der ein Ohr für Musik und Klang hatte, konnte es hören. Sie hatte nicht vor ihm in dieser Hinsicht noch weiter Honig um den Bart zu schmieren. Aus ihren dunklen Augen ruhte dieser lächelnde Blick auf ihm, den er schon kannte. So stand sie dort oben, in diesem schwarzen, schlichten Kleid, welches ihren Stil des letzten Jahres kennzeichnete, einzelne, rebellische Locken, die in ihre Stirn fielen und ihr etwas geheimnisvolles gaben, zerbrechlich und dunkel..
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:05 Titel: Reines Blut |
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Victor stand noch immer in der Mitte des Raumes und beobachtete Larissa in aller Ruhe und hörte sich ihre Worte an. Er musste sich kurz beherrschen um nicht dem ersten Impuls einer sehr direkten Antwort auf ihre erste Frage nachzugeben. Er biss die Zähne zusammen und wenn man sich stark konzentrierte, konnte man leise das Knirschen des Zahnschmelzes hören. Es dauerte etwas, etwas länger als man es von ihm gewohnt war, doch dann ließ er wieder dieses freundliche Lächeln sehen. „Mein Bild von den Rosen verdorben ? Ich würde es nicht verdorben nennen. Vielmehr würde ich sagen, mein Bild von den Rosen ist etwas aus den Bahnen geraten. Zumindest wenn alle Rosen so sind und so handeln wie der, sich selbst die Stimme der Rosen nennende, Kainit, dann hatte ich bislang ein völlig falsches Bild von den Rosen. Allerdings möchte ich euch nicht in diesem Bild sehen, oder euch gar das gleiche Verhalten unterstellen. Bis jetzt seid ihr mir als eine Frau begegnet, die ihr Wort zu halten pflegt und ich hoffe ich habe mich in dieser Hinsicht nicht in euch getäuscht. Leider musste ich bei anderen Personen von eurem Blut Festellen, dass Ehre nur ein Wort für sie ist und das sie scheinbar nicht wissen, was ein Gefallen ist und wie man einen solchen Zurückzuzahlen hat. Bitte verzeiht mir und nehmt es bitte nicht persönlich, aber in Zukunft werde ich wohl vorsichtiger mit dem Geblüht der Toreador umgehen müssen. Allerdings will ich euch nicht im gleichen Licht sehen wie die anderen eures Blutes. Eure Glückwünsche zeigen mir, das ihr etwas von der Ehre besitzt, wie ich sie auch in anderen vermutete habe, aber bitter Enttäuscht wurde. Ich nehme eure Glückwünsche gerne entgegen, doch glaubt ihr wirklich, dass es ein Wettkampf war ? Ich habe zwar dieser Probezeit Zugestimmt, doch war ich mir immer sicher, dass dieser Ort das perfekte Elysium ist. Oder glaubt ihr wirklich, dass ein Ort, der uns von den Sterblichen isolieren soll, im gleichen Haus wie ein Stadtbekanntes Hurenhaus, sein sollte ? Wie dem auch sei, wir sollten Glücklich sein, das der Prinz einem Elysium zugestimmt hat und wer im Endeffekt der neue Hüter dieses Elysiums ist, ist doch nur Nebensache. Ich hoffe doch, das es weniger mir, als vielmehr den Kainiten der Domäne Freude bringt.“ Dann verbeugte er sich tief vor der Toreador hoch oben auf dem Balkon „Der Schatten ist doch nur ein einfacher Diener der Domäne und der Dunkelheit“ scheinbar wollte er dieses Spiel noch eine sehr lange Zeit mit ihr spielen, denn noch hatte es seinen Reiz nicht für ihn verloren, was ihn selber mehr erstaunte, als er jemals zugeben würde. „Leider sind keine weiteren Zuhörer zugegen, aber wenn ihr es nicht als Verschwendung eurer Kunst seht, so würde es mich mehr als erfreuen, einem weiteren eurer Lieder lauschen zu dürfen.“
_________________ Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig |
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:11 Titel: Reines Blut |
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"Aber Herr Victor, Ihr werdet doch Euer Bild eines ganzen Clanes nicht von dem Beispiel eines einzelnen Exemplares abhängig machen, oder?" Dann etwas ironischer.. "Aber Ihr müßt natürlich einen viel tieferen Einblick in unseren Clan haben, wenn Ihr von einem Amte wisst, welches sich 'die Stimme der Rosen' nennt. Bisher war mir nur die Funktion der 'Augen' bekannt..." sie lachte leise. "Ihr müßt mich definitiv von den Geschehnissen in meinem eigenen Clan in Kenntnis setzen, wo ich offensichtlich selbst so schlecht informiert zu sein scheine." Wieder dieses silbrige Lachen. Mit einer stolzen Geste warf sie ihren Kopf etwas zurück, um ihre Sicht von einer rebellischen Locke zu befreien, die ihr schräg über ihr linkes Auge gerutscht war. Ihr Blick ruhte mit Heiterkeit auf dem Lasombra, als sie trocken meinte: "Aber ich glaube, Ihr untertreibt Euren Erfolg ein wenig, wenn Ihr so tut, als wäre es egal, wer der neue Hüter des Elysiums ist. Ich denke, es wird vor allem Euch viel Freude bereiten. Immerhin bringt diese Aufgabe Einfluss und Informationen. Ihr hättet nicht so viele wertvolle Ressourcen geopfert, wenn es anders wäre." Eine nüchterne Feststellung - selbstsicher - Victor konnte dies abstreiten, aber es war klar, dass sie dies nicht von ihrer Meinung abbringen würde. Die nächsten Worte klangen immer noch heiter. "Unabhägig davon, dass ich denke, dass auch die 'schwarze Rose' ihre Vorteile hat, so wisst Ihr, dass ich diesen Ort hier ausgesprochen charmant finde." Ihre Stimme wurde dann merklich wärmer, als sie sagte "Und mein lieber Herr Victor, Ihr wisst, dass ich es nie als Verschwendung meiner Kunst ansehe, für Euch spielen zu dürfen. Ich könnte mir kaum einen besseren Zuhörer vorstellen.. Und so spiele ich gerne noch etwas für Euch, bevor Ihr mir im Gegenzug dann spannende Erkenntnisse über die meines Blutes zum besten geben dürft." bei den letzten Worten war wieder dieses erheiterte Schmunzeln um ihren Mund zu sehen. Wieder knickste sie, tief, elegant, wie es sich vor einem Adligen gebührte und setze sich dann wieder auf den Stuhl, auf dem sie zuvor gesessen hatte. Leise stimmte sie die Saiten ihrer Harfe, die sie nach wie vor regelrecht zärtlich im Arm hielt. Sie hatte ihre Augen wieder halb geschlossen, um sich besser auf ihr Gehör verlassen zu können. Als sie mit der Tonlage der Saiten wieder zufrieden war (nicht das Victor vorher einen Missklang hätte wahrnehmen können), begann sie eine leise Melodie zu spielen. Die Melodie klang verträumt, verspielt, voller Sehnsucht und wurde nach einer Weile langsam lauter, fordernder. Und als Larissas Stimme einsetzte, schaffte sie es der Melodie jene dunkle Wärme zu geben, die man noch lange im Gedächnis nachklingen hörte, eine Wärme, die dem Zuhörer selbst im Winter die Kälte vertrieb. "Die Nacht, die ich so liebe, ist schwarz wie ein Keller, still wie eine Wüste, wo nichts einen stört. Die Nacht, die ich so liebe, ist dunkel, voller Schatten, nur von Ferne hört man leise eine zarte Melodie. Die Nacht, die ich so liebe, hat tausend Ecken und Kanten und kennt keinen Morgen, niemals, niemals... Schwarze Nacht, behandle mich nicht so. nicht so grausam, ich erwart von Dir so viel. Schwarze Nacht, süß ist Dein Duft, nach Flieder und Sommer nach Schnee und Blut... Die Nacht, die ich so liebe, ist schwarz wie Ebenholz und ihr dunkles Haar, wird durch Sternenstaub geschmückt. Die Nacht, die ich so liebe, ist dunkel und geheimnisvoll, sie lacht, sie lockt mich mit ihrem Zauber an. Die Nacht, die ich so liebe, umfängt mich zärtlich, umschmeichelt mein Haar sanft, und kennt keinen Morgen. Schwarze Nacht, behandle mich nicht so. nicht so grausam, ich warte auf Dich. Schwarze Nacht, ich bin Dir schon erlegen, Deinem Duft nach Flieder, nach Schnee und Blut..."
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:12 Titel: Reines Blut |
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Victor begann zu lächeln und lauschte aufmerksam den Worten und auch der Melodie, ihm wäre so wohl jeder kleinste Fehler aufgefallen, doch er hätte es wohl nie gesagt, selbst wenn er solch einen Fehler in ihrem Spiel bemerkt hätte. Seit er in Prag war, hatte er sich wieder vermehrt der Musik gewidmet und einiges an zeit aufgewendet um sein Gehör weiter für die Musik zu schulen, aber er hatte auch einige Zeit aufgebracht, sich selbst im Umgang mit den Instrumenten der Musik zu schulen. Doch eines blieb ihm immer noch verwehrt, nach all der Zeit und all den Lieder die er gehört hatte, blieb ihm doch immer noch die Gunst der Muse verwehrt. Er hatte es noch nicht geschafft, ein eigenes Lied zu verfassen, eigenen Versen den Weg aus seinen Gedanken in die Welt zu verhelfen. Als die letzten Töne der Melodie sich langsam in den Unebenheiten des Gemäuers verloren, verbeugte er sich tief vor ihr. Er konzentrierte sich auf die Kräfte seines Blutes und ohne das Larissa etwas mitbekam, veränderte sich seine Wahrnehmung, er konnte die Schatten die überall um ihn herum waren jetzt deutlicher als zuvor erkennen, er konnte das wahre wesen der Schatten erkennen, er konnte die Schatten jetzt seinem Willen untertan machen und genau das war es, was er beabsichtigte. Er griff in die Schatten unter seinem Umhang und zauberte danach eine Rose darunter hervor. Keine normale Rose, nein, eine Rose, geformt aus schwarzem Schatten, dunkel und makellos vom Aussehen. Eine perfekte schwarze Schattenrose. Er ließ die Schattenrose aus seiner Hand gleiten und ganz langsam schwebten die geformten Schatten durch den Raum, erhoben sich immer weiter in die Luft, bis sie direkt vor der talentierten Sängerin schwebte. „Wie sagte doch schon der große Cicero ? Honos alit artes (Ehre ernährt die Künste). Bitte nehmt dieses kleine Kunstwerk als Zeichen der Ehrerbietung für eure Künste, von einem Bewunderer eurer Kunst.“ Er lächelte sie jetzt noch etwas breiter an und sie konnte nicht sagen, wie er dieses Lächeln meinte, wollte er sie aufziehen, womöglich nur verspotten, oder meinte er es so wie er sagte, oder gab es vielleicht noch eine dritte oder gar vierte Interpretationsmöglichkeit für dieses Lächeln. Er machte nur eine kurze Pause, ehe er weiter sprach. „Aber wie mit fast allem ist es auch bei dieser Rose geformt aus Macht und Schatten, schön anzusehen, aber dennoch vergänglich. Vergänglich wie alles.“ Bei diesen Worten begannen sich die Schatten, die er zu dieser schönen Schattenrose geformt hatte, wieder zu trennen um dann in wieder in verschiedenen Ecken zu verschwinden. Es geschah langsam und würde bestimmt in vielen den Wunsch wecken, das zarte Gebilde aus Schatten zu ergreifen um schützende die Hände darum zu legen. Victor begann jetzt zu lachen. „Ich danke für die Ehre eurer lieblichen Stimme und eurem perfekten Spiel zu lauchen, ihr hattet darum gebeten, euch etwas über euren Clan zu berichten. Ein etwas merkwürdiges Anliegen. Aber wenn das der Lohn für euer Spiel sein soll, dann will ich ihn euch bereitwillig zahlen.“ Er begab sich langsam zu der langen Theke und kehrte dann mit zwei gefüllten Bechern zurück, sehr schnell erklomm er die Treppe zum Balkon und stand alsbald vor ihr und reichte ihr einen der Becher, den anderen setzte er kurz an seine Lippen um einen kleinen schluck zu nehmen. Als er den Becher auf den kleinen Tisch neben sich stellte, konnte sie noch einen schnellen Blick auf seine Fänge erhaschen, dann setzte er sich zu ihr an den Tisch. „Die schwarze Rose mag auch Vorteile haben, obwohl mir leider die Weitsicht fehlt, diese Vorteile zu erkennen. Aber scheinbar fehlte nicht nur mir diese Weitsicht der Dinge, denn sonst hätte man sich nicht für diesen Ort als Elysium entschieden, aber das sind alles nur Spekulationen. Wie sagte doch einst der große Caesar, Alea iacta est (Der Würfel ist Gefallen) und es ist an uns mit dieser Entscheidung umzugehen. Aber bis jetzt seit ihr die einzige eures Blutes, die den Weg in diese Gemäuer gefunden hat und daraus könnte man jetzt weitere Schlüsse auf die restlichen Mitglieder eures Geblütes ziehen, aber ich will auf eure Worte hören und mich nicht derlei Spekulationen hingeben. Aber ich glaube, dass es nicht das ist, was ihr zu hören wünschtet. Ihr sagt, ihr kennt die Stimme der Rosen nicht ? Das kann ich mir nicht vorstellen, sicher kennt ihr Vincenzo Ramirez, den Abgesandten der Rosen im Blutsrat. Er nennt sich selber die Stimme der Rosen und behauptet er würde dort für alle Rosen sprechen. Aber wenn euch das neu ist, würde es ja bedeuten, das er die Unwahrheit sprechen würde.“ Victor machte eine kurze Pause um Larissa genauer zu mustern, er versuchte eine Reaktion seiner Worte in ihrem Gesicht zu erkennen und diese dann zu deuten. „Fides Punica (Punische Treue) hätte man das Verhalten eures Erstgeborenen wie er sich scheinbar auch nennen lässt wohl früher genannt. Oder was würdet ihr sagen, wenn man euch um die Rückzahlung eines von vielen gewährten Gefallens bittet ? Würdet ich auch versuchen euch, wie eine elende Schlange, aus einer Ehrenschuld zu winden ? Wenn dem so ist, müsste ich mir vielleicht wirklich einen anderen Umgang mit dem Clan der Rosen überlegen. Oder meint ihr, ich sollte besser mit seiner Stellvertreterin über diese Dinge sprechen. Sicher habt ihr gehört, das er Desdemonia zu seiner Stellvertreterin gemacht hat, ein Amt, wenn es denn von Nöten währe doch eigentlich einer anderen Rose zugestanden hätte, aber scheinbar herrscht auch hier eine andere Ansicht im Clan der Rosen, als ich sie vertrete. “ Jetzt nahm er einen tieferen Schluck aus seinem Becher und scheinbar hatte er vorerst gesagt, was er sagen wollte.
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:14 Titel: Reines Blut |
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Victor würde keine Fehler gehört haben. Wenn diese Frau eines beherrschte, dann dieses Instrument. Und während er lauschte, fiel ihm wieder einmal auf, wie aussergewöhnlich ihre Stimme klang, weich, aber dennoch voll, eindringlich. Ihr Gesang hatte eine Qualität, die unter die Haut ging. Auch nachdem sie geendet hatte, ließ sie die Augen noch eine kurze Weile geschlossen, um den Nachhall des Liedes in diesen Mauern nachzuvollziehen. Dann hob sie den Kopf, legte die Harfe wieder vorsichtig auf den Tisch und blickte danach auf ihn hinab. Ein Lächeln glitt über ihre Züge. Trauer lag in ihren Augen. Fasziniert blickte sie auf die Rose, musterte sie mit einer Intensität, die er selten an ihr erblickt hatte, als wollte sie jedes Detail ihrer Beschaffenheit erkunden und sich einprägen. Sie hatte dafür ihre Sinne schärfer werden lassen. Ihre Augen hatten sich geweitet, hingen mit einem hingerissenen Blick an dem vergänglichen Kunstwerk und während der Raum um sie mit einem Mal heller wirkte, gewann das Schwarz der Rose für sie weiter an Dunkelheit, Anziehungskraft, schien alles um sie herum zu absorbieren. Sie streckte ihre rechte Hand aus und berührte mit einer Vorsicht, mit der man sonst nur zerbrechliches Kristall behandelte, mit ihrem Zeigefinger eines der Blätter. Vorsichtig versuchte sie die Beschaffenheit, das Gefühl dieser Schatten unter ihrer Hand zu ergründen. Ein melancholisches, fasziniertes Lächeln glitt über ihre Züge. "Herr Victor, mit diesem Geschenk erweist ihr mir wahrlich eine große Ehre. An Euch ist wirklich ein Künstler verloren gegangen." Trauer in ihren Worten, als hätten sie noch eine tiefere Bedeutung für die jung wirkende Rose. Sie lächelte nicht, sondern wirkte sehr, sehr ernst. Und während sie mit diesem Ausdruck ungewöhnlicher Ernsthaftigkeit den Schatten hinterherblickte, in die die Rose dann wieder zerfloss, ließ sie sich wieder in ihre alte Wahrnehmung zurückfallen. Sie tat nichts, um dem Zerfall Einhalt zu gebieten. Statt dessen begann sie leise, selbstvergessen eine kurzes Lied anzustimmen: "Jeder Mann hat einen Schatten, der mit ihm geht, der hinter ihm steht. Ja, jeder Mann hat einen Schatten. Aber der weisse Mann hat einen schwarzen Schatten, und der Schattenmann hat einen schwärzeren Schatten, wenn der Tag vergeht, wenn der Mond aufgeht, wenn der Schnee verweht, und der Wind fleht, dann ist die Stunde der schwarzen Schatten..." Als er sich zu ihr nach oben gesellte, erhob sie sich, knickste sie noch einmal höflich und bedankte sich für das Getränk. Dann setzte sie sich wieder und strich den Stoff ihres dunklen Rockes glatt. Wieder das Schnuppern an der roten Flüssigkeit, welches vage an das Riechen an einem guten Glas Rotwein erinnerte. Erst danach - nachdem sie sich mit ihren feinen Sinnen von der Reinheit des Menschenblutes überzeugt hatte - trank sie. Sein Sticheln gegen ihre anderen Clansgeschwister quittierte sie mit einem zynischen Lächeln, kommentierte es allerdings nicht weiter. Eine Bemerkung konnte sie sich allerdings nicht verkneifen. "Euren Worten entnehme ich, dass Ihr noch nie in dem wunderschönen Garten der 'schwarzen Rose' gewandelt haben könnt. Denn ansonsten würdet Ihr nicht so über diesen Ort urteilen. Er ist ein wunderbarer Ort der Inspiration und im Sommer voller Duft der Rosen. Und da Ihr ein großer Freund der menschlichen Gewohnheiten seid" bei diesen Worten hob sie den Kelch, den er ihr mitgebracht hatte, um die Bedeutung ihrer Worte zu unterstreichen "könnt Ihr wahrscheinlich den anderen Vorteil der Rose noch weniger nachvollziehen." Sie lächelte ironisch und setzte den Kelch danach wieder ab. Dann lauschte sie ihm aufmerksam. Es war ihrer Miene nicht zu entnehmen, was sie dachte - die perfekte Maske ausdruckslosen Lächelns. Bis zu der Stelle, als er Vincenzo als die Stimme der Rosen benannte. Daraufhin meinte sie - mit einem Blick des Verstehens in ihren Augen - nur kurz. "Ach... nein, das stimmt. Als Erstgeborener ist er unsere Stimme im Blutsrat. Was diesen Titel angeht, ist er wohl von einer bemerkenswerten Frau inspiriert worden." Die Betonung des Wortes 'inspiriert' war merkwürdig. Es konnte einem Schauer über den Rücken jagen. Dann lauschte sie dem Rest seiner Worte. Wieder dieses zynische Lächeln, der leere Ausdruck in ihren Augen, der plötzlich eine Kälte vermittelte, die vorher nicht da war. "Ja, auch diese Neuigkeit ist mir nicht entgangen. Madame Triklinios wird sich schon mit den entsprechenden Fähigkeiten für diese Position qualifiziert haben. Und die einzige Ansicht, die zählt, wenn es um Herrn Ramirez Stellvertretung geht, ist die des Herrn Ramirez." Kalte, perfekte Höflichkeit in den Worten, sonst nichts. Dann kam wieder etwas mehr Wärme in ihre Stimme und ein Lächeln begann wieder um ihre Lippen zu spielen: "Ihr ehrt mich zutiefst durch Eure Einschätzung der Dinge. Ich komme beizeiten gerne darauf zurück. Dennoch, nur weil Ihr hier schlechte Erfahrungen mit ein oder zwei Vertretern unseres Blutes gemacht habt, möchte ich Euch bitten, Eure Einschätzung nicht auf sämtliche Angehörigen unseres Blutes zu verallgemeinern. Ich bin bisher sonst noch keinem Mitglied unseres Blutes gegenüber begegnet, auf dessen Wort kein Verlass gewesen wäre." Es war ihre Art zu sagen, dass ihr Wort zählte. Und der Tonfall ihrer Stimme machte klar, dass dies für sie absolute Bindungswirkung hatte. Dann fuhr sie mit einem nachdenklichen, aber höflichen Tonfall fort: "Darf ich Euch fragen, welcher Beschaffenheit die Gefallen waren, die Herr Ramirez Euch schuldete? Oder sind diese zu vertraulicher Natur in welchem Falle ich diese Frage natürlich zurückziehen würde."
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:16 Titel: Reines Blut |
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„Ein Künstler ?“ langsam ließ er diese Worte sich im Raum ausbreiten, er sprach nicht sehr laut, aber dennoch wurden seine Worte von den Wänden zurückgeworfen und so schien es für einen kurzen Moment, als ob er mit mehr als nur einer Stimme zu ihr sprechen würde. Aus allen Richtungen drang seine Stimme auf sie ein. Kaum mehr wahrnehmbar, aber dennoch konnte man wenn man sich darauf konzentrierte die Worte hören „Ein Künstler, Ein Künstler, Ein Künstler“ Victor wartete den Moment ab und ließ seine Worte langsam verklingen. Dann sprach er weiter und das Echo seiner Worte vermischte sich jetzt zu einem dumpfen Rauschen, welches den Worten noch mehr Ausdruckskraft gab. Die Grotte wie dieser Ort von einigen unwissenden Kainiten genannt wurde, war wahrlich kein Ort, den er zufällig gewählt hatte. Eines war sicher, es gab in Prag nicht viele Orte, die solch eine Akustik zu bieten hatten und Victor war sich sicher, dass kaum ein Kainit Zugang zu diesen anderen Orten hatte. „Ars longa vita brevis (Die Kunst ist lang, das Leben kurz) Dieser Satz begleitete mich in meinem früheren Leben, ein alter Mönch pflegte ihn immer zu sagen, wenn ich es mal wieder vorzog, den Lateinunterricht nicht so ernst zu nehmen und lieber den Vögeln bei ihrem lieblichen Gesang zu lauschen, oder den fahrender Musikern zu lauschen, die ab und an die Feste meines Vaters besuchten. Darauf pflegte ich ihn immer zu fragen, was es mir im Leben nützen sollte, Latein zu lernen, oder etwa die Mathematik. Ich wollte lernen wie man mit dem Schwert umgeht, wollte wie die Helden in den Liedern sein. Ich wollte auf dem Schlachtfeld stehen und mir meine Ehre erkämpfen, ich wollte einen Drachen erschlagen, wie es dereinst Siegfried getan hat, wollte Lieder singen um den Frauen zu gefallen. Aber was sollte es mir helfen, wenn ich in staubigen Kammern hockte und alte Bücher lesen sollte. Er lachte dann immer über meinen jungendlichen Leichtsinn und behauptete dann, ich sein nur ein Träumer, der die Welt nur aus den schönen Liedern der fahrenden Sänger kennen würde. Zugegeben, er hatte Recht, ich war ein Träumer und wollte immer alles sofort haben und lernen, aber verlor auch sehr schnell das Interesse daran. Ich war ein Träumer ohne Geduld“ Victor lachte als er sich an diese scheinbar glücklichen Zeiten erinnerte. „Der alte pflegte dann immer Plinius zu zitieren Nullus est liber tam malus, ut non aliqua parte prosit.( Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht irgendwie nützlich sein könnte.) und schickte mich los, das nächste langweilige Buch zu lesen.“ Victor schien völlig vergessen zu haben, wo er war und mit wem er sprach, die Erinnerungen sprudelten nur so aus ihm heraus und selten konnte man ein so natürliches Lächeln auf seinen Lippen erkennen, wie in diesem Moment. Er wirkte jetzt fast verletzlich, für den kurzen Moment seiner Erzählung schien er die Kontrolle seiner Emotionen völlig Außeracht zu lassen. Aber der Moment war nur ein kurzer Wimpernschlag im Angesicht eines normalen Lebens und für die Wesen der Nacht war dieser Moment fast nicht wahrnehmbar. Er kehrte langsam wieder zurück, zurück von den sonnigen Ufern des goldenen Rhein, die Sonne machte Platz für den ewigen Schatten, der ihm jetzt Schutz und Trost bot. Er lächelte Larissa entwaffnend an „Bitte verzeiht, ich bin etwas abgeschweift. Aber wie ihr seht, hatte ich keine Wahl, ein großer Künstler wie ihr es seid zu werden, aber ich versuche das Geschenk des zweiten Lebens zu nutzen um mich etwas mehr der Kunst zu verschreiben. Vielleicht würdet ihr mir ja die Ehre erweisen, mir das eine oder andere über die Kunst der Musik zu vermitteln ?“ Er blickte sie kurz an, aber ließ ihr keine Zeit für eine Antwort „Ihr spracht von der Ansicht des Herrn Ramirez. Sicher wird die Dame Desdemonia, zugegeben ein recht passender Name für sie, ihre Vorzüge haben. Doch muss ich gestehen, dass ich diese Vorzüge bis jetzt noch nicht auf politischer Ebene gesehen habe. Für die Damen die sie in sich in der Rose hält, ist sie sicher ein, nennen wir es mal vorsichtig Vorbild, aber wer bin ich, das ich mir darüber eine Meinung erlauben dürfte. Aber auch ihr solltet vorsichtig mit euren Worten umgehen, Menschliche Gewohnheiten sind mir sicher nicht fremd, aber ich habe die meisten von ihnen schon lange hinter mir gelassen und ich glaube kaum, das ich solch einen Ort besuchen muss um mir das zu nehmen, was mein Unheiliges Leben von mir als Tribut für das Geschenk der Ewigkeit von mir verlangt. Aber ich schweife schon wieder ab, wir sprachen vom Herrn Ramirez und von wem auch er immer er inspiriert wurde, muss ich euch beipflichten, die Wahl die er traf, entspricht völlig dem Bild, was ich mir über ihn gemacht habe.“ Das Lächeln wurde jetzt etwas düsterer. „Ihr wollt wissen, welche Gefallen ich ihm gewährt habe ? Ja, ich spreche von Gefallen, denn es war mehr als nur einer. Natürlich möchte ich euch nicht mit Einzelheiten langweilen“ so wie er das Wort langweilen aussprach, war klar, das er nicht beabsichtigte ihr Einzelheiten zu erzählen. „Sagen wir es einfach so, euer hoch geschätzter Erstgeborener ist ein sehr unvorsichtiger impulsiver Mann, der erst handelt, bevor er denkt“ leise fügte er noch hinzu „wenn er überhaupt denkt“ dann sprach er wieder in normaler Lautstärke weiter „Erst wenn ihm klar wird, das ihn sein Treiben an den Rand der Vernichtung führte, sucht er nach Hilfe. Ohne Nachzudenken willigt er dann ein, einen Gefallen bei Gelegenheit zu vergelten, einzig um einer möglichen Strafe zu entgehen. Aber wenn es an das Bezahlen geht, versucht er mit billigen Taschenspieler Tricks, die man leider von ihm erwarten muss, sich vor der Bezahlung seiner Schulden zu drücken. Mit stumpfen Waffen, denn mehr sind seine Worte nicht, nur stumpfe Waffen, es sei denn es geht darum ein einfältiges Bauernmädchen zu verführen, versucht er dann in die Schlacht zu ziehen nur um nicht bezahlen zu müssen. Aber keine Angst, ich setzte euch nicht mit ihm gleich. Sonst würden wir wohl kaum hier sitzen und miteinander sprechen. Aber bitte gestattet mir eine Frage, frei von irgendwelchen Bindungen an euer Blut, einfach eure Meinung ist es, die mich interessiert. Wenn ihr die Wahl gehabt hättet zwischen diesem Ort und der schwarzen Rose, welchen Ort hättet ihr als Elysium gewählt. Ich bitte euch sprecht völlig frei und glaubt nicht, ich würde euch grollen wenn ihr die Wahrheit sprecht.“
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:17 Titel: Reines Blut |
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"Ja, ein Künstler. Denn Ihr habt die Natur wahrer Schönheit erkannt..." sagte Larissa schlicht zu ihm, nachdem er aus seinen Erinnerungen wieder aufgetaucht war. Und er hatte das unbestimmte Gefühl, dass dieser Satz an der Oberfläche von dem kratzte, was ihre Einstellung zur Natur der Kunst und der Schönheit ausmachte. Auf ihrem Gesicht lag ein trauriges Lächeln, während er diese völlig andere Seite von sich zeigte, als hätte er damit alte Erinnerungen bei ihr geweckt, die weit in den Hintergrund gedrängt worden waren - unterdrückt von dem, was die junge Rose vor ihm so verändert hatte. Und sie hatte sich verändert, in der Zeit, in der sie sich kennengelernt hatten. Die Unbeschwertheit früherer Nächte war verschwunden und hatte irgendwie eine tiefe Leere in ihr hinterlassen. "Und es wird mir sicherlich sowohl eine Ehre, als auch eine Freude sein, Euch mehr über die Kunst der Musik zu vermitteln, wenn ich eines Tages von Eurem großen Wissensschatz kosten und den meinigen mit Eurer Hilfe erweitern dürfte." Auf seine nächsten Worte lachte sie wieder. Ihr glockenklares Lachen erfüllte den Raum und verbreitete in der Atmosphäre des Raumes plötzlich Entspannung, Heiterkeit. Sie legte ihre rechte Hand sanft auf den Tisch und schaute den Lasombra an. "Aber Herr Victor, es geht nicht darum, was Ihr müsst, oder nicht müsst, um dem Wesen Eurer Natur Tribut zu zollen. Aber denkt Ihr denn nicht, dass das Trinken aus Kelchen eine zutiefst menschliche Gewohnheit ist?" Sie zwinkerte ihm belustigt zu und schien ihn wohl necken zu wollen. Wieder einmal fiel Victor auf, wie schwer es wahr, ihrem natürlichen Charme nicht zu erliegen. Wenn sie lachte, hatte man das Bedürfnis in ihr Lachen einzustimmen und sie schien ihre Neckerei zu betreiben, eben weil sie Victor gerne mochte und sich sicher war, dass er dies verstand. Als seine Worte allerdings auf Vincenzo kamen, wurde sie schlagartig ernster. Er wirkte, als hätte jemand ihr einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf gegossen, so schlagartig war ihre Heiterkeit dahin. "Es war also mehr, als nur ein kleiner Gefallen..." sagte sie leise. Das war wohl das Detail, welches für sie wichtig gewesen war. Dann hob sie den Kopf und diese Leere, von der Kälte, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ausging, war wieder in ihre Augen getreten. "Verehrter Herr Victor, ich möchte Sie darum bitten, mir nicht böse zu sein, wenn ich Ihre Frage nicht beantworte. Ich bin nicht frei von Bindung an mein Blut. Ich kann nur sagen, dass ich froh war, dass diese Entscheidung nicht auf meinen Schultern lastete." Die Leere, die bei diesen Worten in ihrer Stimme lag, war so erschreckend, dass es einem kalte Schauer über den Rücken jagen konnte. Und unter dieser Leere schien etwas zu kochen, was er mit seiner Frage berührt hatte, was für ihn nicht greifbar war. Wieder einmal vermochte sich ein Beobachter dieser kleinen Person, auf der so viel Druck zu liegen schien, zu fragen, wieso sie nicht längst unter diesem zerbrochen war...
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:18 Titel: Reines Blut |
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Er begann sanft zu lächeln „Wie schrieb Seneca doch einst so treffend in seinen Epistulae morales ad Lucilium, Gaudeo discere, ut doceam (Ich freue mich zu lernen, damit ich lehren kann) und wie könnte ein einfacher Mann, wie ich einer bin, diesen weisen Worten widersprechen. Es wird mir also eine Freude sein, euch gleichwohl ein gelehrsamer Schüler wie auch ein nachsichtiger Lehrer zu sein. Auch wenn ich wohl weniger Wissen habe, als ihr scheinbar bei mir vermutet, wird es mir eine Ehre, nein, eine Freude, dieses Wissen mit euch zu teilen. Fortuna scheint meinen Weg erhellt zu haben, wenn mir eine so talentierte Musikerin die Ehre gewähren will, etwas von ihrem Wissen mit mir zu teilen.“ Er vernahm ihr lachen und auch die Worte die sie scheinbar so sorgsam gewählt hatte, aber er konnte ihr nicht ohne weiteres zustimmen, so stellte er mit ernsterer Miene als eigentlich beabsichtigt oder nötig fest „Nein, ich denke nicht, das das trinken aus Kelchen eine zutiefst Menschliche Gewohnheit ist. Sagt mir, wenn ihr alleine seid, das Tier in euch nach dem Verlangt, was euch in die Nacht verdammt hat. Manche nennen es die Jagd. Wenn ihr in diesem Zustand seid, bedient ihr euch dann eines Kelches ? Oder nutzt ihr euer unschuldiges Opfer als Kelch um das reine Blut der Menschen in euch aufzunehmen und es zu einem unheiligen Teil eurer eigenen Existenz zu machen. Sagt mir, benutzen die Bauern auf dem Feld, wenn es sie dürstet, Kelche ? Oder nehmen sie einfach irgendeinen Gegenstand, gar ihre Hand um ihren Durst zu stillen ? Ein Kelch ist nur ein Werkzeug und glaubt mir, es gibt zwischen Himmel und Hölle mehr als nur Menschen.“ Sein Blick schien wieder abzuschweifen „Wahrlich, viele seltsame Wesen gibt es und kaum einer ist uns Bluttrinkern wohl gesonnen. Aber ich schweife wieder ab.“ Doch konnte er sich diesmal schnell wieder fangen „Es geht um Gewohnheiten, auch diese Wesen nutzen bestimmte Dinge, die man gewöhnlich auch bei den Menschen antreffen wird. Ihr seht also, ihr könnt nicht behaupten, das das trinken aus Kelchen eine zutiefst Menschliche Gewohnheit ist. Ihr kennt es bis jetzt vielleicht nur von den Menschen.“ Dann begann er plötzlich laut zu lachen und für einen kurzen Moment war er völlig von der Ausstrahlung der jungen Frau vor sich gebannt. Erst jetzt bemerkte er, das er sich viel zu sehr in ihre Aussage hinein gesteigert hatte. Wie ein junger Bursche hatte er versucht ihr mit seinen Worten zu imponieren. Erst jetzt bemerkte er, wie albern sein Verhalten doch war. Aber waren seine Worte auch etwas zu prahlerisch ausgefallen, so hatte er dennoch im Grunde seiner Aussage Recht. Wie Recht er doch hatte, würde sie wohl hoffentlich niemals herausfinden, denn viele von den Wesen von denen er sprach waren wahrlich nicht gut auf Bluttrinker zusprechen. Obwohl der Gefahr musste er schelmisch grinsen als er an diesen seltsamen Hüter des Eingangs denken musste. Man konnte wohl zu keiner Zeit von Victor behaupten, das er es gut verstand die Gefühle seiner Gegenüber gut oder gar richtig zu interpretieren, aber die Stimmungswechsel die in der jungen Rose vor sich gingen, konnte selbst er interpretieren, zumindest maßte er es sich an. Langsam sprach er weiter, ohne jedoch sie aus den Augen zu lassen, er wollte keine ihrer Regungen verpassen, vielleicht würde er ja so etwas mehr über das Dunkle Geheimnis erfahren, das sie so offensichtlich wie einen Umhang zur Schau trug, aber das dennoch weniger greifbar als ein Schatten war. Stimmten die Gerüchte, die über sie kursierten, oder steckte doch etwas anderes dahinter. „Ja, euer Erstgeborener schuldet mir mehr als nur einen kleinen Gefallen, aber mir scheint, er wurde nie über die Traditionen der Gefallen unterrichtet, oder er hat einfach nur keine Ehre. Beides sind keine Entschuldigungen. Aber genug von dem Thema, ich möchte euch nichtweiter mit der Unehre eures Erstgeborenen belasten“ in dem Wort Erstgeborenen lag so viel Verachtung, wie sie es noch nie von ihm gehört hatte. „Entscheidungen sind niemals einfach und ihr habt Recht, wir sind niemals frei von den Verpflichtungen, die unser Blut mit sich führt, bitte Verzeiht meine Frage.“
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:21 Titel: Reines Blut |
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Geschrieben Mittwoch, Dezember 28, 2005 @ 23:16:00 Larissa lächelte. Ein Funkeln war in ihre Augen getreten. "Nein, wenn ich jage, benutze ich für gewöhnlich keinen Kelch, wie es die Menschen tun. Nichts ist sinnlicher, als das noch warme Blut aus der Haut eines warmen Menschen zu saugen, seinen Herzschlag unter den Fingern, den Lippen zu spüren, dazu das leichte Rauschen seines Blutes... Aber vielleicht bin ich in dieser Hinsicht auch sehr eigen. Menschen trinken aus der Hand in Ermangelung eines Kelches, wir Kainiten trinken nicht aus der Hand, wenn es uns am Kelche mangelt. Unsere Bedürfnisse haben nach meiner bescheidenen Meinung so etwas wie Kelche überflüssig gemacht. Für mich bedeutet ein Kelch die Symbolik des Menschlichen. Aber auch hier wieder. Das mag auch wieder nur meine Eigenheit sein und nicht den Bedürfnissen unserer anderen Mitwanderer der Nacht entsprechen." Sie schien seine Worte nicht als pralerisch aufzunehmen, sondern dieser Diskussion wirklich einen gewissen Reiz zu entziehen. Das Funkeln in ihren Augen, als sie über die Jagd sprach, hatte er in dieser Form noch nie bei ihr gesehen. Ein sinnlicher Zug hatte sich um ihre Lippen gelegt und für ihn, der er vor ihr saß, war zum allerersten Mal nicht zu übersehen, dass sie trotz ihres charmanten Auftretens nichts anderes war als er, ein Raubtier, welches gnadenlos sein konnte, wenn es dazu gezwungen war. Ein Raubtier, welches die Jagd in vollen Zügen genoss... Als seine Worte auf die anderen Wesen zwischen Himmel und Hölle kamen, trat wieder dieser dunkle Ausdruck in ihre Augen. Für einen Moment wirkten sie noch leerer als sonst, wie eine Frau, die zu viel gesehen hatte, zu viele Dinge, die man nicht hätte sehen dürfen. Ihre Gedanken glitten wieder zu diesem unheimlichen Haus in der Altstadt und unwillkürlich glitt ein Schauer über ihren Rücken. Ihre Hand wanderte zu dem Sonnenanhänger um ihren Hals, schloß sich für einige Sekunden wieder darum, bevor sie sich beruhigt zu haben schien und ihre Hand wieder abwärts in ihren Schoß glitt. Sie sagte nichts, sondern lauschte dem Lasombra. Auf Victors letzte Worte erwiderte sie dann: "Herr Victor, auch wenn ich der Meinung bin, dass es nichts zu verzeihen gibt, außer vielleicht meiner Weigerung Eurer Frage Antwort zu leisten, komme ich Eurer Bitte gerne nach." Der Ausdruck in ihren Augen verhieß, dass die Sache mit Vincenzo für sie noch nicht abgeschlossen war. Dennoch sagte sie nichts weiter dazu außer, dass sie seine anderen Worte mit einem kurzen Nicken quittiert hatte. Für eine Weile trommelten ihre Finger einfach nur abwesend und leise auf der Tischplatte, während sie einem Gedanken nachging. Dann beschloß sie, das Thema weg von ihrem Clan und zu einem anderen Thema hin zu wenden. Sie schob die düsteren Gedanken, die sie bewegten beiseite und zwang wieder ihr Lächeln auf ihre Lippen. "Darf ich Euch etwas fragen, Herr Victor?"
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:22 Titel: Reines Blut |
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Victor lauschte ihren Worten über die Jagd, ab und an konnte man ein leichtes schmunzeln über die Worte bei ihm erkennen. Die junge Toreador schien völlig in der Erzählung über diesen Notwendigen Aspekt ihres Daseins aufzugehen. Für Victor war die Jagd nach frischem Blut eigentlich nur ein notwendiges Übel in seinem neuen Leben. Sicher hatte die Jagd auch ihre Reize, aber es wohnten doch auch sehr viele Gefahren in ihr. Obwohl er zugeben musste, das es ab und an mehr als Reizvoll wahr, auf die Jagd nach frischem Blut zu gehen. Die Fährte des unschuldigen Opfers aufzunehmen und wie ein hungriger Wolf das wehrlose Opfer dann solange zu verfolgen, bis die Gier nach dem köstlichen Blut so stark war, das er nicht mehr anders konnte, als sich das zu holen, was er brauchte um weitere Nächte unter den Sterblichen zu wandeln. „Ihr sprecht von Mitwanderern der Nacht. Aber glaubt mir, viele dieser Mitwanderer sehen es nicht gerne, dass wir die Nächte mit ihnen teilen. Liebend gerne würden sie die Nächte wieder von uns zurück fordern. Wie heißt es doch so schön im Buch Gottes, In principio creavit Deus caelum et terram. Terra autem erat inanis et vacua et tenebrae super faciem abyssi et spritus Dei ferebatur super aquas. (Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über der Tiefe und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.) Ich glaube schon zu diesen Zeiten gab es dunkle Wesen, die in dieser Finsteren Welt lebten. Wesen, die älter als die Menschheit sind. Wesen die wir heute nur noch aus Mythen und Märchen kennen, als Dämonen in finsteren Geschichten. Aber glaubt mir, viele von diesen Wesen gibt es auch in diesen heutigen Nächten noch und kaum einer von diesen Wesen ist gut auf die Verdammten Kinder Kains zu sprechen. Sie wissen dass wir den Fluch schnell an die Sterblichen weitergeben können und dass wir auf diese Art sehr schnell eine beachtliche Anzahl an Blutsaugern erschaffen könnten. Aber wir sind den Menschen noch viel zu ähnlich, wir sind noch viel zu sehr an das Menschliche Leben angepasst, wir halten noch immer an Werten und Überzeugungen unseres Sterblichen Lebens fest und mit jeder Generation übernehmen wir immer wieder die neusten Ansichten der Menschen. Unsere größte schwäche ist das Misstrauen was wir einander gegenüber aufbringen. Wenn wir einander trauen würden, wenn wir all die kleinen Intrigen die zwischen den einzelnen Blutlinien passieren, vergessen würden, währen wir eine Macht, die man nicht aufhalten könnte. Dann hätten es diese Tremere niemals geschafft, sich einen Platz unter den Nachkommen Kains zu stehlen. Aber das ist ein anderes Thema und wir sind wie wir sind. Auf immer sind wir mit den sterblichen Menschen verbunden. Nicht nur, das wir einst alle ein Teil dieser Menschlichen Gesellschaft waren, nein, auch nach unserer zweiten Geburt, können wir uns nicht von den Menschen lossagen, wir brauchen sie noch immer, als Werkzeuge, vielleicht auch als Belustigung, aber am meisten brauchen wir sie als Nahrung und auch wenn viele behaupten, das sie nichts menschliches mehr an sich hätten, so glaube ich, das diese nicht wissen was sie sagen oder sich etwas vormachen.“ Er machte dann eine längere Pause, bis er auf ihre Frage antwortete „Sicher dürft ihr mich etwas fragen“
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:23 Titel: Reines Blut |
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Geschrieben Samstag, Januar 7, 2006 @ 20:47:55 "Ist ein Wolf wie ein krankes Reh, nur weil es sich von seinem Fleisch und Blut ernährt? Sind die Menschen wie Pferde, nur weil sie sie reiten? Oder wie das Korn auf der Weide, nur weil sie es brauchen und sähen?" stellte Larissa leichthin in den Raum. "Ihr habt insofern recht, werter Herr Victor, dass wir den Menschen noch sehr ähnlich, ihnen im vielen verhaftet sind, aber sind wir menschlich. Aber sind die Gründe dafür nicht andere? Weil wir sie als Nahrung brauchen? Oder weil wir uns bewusst dafür entscheiden, ihren Werten zu folgen? Weil es uns im Leben verankert und ihm nahehält? Weil es uns davor bewahrt, dass zu vergessen, was uns zu einem der Wesen des Schöpfers gemacht hat?" Sie war nachdenklich geworden. "Ist das Misstrauen unsere größte Schwäche? Oder ist es nicht ein notwendiges Übel, um in der Nacht gegen diejenigen zu bestehen, die noch gnadenlosere Raubtiere sind, als wir es uns in unseren übelsten Träumen vorzustellen vermöchten?" Ein unruhiges Flackern war in ihre Augen getreten. Sie kam auf seine früheren Worte zurück: "Ihr glaubt also an Dämonen? Dass sie hier in Prag wandeln? Ihr Unwesen treiben?" Ein Schauer überlief sie. Aber die Ernsthaftigkeit mit der sie die Frage stellte, signalisierte Victor nur eins: dass es ihr mit der Antwort auf diese Frage todernst war.
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Victor vom Rabenfeld Lasombra, Ancilla
Anmeldedatum: 02.07.2004 Beiträge: 738 Wohnort: Frankfurt am Main
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:23 Titel: Reines Blut |
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„Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, obwohl ich glaube, dass manche von uns Menschlicher als die Menschen an sich sind, wollte ich zum Ausdruck bringen, dass wir von den Menschen abhängig sind. Es ist eigentlich eine art seltsam humoristische Symbiose, oder nein“ er schüttelte leicht mit dem Kopf „Nein, keine Symbiose, eher eine Art Parasitismus. Wir sind die Parasiten, die uns am Lebensnektar der Sterblichen laben. Man könnte uns als Gefährliche Mücken sehen, als Mücken die in der Lage sind ihre Opfer zu zerdrücken wie es die Menschen sonst mit den Mücken machen.“ Er musste kurz lachen „Aber wenn wir schon in der Welt der Tiere angekommen sind, ich hatte vor Jahren die Ehre in den arabischen Bücher eines gelehrten Mannes zu lesen, dort wurde ein Tier beschrieben, das seinem Opfer zuerst etwas von seinem Blut nimmt um anschließend seine Eier in das Opfer zu legen. Wenn dann die Nachkommen aus den Eiern schlüpfen, fressen sie sich durch das Opfer und wenn sie dann ausgewachsen sind, verlassen sie ihr Opfer um ihr eigenes Leben zu starten, das Opfer aber muss sterben. Zugegeben, ich habe bis jetzt nur in diesem Buch darüber gelesen und ich weiß nicht ob es solch ein Tier wirklich gibt, aber nehmen wir an, es gibt solch ein Tier. Würdet ihr nicht auch sagen, dass dieses Tier sehr viel Ähnlichkeit mit uns hat ? Könnte man das schlüpfen des Tieres nicht mit dem Zustand vergleichen, wenn der Mensch in uns stirbt und das Wesen der Dunkelheit geboren wird ? Eine Interessante Überlegung, findet ihr nicht ? Aber ich habe es mal wieder geschafft vom Thema abzuschweifen, ihr wollt wissen ob ich an Dämonen glaube ? Wenn ich der Kirche vertraue und ihrer Auslegung der Bibel, so muss ich doch daran glauben, das es sowohl den Himmel als auch die Hölle gibt und wenn es die Hölle gibt, dann muss es doch auch Dämonen geben. Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ein treuer Diener der Kirche“ er machte eine kurze Pause und ein zweideutiges Lächeln legte sich auf seine Lippen „Aber das beantwortet eure Frage wohl nicht wirklich. Gut, ich will offen zu euch sein. Nein, ich glaube nicht an Dämonen“ nach diesen Worten beugte er seinen Kopf etwas näher zu ihr und er begann etwas leiser zu sprechen. „Ich glaube nicht an Dämonen, ich weiß dass es sie gibt. Nicht nur in den Erzählungen der Menschen, nicht nur in den Schriften der Bibel, nein, sie bewegen sich hier unter den Sterblichen, unter uns. Ich weiß nicht ob sie sich selber Dämonen nennen, oder ob sie wirklich aus der Hölle kommen, ich weiß nicht mal ob es eine Hölle gibt, vielleicht ist das hier ja auch die Hölle und wir können ihr nur durch den Tot entkommen. Aber eines weiß ich sicher, die Wesen die in vielen Geschichten, Märchen und Mythen beschrieben werden, gibt es wirklich und selbst wenn ihr mir oder meinen Worten keinen glauben schenken wollt. Diese Wesen gibt es wirklich und sie sind sicher nicht unsere Freunde. Wer weiß, vielleicht sind wir ja auch schon Dämonen, sicher gibt es einige Männer in der Kirche die uns als Teufel sehen und gerne ein Feuer unter unseren Füßen entzünden würden. Aber die Wesen von denen ich spreche haben meist nicht mal mehr menschliche Gestallt und vielleicht hassen sie uns aus diesem Grund. Vielleicht hassen sie uns für unsere Nähe zu den Menschen.“ Dann sprach er wieder in normaler Lautstärke weiter „Was ist mit euch, glaubt ihr an Dämonen ?“
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Larissa Gast
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Verfasst am: 09.11.2006, 19:25 Titel: Reines Blut |
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Geschrieben Samstag, Januar 7, 2006 @ 20:52:08 Larissa nickte zu Victors Worten bezüglich des Parasitismus nachdenklich. Teilweise schien sie diese Meinung zu teilen. Dann aber wiederum: "Nur, dass Parasiten in aller Regel ihrem Wirtstier nichts im Gegenzug bieten können. Und ich würde für uns in Anspruch nehmen, dass wir das könnten, so wir es denn wollten. Ob dieses merkwürdige Tier nun Ähnlichkeit mit uns hat.." Sie dachte nach. "Ein durchaus interessanter Vergleich. Dennoch.. Dieses Tier weilt im Bereich der Lebenden, während wir.. Nun sagen wir es so: diese Tiere verändern sich, wachsen, gedeihen, pflanzen sich fort. Wir hingegen sind zu zeitlosen Wesen geworden. Wir sind eingefroren im Laufe der Zeit, immer auf der Suche nach Veränderung. Wir sind die Symbole der Zeitlosigkeit, während sich um uns herum alles verändert. Und auch wenn wir uns innerlich verändern, unsere Hülle ist ein Symbol der Zeitlosigkeit und der Macht, die damit verbunden ist." Ihr schien der Gedanke, mit einem Tier verglichen zu werden, nicht im mindesten zu gefallen. Was auch durch ihre nächsten Worte bestätigt wurde: "Diese Wesen sind Tiere, in uns lauert eines. Aber dennoch haben wir die Möglichkeit, dass Tier in uns unserem Willen unterzuordnen. Wir sind der Herr über das Tier in uns und von daher auch kein einfaches Tier. Ich denke nicht, dass ein einfaches Tier diese Wahl hat. Denkt Ihr dies nicht auch? Und von daher würde ich diesen Vergleich nicht ziehen wollen. Wir haben etwas, was uns über diese Tiere erhebt. Und der Preis für diese Erhebung ist, dass wir im Laufe der Zeit sehen, wie alles, was uns einst etwas bedeutet hat, zur Bedeutungslosigkeit verkommt, verfällt und stirbt. Der grausame Preis ist die wachsende damit verbundene Leere in uns, wenn wir erkennen, dass wir keine einfachen Menschen mehr sind, sondern Verfluchte die eine Ewigkeit damit verbringen können, Gottes Gnade wiederzugewinnen und deren Chancen dazu Nacht für Nacht, mit jedem weiteren Tropfen süßen Blutes, der unsere Kehlen hinabrinnt, sinken." Zu seinem Kommentar mit der Kirche erntete er ein ebenso zweideutiges Lächeln, wie er es ihr geschenkt hatte. Sicherlich seid Ihr das.. schien es zu besagen. "Ihr habt auf jeden Fall nicht gezögert, Euch sofort in den Dienst der ihren zu stellen." Ein merkwürdiges Lächeln. "Der Orden des güldenen Zwielichtes ist doch von Hohen der Kirche ins Leben gerufen worden, oder? Habt Ihr Euch jemals die Freiheit genommen, dieses Gründungsdokument des Paters genau zu lesen? Oder interessiert es Euch nicht, in wessen Namen ihr das Schwert führt, solange Euer Wegweiser eine Euch bekannte Person ist?" Sie sah ihn an... und trotz der leichten Leere in ihrem Blick hatte Victor wieder dieses merkwürdige Gefühl, dass diese Augen viel sahen, direkt bis ins innerste seiner Selbst zu sehen schienen, während sie aufmerksam auf ihm ruhten. Und gleichzeitig hatte er das Gefühl, diese Frage mit seiner letzten Frage ausgelöst zu haben. Der ernste Ausdruck in Larissas moosgrünen Augen verriet, dass irgendwie in der Antwort auf diese Frage der Schlüssel dazu liegen mochte, dass Larissa vielleicht beginnen mochte, sich ihm anzuvertrauen. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte der Blick in ihren Augen der wie einer Ertrinkenden, die etwas suchte, womit sie sich wieder über Wasser ziehen konnte. Dann war es vorbei und alles was zurückblieb, war die große Ernsthaftigkeit in ihren nun etwas dunkler gewordenen Augen...
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