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Die Angst und die Dunkelheit (Aasiyah)

 
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 30.10.2007, 18:58    Titel: Die Angst und die Dunkelheit (Aasiyah) Antworten mit Zitat

Der eisige Nachtwind trug die nicht mehr so ferne Ahnung von Schnee mit sich, der sich schon bald wie ein Leichentuch über die goldene Stadt legen würde und alle Geräusche dämpfen würde und vor allem auch en schrecklichen Gestank, an den die Menschen verbreiteten, und an den er sich immer noch nicht gewöhnt hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich im Schatten der Kapuze auf sein Gesicht, als er den kalten Wind einsog, der ebenso kalt war, wie seine Haut…er liebte den Winter, er war ein Kind des schwarzen Gottes und der Winter stand schließlich bis zu seiner längsten Nacht unter der Herrschaft der Dunkelheit. Ach, diese allerheiligste Nacht, durfte sie nicht schon wieder so unbeachtet lassen…

Mit diesem Gedanken beugte sich herab zu dem ledernen Köcher zu seinen Füssen, zog einen Pfeil heraus und blickte sich noch einmal aufmerksam um, über die dunklen, geduckten kleinen Häuser der Neustadt, hier an der einzigen Stelle an der keine Stadtmauer gebaut worden war und beobachtete die tintenschwarze Finsternis zwischen ihnen mit einem wachsamen Blick, der dann in den dunklen Himmel glitt.

Ein Schauder lief über seine tote Haut bei der Erinnerung an die geflügelte Silhouette, die dort einmal die Sterne verdunkelt hatte, so wie es nun die rasch dahin ziehenden Wolken taten. Dann blickte er zu seiner linken, auf die Weise Alte, deren schwarzes Wasser im Mondlicht glitzerte, auf die Insel um die sie sich teilte und die weiten Felder am anderen Ufer.

Zuletzt blickte er hinter sich, über das Ufer, an dem vereinzelte Fischerboote auf den sanften Wellen schaukelten…über das unübersichtliche Gebüsch und bis zu der Mauer, die Josefov vom Rest der Stadt abtrennte...

Als alles ruhig erschien, oder zumindest keine direkte Gefahr zu drohen schien, legte er den Pfeil auf die Sehne und zielte auf den Baum, in dessen Rinde schon ein paar andere Pfeile steckten. Er ließ sich einige Augenblicke Zeit, in der seine Aufmerksamkeit allein den Pfeilen dort galt, bevor er die Sehne losließ und der Pfeil sirrend durch die Nacht flog und zitternd zwischen den anderen steckenblieb. Nun, das sah schon ein bisschen anders aus als bei dem Turnier vor fast einem Jahr…jetzt bräuchte er nur noch ein paar sehr besondere Pfeile…aber das würde sich sicher irgendwie machen lassen. Ein Funkeln ging durch seine Augen, wie das für gewöhnlich der Fall war, wenn er eine Idee hatte und während er durch das leise raschelnde Laub auf den Baum zuging schweiften seine Gedanken von der Umgebung ab zu der Umsetzung dieser Idee.

Als er nach dem ersten Pfeil griff, erwachte er wieder aus diesen Gedanken…war da ein Geräusch hinter ihm, ein Schatten in den Augenwinkeln? Er erstarrte einen Augenblick, die weiße Hand um den Pfeil gelegt, zog ihn dann heraus und drehte sich mit dem Rücken zum Baumstamm.

Was bist du manchmal für ein Narr, vergisst völlig die Umgebung obwohl du genau weißt, wie gefährlich es selbst für einen Geist des Todes hier ist.

Ärgerlich über sich selbst schüttelte er den Kopf und suchte die Dunkelheit ab, auch wenn er hoffte, sich geirrt zu haben. Vielleicht war es nur ein Mensch, oder nur gar nur ein Tier. Ratten allerdings sicherlich nicht, denn seine Schlange zwischen den Wurzeln des Baumes machte keine Anstalten, sich zu rühren. Unwillkürlich schärfte er seine Sinne, so dass die Dunkelheit vor seinen Augen davonstieb und sich zwischen die Häuser und unter die Büsche verkroch, so dass das Ufer nun in seltsam hellen, bleichen Licht zum größten Teil enthüllt dalag. Angespannt wartete er…vielleicht war schon zuviel geschehen, dass solche Schreckhaftigkeit rechtfertigte, vielleicht begann er langsam sich vor den Schatten zu fürchten. Wiederum lief ein eiskalter Schauder über ihn.

Vielleicht aber auch das nicht zu Unrecht...aber all das war kein Grund, sich in einer scheinbar sicheren Zuflucht zu verstecken und sich nicht mehr hinaus zu trauen.

Ohne das Ufer aus den Augen zu lassen, griff er blind nach den Pfeilen und zog mit einer entschlossenen Geste einen nach dem anderen heraus.

Eine schmale und nicht außergewöhnlich große Gestalt in einem dunklen, wohl abgenutzten Umhang, der Kopf verborgen unter einer Kapuze die auch das Gesicht darunter in Schatten verschwinden ließ. Die Hände waren sehr blass, sehr weiß, aber das mochte am fahlen Licht des Mondes liegen. Vielleicht lag es auch daran, dass er in einer solch kalten Nacht barfuß war und sich gewiss den Tod holen würde, wenn er nicht schon tot war.
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BeitragVerfasst am: 30.10.2007, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich folge dem lauf dem des Wassers. Das Geräusch der schaukelnden Bote hat etwas beruhigendes für mich. Es fühlt sich vertraut und richtig an. Ein Stück verlorener Heimat vielleicht? Meine Gedanken sind verstreut, nicht geordnet. Sie springen hin und her während ich einen Fuß vor der anderen setzte. Der Winter naht, in jeder Nacht die vergeht wird seine Präsenz spürbarer. Im Frühling erwacht das Leben, im Sommer erreicht es seinen Höhepunkt, im Herbst nimmt es wieder ab und im Winter herrscht der Tod. Ein natürlicher Zyklus, der sich Jahr auf Jahr wiederholt. Es bleiben nur die Stärkeren und so entwickelt sich auch der Mensch weiter. Nach und nach trennt sich die Spreu vom Weizen. Es ist überall das gleiche. Unter den Untoten, den Menschen wie auch den Tieren. Ein einfaches Prinzip. Alles reguliert sich auf natürliche Weise. Ich bin ein Teil davon, ein Teil des Ganzen.

Die Umgebung hier ist wie geschaffen für mich. Es ist nahezu Dunkel, die Umgebung schlecht einsehbar. Die Schatten beherrschen diesen Ort. Die Dunkelheit ist mir ein Verbündeter, ein Freund, ich kenne nichts anderes. In Dunkelheit gezeugt, in Dunkelheit gelebt und in Dunkelheit gestorben. Auch wenn ich sie nicht so wie Malik beherrschen kann, so weiß ich doch darum sie zu nutzen, sie zum meinem Vorteil werden zu lassen, wenn es darauf ankommt. Meine Schritte sind sehr Leise, kaum hörbar, ich bin geübt aber weiter davon entfernt mich mit meinem Erzeuger messen zu können. Noch nicht. Die Nacht wird kommen an dem ich ihn übertrumpfe. Es ist eines meiner Ziele. Er weiß darum. Er hat diesen Gedanken stets gefördert, ihn genutzt und damit gespielt. Sein Urteil bedeutet mir sehr viel, vor ihm schlecht da zustehen, ihm Schande zu bereiten wäre mir unerträglich und dennoch ist es nur ein Schatten der Gestalt die mich seit Anbeginn meiner Nächte geprägt hat.

Ich höre das Surren eines Pfeils weckt das Tier in mir. Sofort bin ich Aufmerksam. Es ist ein Stück entfernt und es bewegt sich von mir weg, damit kann ich ausschließen das er nicht mir gegolten hat. Ich ziehe die Luft tief ein und atme Sie wieder aus. Die Nase meines Erzeugers war deutlich besser denn nach wie vor mag ich daraus noch immer keine Informationen gewinnen, die mich weiterbringen. Ich gehe weiter, achte darauf in den Schatten zu bleiben. Die Konturen des Bogenschützen der dort in aller Ruhe seine Pfeile verschießt kann ich mittlerweile erkennen.
Ich mustere ihn unverdrossen. Doch eigentlich interessiert er mich nicht. Nach wie vor bin ich Fremd in dieser Stadt und das Recht zur Jagd wurde mir nicht erteilt. Ein Gang ins Elysium wird kaum unvermeidbar sein. Der Rabe kreist hoch oben in den Lüften. Als ich stehen geblieben bin hat auch er sich dazu entschieden in einer Baumkronen Schutz vor dem Wind zu suchen. Er hüpft ein wenig hin und her, bevor er beginnt mit dem Schnabel an seinen Federn herum zu zupfen. Ich will mich gerade umdrehen um weiter zu gehen kreuzt irgendein Getier meinen Weg, vielleicht habe ich es auch aufgeschreckt ich weiß es nicht. Doch die Stille ist dahin. Innerlich knurre ich und das Verlangen der davon wetzenden Ratte zu folgen und ihr Blut zu nehmen unterliegt nur der Vernunft die mir sagt das das dies in auf jeden Fall zur Folge hätte das ich entdeckt werden würde. In der Hoffnung nicht bemerkt zu werden drehe ich mich in die Schatten. Wie üblich trage ich die dunkle Robe, die Kapuze Gesicht gezogen und darunter die lederne Rüstung. Mein Gesicht, wie auch meine Hände liegen unter dünnem Leder verborgen, einzig meine Augen sind unverhüllt.

Die Gestalt hält inne und sein Blick wandert in meine Richtung, über mich hinweg, nur einen kurzen Augenblick dann huscht er wieder zurück. Er wirkt ein wenig nervös. So wie er hektisch die Pfeile vom Baum reißt. Erst jetzt fällt mir auf das er keine Schuhe trägt. Ein Verdacht tut sich auf. Es macht für mich keinen Sinn sich weiter zu verstecken. Davon laufen möchte ich auch nicht, denn wenn mein Verdacht der richtige ist, wäre es unter Umständen meinem Ruf nicht gerade förderlich, wenn ich vor allem und jedem davon laufe. So entscheide ich mich aus der Dunkelheit zu treten, direkt auf den Mann zu. Kein Weg führt mehr zurück. Ich habe meine Entscheidung getroffen. In meinen Schritten findet man keinen Zweifel auch die Sprache meines Körpers berichtet von keiner Furcht. Das der einen Bogen hat stört mich nicht. Die wenigsten der Pfeile die ich kommen sehe treffen mich heute noch und da ich nicht ausschließe das er die Ruhe verliert, bin dich vorbereitet.

Falls er sich nicht dazu entschließt zu schießen bleibe ich ein paar Schritte vor ihm stehen. Ich gewähre ihm das Recht das Wort zu ergreifen, schließlich ist er ein Mann. Der Gedanke lässt mich innerlich ein wenig Lächeln. Kein angenehmes, ein vom Raubtier geschaffenes.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 30.10.2007, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, seine Sinne hatten ihm keinen Streich gespielt, er hatte sich nicht geirrt und sowohl Erleichterung als auch erneute Anspannung machten sich in ihm breit. Eine Gestalt…eine Frau, ein Mann..? Eher eine Frau, die mit so bestimmtem Schritt und allem Anschein nach ohne Angst auf ihn zukam, dass er kurz erwog, wie schnell er es zu den Häusern und der Dunkelheit zwischen ihnen schaffen würde. Aber die Stimme der Dunkelheit in ihm flüsterte, dass das keinen Sinn hätte. Also blieb er stehen, den Bogen in der linken Hand, aber nicht so, als wolle er ihn benutzen, und blickte der Frau in der Kutte mit erhobenem Kopf entgegen, musterte sie, während sie näher kam aus schmal werdenden Augen, um die Schatten unter der Kapuze zu durchdringen. Aber da war etwas vor ihrem Gesicht, das es unmöglich machte, hindurch zu sehen…eine Maske?

Nun zog er verwundert die Brauen hoch, und schob, ohne sie aus den Augen zu lassen, mit den etwas das Laub beiseite, sodass er auf der kalten Erde des Ufers stand, was ihn etwas ruhiger machte. Was war sie wohl und was wollte sie? Welche sterbliche Frau würde sich so selbstsicher bewegen? Nein, die Wahrscheinlichkeit, dass sie das war, war eher gering.

Deswegen hob er die sehr weiße rechte Hand, schmal für die Hand eines Mannes mit langen Fingern, sog noch einmal die Nachtluft ein, den etwas entfernten Gestank der Stadt, den Geruch der Erde und des Flusses und…all der Orte, an denen diese Frau, mit dieser Kutte gewesen war und die nun an ihr hafteten. Er war nur nicht gut genug darin, sie auseinanderzuhalten, abgesehen davon, dass er gar keine Zeit dafür hatte. Leder. Kein menschlicher Geruch, kein Mensch, stellte er mit einer gewissen Überraschung fest. Manchmal lohnte es sich wohl, sich dem widerlichen Geruch der Stadt auszusetzen.

„Die Nacht zum Gruße, Fremde.“ Seine Stimme unter der Kapuze klang nach einem jungen Mann. Angespannte Aufmerksamkeit, aber auch eine gewisse Neugier und ein etwas lauernder Unterton lagen darin, auch wenn das Tier letzteren vielleicht eher spürte als das man es bewusst hören konnte.

"Ich bin Jirka...Neugeborener der Drachen.", stellte er sich vor, und nahm die Hand wieder herunter, ohne sie aus den Augen zu lassen. Dass sie ein Vampyr war, machte sie nur gefährlicher - sie könnte ein Tremere sein, wer konnte das schon wissen?
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BeitragVerfasst am: 31.10.2007, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich betrachtete ihn wie er so vor mir steht, die Luft einzieht, so als wolle er mir beweisen das er kann zu was ich noch nicht im Stande bin. Das er das Laub mit dem Fuße sachte zur Seite schiebt entgeht mir nicht. Meine ganze Aufmerksamkeit gilt ganz ihm. Mein Blick wandert von seinem Gesicht zur der frei gelegte Erde und wieder zurück, so als wollte ich ihm sagen, das ich durchaus verstehe. Meinen Kopf lege ich einen wenig in die schräge. Jirka, Neugeborener der Drachen. Innerlich zucke ich mit den Schultern. Von den Drachen habe ich noch nie gehört. Es erinnert mich daran wie Fremd ich hier doch bin.

„Der Nacht zum Gruße Fremder“

Ruhe liegt in meiner Stimme. Ein leichter Akzent herrscht noch immer vor. Ich übernehme einfach seinen Gruß. Ich lerne schnell und habe kein Problem mich meiner Umgebung anzupassen. Es liegt in der Natur des Tiers zu überleben, egal unter welchen Umständen. Ich versuche ihn einzuordnen. Die Schultern sind nicht ausgeprägt, sein Gang, seine Bewegungen, die Körperhaltung spricht nicht unbedingt für einen kriegerischen Hintergrund. Was aber gerade bei einem Untoten nicht viel zu sagen hat. Oftmals täuscht der erste Eindruck. Ich lasse meine Vorsicht weiter walten. Es steht mir nicht zu irgendwen zu unterschätzen, vor allem keinen Fremde.

„Aasiyah al Shahrazad, Neugeborene vom Blute der Gangrel, Kind von Leontius, Ancilla vom Blute der Gangrel, in Diensten von Alfonso de Silva y Velázquez, Ahn vom Blute der Lasombra”

Ich mäßige meine Stimme, denn ich möchte vermeiden das irgendwer sonst außer ihm den Inhalt meiner Worte mitbekommt .Meine Vorstellung klingt routiniert, so als hätte ich sie schon viele male genau so vorgetragen. Ein Spur von Stolz kann man erkennen, so man Aufmerksam ist und über ein emphatisches Wesen verfügt. Danach sage ich nichts mehr, ich versuche in seinem Gesicht zu lesen, auch wenn ich darin nicht gerade die talentierteste bin. Vielleicht finde ich ein Anzeichen dafür das er mit meinem Namen etwas anfangen kann. Ich bin schon ein paar Nächte hier, das Gespräch mit dem Kastellan habe ich bereits geführt und unsere Ankunft ist schon lange vorher angekündigt worden. Es wäre also möglich. So warte ich ab.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 01.11.2007, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Er bemerkte natürlich ihren Blick, der ihn von Kopf bis Fuß musterte, man konnte es an subtilen Veränderung der Haltung erkennen, obwohl die Augen nicht wirklich zu sehen und das Gesicht verborgen war. Und er meinte es geradezu zu spüren, wie ein Schauder, der seinen Rücken hinaufkroch…irgendetwas war anders an dieser Untoten da, als an den anderen Vampyren, die er zuvor getroffen hatte in der Stadt. Es erinnerte ihn an seinen Erschaffer und war doch…anders? Es war, als ob sein dunkler Bruder mit einem kalten Lächeln durch seine Augen blickte und die andere gespannt betrachtete. Aus irgendeinem Grund machte ihn das zunehmend unruhig und er verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen, während er gleichzeitig die Hand wieder hob und die Kapuze zurückschob, so dass das Mondlicht auf sein von langen, dunklen Haaren eingerahmtes sehr blasses Gesicht fiel. So wie seine Stimme es vermuten ließ, schien er jung, zumindest dem Aussehen nach 17 oder 18 Jahre. Seine Augen waren das Auffälligste daran, das eine hell, das andere dunkel, und sie betrachteten die Gangrel gespannt und sehr aufmerksam, ein schmales Lächeln auf den bleichen Lippen.

Als sie den Kopf schräg legte, wie er es selber so oft tat, nahm das Lächeln einen…nun, ironischen Zug an, und während sie sich vorstellte wurde es noch etwas breiter. Stolz, oh natürlich war sie stolz auf ihren Erschaffer…und wohl auch auf den, dem sie diente. Ein Schatten glitt über sein Gesicht, das Lächeln rutschte plötzlich von seinem Gesicht und Dunkelheit mischte sich in die Spannung in seinen Augen, bevor er förmlich den Kopf neigte, wie das ein Neugeborener vor einem Neugeborenen für gewöhnlich tat. Er ließ sie dabei aber keinen Moment aus den Augen.

„Aasiyah al Shahrazad vom Blut der Gangrel…“,

sprach er ihren Namen langsam nach, als wollte er ihn sich einprägen. Er sprach nicht lauter als sie eben, und es klang nicht so, wie sie ihn selbst ausgesprochen hatte, aber abgesehen von einem Akzent verunstaltete er ihren Namen nicht allzu sehr.

„Es klingt, als würdet Ihr von weit her kommen…“

Das war sowohl eine Frage als auch eine Feststellung und mit dieser legte er den Kopf unwillkürlich ein wenig schief, fragend.

„Was führt Euch in solch kriegerischen Zeiten nach Prag?“

Wenn er schon von ihr gehört hatte, dann konnte er es wohl sehr gut verbergen, denn von Erkennen war nichts in seiner Miene oder seiner Stimme zu bemerken, nur Neugier.
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BeitragVerfasst am: 02.11.2007, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Die Erde auf der er steht gibt ihm etwas, sie ist ihm nicht gleichgültig. Es ist nur ein Eindruck. Ich krame in meinen Erinnerungen. Heiliges Land, Heilige Erde so nannte sie ihren Besitz, die Formerin der Gesichter und des Fleisches. Sie war widerwertig schön. Er ist es nicht und so verwerfe ich den Gedanken wieder. Drache nannte sie sich nie, obwohl sie mit Bestimmtheit genauso Eitel war. Das Lächeln auf seinem Gesicht, nein es gefällt mir nicht. Aber ich sehe es nicht ein ihm die Macht einzuräumen das seine Gesten für mich irgend einen Wert darstellen. Und was keinen Wert hat, das mag mich nicht interessieren. Die Gleichung der Gleichgültigkeit, wie sie Leontius nannte.

Seine Geste des Respekts erwidere ich um genau zu sagen, kopiere ich sie. Dieses mal ist es kein nachamen im eigentlichen Sinne, sondern ganz bewusst so durchgeführt. Denn ich räume einem anderen Neugeborenen niemals mehr Respekt ein als er mir entgegenbringt, jedenfalls bei einem ersten Treffen, alles andere entscheidet sich dann.

Als seine Worte verklungen sind setze ich mich in Bewegung. Mein Blick liegt auf seiner Gestalt als ich mich nähere und beginne ihn zu umgehen. So wie es große Katzen tun. Das Tier ist präsent. Es ein Teil von mir der sich in jeder Bewegung abzeichnet. Ich gehöre nicht zu denen die viel Reden, die nicht davor zurückschrecken mit Klauen und Fängen zuzuschlagen wenn es die Situation verlangt. Ich verschenke nichts, mir Respekt abzuverlangen ist ein harter Kampf und er beginnt jetzt in diesem Moment.


"Der Besonnene begegnet der Neugier stets mit Vorsicht, so mag sie von Tugendhaftigkeit zeugen. Der Unbesonne hingegen, begegnet ihr oftmals forsch und dreist, gar achtlos und mag sich wundern wenn er beginnt zu stolpern und zu fallen......"

Die Worte will ich nicht laut aussprechen. Sie sind für ihn und nur für ihn. Ich gehe einen weiteren Schritt um ihn und auch den Baum herum. Meine Bewegungen sind Leise und fließendend, so wie es der Tod ist wenn er kommt, sich nähert. Ich bin gespannt ob er mir folgt oder still und starr verharrt, mich aus seinem Blickfeld entläßt, mein rechte Hand streift nur ganz kurz über das Holz...

„Sagt mir Jirka vom Clan der Drachen, wo soll ich Euch einordnen?“

Sanft ist meine Stimme, süß wie es nur der Honig sein kann. Ein wenig lauter, so das Sie ihn erreichen. Die Frage stelle ich mit Recht. Man mag sie als eine Art von Warnung verstehen können, genauso gut aber als eine Definition von Grenzen. Das Tier vor mir, es hat all meine Aufmerksamkeit. Nun ist es an ihm zu reagieren.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 02.11.2007, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Er hatte sich nicht geirrt. Sie war anders, ganz gewiss anders.

Ihm lag sofort eine Antwort auf der Zunge, die äußerst unbesonnen, aber in einem Elysium vermutlich sehr treffend gewesen wäre, er hätte die Worte dieser Gangrel umdrehen und sie der Lächerlichkeit preisgeben können. Aber hier draußen gab es niemanden, den das interessiert hätte. Hier waren die Regeln andere, und auch wenn sie ihn nicht töten durfte, so wusste er durchaus, dass der Weg bis zum Tod mitunter sehr lang sein konnte und dass die Klauen der Gangrel sehr scharf waren. Außerdem hatte er versprochen, sich in Besonnenheit zu üben. Letztendlich war es aber das sichere Gefühl, dass dieses Wesen….anders war, das ihn dazu brachte, die Worte nicht auszusprechen, den Mund wieder zu schließen.

Halt einfach den Mund.


Er wollte sie hier nicht provozieren, aber die Selbstsicherheit, mit der sie begann, um ihn herumzugehen, wie ein Raubtier, dass eine Beute einkreist, ließ die Neugier aus seinen Augen verschwinden. Wut flammte statt dessen in ihnen auf, und zeichnete sich auf seinem bleichen Gesicht ab, was deutlich zu sehen war, da er den Kopf hob. Er hatte gewiss nie Wert darauf gelegt, dass er einem hohen Clan angehörte und neigte dazu, meistens zu vergessen, dass es einen Unterschied gab zwischen hohen und niederem Blut,…aber auch dass war eher etwas, dass man in einem Elysium anbringen konnte, oder?
Als sie an ihm vorbei trat folgte ihr sein stechender, böser Blick, der zumindest einen Sterblichen gewiss in Angst versetzt hätte. Und ein leises zorniges Knurren. Ich bin keine Beute, wag es nicht, näher zu kommen.

Er blieb nicht dort stehen, er verharrte nicht dort erstarrt in Angst, wie ein Hase, der sich in eine Mulde auf dem Feld duckt in der Hoffnung, dass er nicht gefressen wird, sondern machte zwei entschiedene Schritte nach vorne, drehte sich dabei, so dass er sie im Blick behielt und ihm nichts von dem, was sie tat, entging. Angst, ja? Wenn sie jemanden suchte, dem sie Angst machen konnte, so sollte sie sich jemand anderen suchen. Wieder hob er den Kopf, und fixierte sie mit diesem durchdringenden Blick.

„Neugier ist für mich eine Tugend, auch wenn die Gier, wenn ich mich recht erinnere, eine Todsünde ist, nicht?“ Ein Glitzern kehrte in seine Augen zurück, auch wenn es kalt war und nicht neugierig.

„Aber so kann ich Euch auch Eure Neugier natürlich nicht übelnehmen. Ihr mir meine hoffentlich auch nicht: Wo kann ich denn Euch dort einordnen?“

Haltet Ihr Euch für vorsichtig, oder eher für dreist? Aber auch diese Frage wäre sicher unbesonnen gewesen. Darum versuchte er es…weniger direkt.

„Aber verzeiht…wenn Ihr neu seid in dieser Stadt der Drachen, wart ihr schon im Hradschin um Euch dem Hochkastellan vorzustellen?“

Er klang nicht freundlich, und der Blick seiner Augen wurde nicht weniger stechend, er zog fragend die rechte Braue hoch, während er sonst reglos dort stand. Der Wind wurde stärker, riss bunte Blätter von den Bäumen und zerrte an seinem Umhang und an seinen langen Haaren.
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BeitragVerfasst am: 02.11.2007, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich spüre seinen Blick auf mir. Ich spüre das Tier wie es an ihm nagt. Es rumort in ihm. Nur ein paar Worte, eine gezielte Geste und verliert die innerliche Ruhe. Das sind meine gewonnen Eindrücke. Als er sich in Bewegung setzt, bleibe ich stehen, ich präsentiere ihm meinen Rücken. Es sind ein, vielleicht zwei Schritte die uns trennen, nicht mehr. Ich genieße das leichte prickelnde Gefühl das sich in meinem Körper ausbreitet. In meinem Namen liegt Wahrheit. Ich erzähle Geschichten seit dem ich in der Dunkelheit erwacht bin. Anfangs habe ich sie im stillen gesponnen um die Lücken zu füllen. Doch heute lasse ich die, die mich Umgeben Teil meiner Geschichten werden, ob Sie wollen oder nicht. Es ist ein sanftes vom Tier geprägtes Lächeln das sich auf mein Gesicht stiehlt, als ich seine Stimme vernehme. Ich drehe mich noch immer nicht um, was jedoch nicht bedeutet das ich nicht jederzeit dazu bereit bin loszuschlagen. Das Tier ist gespannt, steht in den Startlöchern.

„Ist es Wunsch oder Stille Hoffnung die Ihr in Euch tragt, wenn Ihr von meiner Neugierde Euch gegenüber sprecht?“

Meine Stimme ist sanft, lieblich, lockend. So voll des Gegensatzes zu dessen was man zu sehen bekommen, was man spürt wenn man mich betrachtet. Ich bin ein Tier. Doch gehe aufrecht durch diese Welt. Als er mir die Frage stellt verdüstert sich mein Blick für einen Moment. Ich presse den Kiefer zusammen und gemahne mich zur Ruhe, rufe mir die Gleichung der Gleichgültigkeit ins Gedächtnis. Sekunden verstreichen, bevor der Verstand wieder einsetzt. Die Drachen sind also die Tzimisce und er ist einer von Ihnen. Ob das für Ihn spricht oder nicht, darüber will ich mir kein Urteil erlauben. Aber er macht auf mich nicht den Eindruck einer der Vertreter zu sein, die sich die Bühne der Nacht Untertan gemacht haben. So wie er dort steht, so wie er sich Verhält. Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber vielleicht mag er mich ja noch überraschen.

Ich wende mich zu ihm um, trete einen Schritt auf ihn zu.


„Wenn Ihr zu dem Teil der Gesellschaft gehören würdet der sich für Gesellschaftliches Interessiert, bräuchtet Ihr diese Frage wohl kaum stellen. Oder täusche ich mich? Sagt mir, was bezweckt Ihr mit dieser Frage. Möchtet Ihr mich, meinen Erzeuger und Mentor Beleidigen und mir Unterstellen das ich die zweite unserer Tradition nicht zu Ehren weiß, oder gar breche und Ihnen beiden Unfähigkeit in meiner Erziehung unterstellen, oder hat Euch meine einfache Frage soweit aus dem Konzept gebracht, das ihr Eure guten Manieren vergessen habt, werter Herr..“

Im Gegensatz zu ihm verändert sich meine Stimme nicht, in ihr ist kein Groll, kein Spott oder ähnliches zu finden. Sie klingt einfach nur Zuckersüß, ein bisschen Unschuldig vielleicht? Was habe ich den getan? Außer eine Frage gestellt und warum wollt ihr mich beleidigen. Das und ähnliches mag sie zu verstehen geben. Wieder lege ich den Kopf leicht in die Schräge, so wie es eine Katze tut. Wer bin ich Katze oder Löwe, beides oder nichts von beidem? Finde es doch heraus wenn du dich traust..


Zuletzt bearbeitet von Anonymous am 03.11.2007, 01:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Jirka
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Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 02.11.2007, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Jirka zog nach ihrer ersten Frage die Brauen zusammen und schüttelte leicht den Kopf, hörte ihr aber weiter zu, bis sie zu Ende gesprochen hatte. Er blieb stehen, und trat nicht zurück, als sie einen Schritt auf ihn zu machte.

Diese Aasiyah war vom Blut der Tiere und so wie sie sprach…erinnerte sie ihn an den Gangrel Artaios, der sich für einen sehr weisen Mann und unglaublich überlegen gehalten hatte. Nun dass sein Ton nicht annähernd so zuckersüß und unschuldig gewesen war. Die finstere Miene verschwand etwas, als er leise lachen musste, auch wenn auch das nicht wirklich freundlich klang.

Abrupt verstummte das Lachen wieder, er schüttelte den Kopf und fragte scheinbar überrascht:

„Ich dachte, Ihr hättet mir eine Frage gestellt? Ist das nicht Neugier? Ihr habt doch gefragt, wo ich mich einordnen würde… ?“ Für einen weiteren Augenblick blickte er sie tatsächlich zweifelnd und fragend an, dann wurden seine Augen etwas größer und er hob abwehrend die Hände:

„Oh, es war ein…Ihr wolltet mich darauf aufmerksam machen dass ich Euch nicht mit Fragen belästigen sollte! Verzeiht, ich habe Eure weisen Worte wohl nicht verstanden. Ich bin von wahrer Weisheit noch zu weit entfernt.“

Seine Stimme klang am Anfang tatsächlich überrascht, ab dem zweiten Satz bekam sie allerdings einen beißend sarkastischen Unterton. Das war nicht besonnen, aber es fühlte sich für den Moment gut an. Sein dunkler Bruder zog sich etwas zurück und Jirka konnte das breite Grinsen geradezu fühlen, etwas davon stahl sich in einem Lächeln auf sein Gesicht. Nein, das war nicht besonnen, aber noch unbesonnener wäre es, die Kontrolle zu verlieren und sie anzugreifen. Wenn es nun also „Unbesonnenheit“ brauchte, um das Tier zu beruhigen, was sollte er machen?

„Nein, ich interessiere mich nicht besonders für…“ Er zog die Brauen hoch und wies mit einem erneut ironischen Lächeln auf den sehr abgetragenen Umhang, „Gesellschaftliches…und Ihr habt natürlich sehr weise erkannt, dass ich von höfischer Manier zu wenig weiß. Aber ich weiß durchaus…“ sein Ton wurde wieder merklich schärfer, als sei ihm der scheinbar unschuldige, süße Ton ihrer Stimme egal, „von Gastfreundschaft, und ich traf schon viele Fremde, die nicht wussten, bei wem sie sich vorstellen sollten. Es ehrt Euch, Euren Erschaffer und Euren Mentor natürlich, dass Ihr schon wusstet, dass Ihr Euch an den Hochkastellan wenden müsst und wo er anzutreffen ist. Der letzte von Eurem Blut, den ich hier in der Gegend traf, wusste davon nichts, obwohl er natürlich die Traditionen kannte. Ich wollte Euch keinesfalls beleidigen, weder Euch, noch Euren Erschaffer, noch Euren Mentor.“

Damit schwieg er, presste die Lippen aufeinander und beobachtete sie sehr aufmerksam aus leicht verengten Augen, gespannt auf ihre nächsten Worte. Er würde keine Fragen stellen. Sollte sie doch das Gespräch weiterführen, dann konnte er beleidigt sein oder ihr ihre Worte im Mund herum drehen. Das allein war schon ein Grund nicht einfach zu gehen. Noch nicht.
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BeitragVerfasst am: 03.11.2007, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bewege mich nicht von der Stelle und betrachte unbeeindruckt den Drachen vor mir der wild mit den Flügeln schlägt und sich aufplustert. Er erinnert mich an jemanden, er wird sich mit Malik sicher gut verstehen, dem kleinen Prinz. Das er weder mich, meinen Erzeuger oder gar meinen Mentor bewußt beleidigen will, habe ich auch nicht angenommen. Das Tier in meinen inneren lächelt selbstgefällig. Ich tue es nicht, den ein wenig bin ich schon überrascht das er sich meine Worte so zu Herzen nimmt. Es liegt in der Natur der Katze zu spielen wusste er das nicht? Es war alles ein wenig zu einfach? Schuld hat wer Schuld fühlt sagt man nicht so? Nur geschlagene Hunde bellen und Hunde die bellen die beißen nicht? Die Worte liegen mir auf der Zunge doch rufe ich mir in Erinnerung zurück das ich hier nicht zu Hause bin. Außerdem ist es nicht immer der Weisheit letzter Schluss, gleichem mit gleichem zu vergelten. Zu dem will ich die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, das er über irgendeinen Einflussreichen Gönner verfügt der seine Position stärkt. Es würde jedenfalls Teile des gezeigten Verhaltensmuster erklären. Verhaltesnmuster die ich nur zu gut kenne. Ich komme zu dem Schluss das ihm ein Augenblick der Ruhe sicher gut tun wird und so lasse ich ein wenig Zeit vergehen. Es bietet ihm vielleicht auch die Möglichkeit zur Selbstreflektion. Als ich meine eigenen Gedanke hinterfrage läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken und innerlich zieht sich alles zusammen. Was tue ich hier eigentlich? Ich streife die befremdlichen Gedanken schnell ab, denn ich will von all dem nichts wissen. Ich breche das Spiel an dieser Stelle ab, den Bogen möchte ich nicht überspannen. Auch wenn es mir nicht ganz so leicht fällt.

„Es lag nicht in meiner Absicht Euch zu nahe zu treten, Jirka vom Clan der Drachen“

Stelle ich fest und es ist nicht mal gelogen. Meine Worte klingen nicht mehr ganz so sanft, aber sind noch immer von Ruhe geprägt. Sie wirken ernster. Es war nicht ich der die Türe aufgestoßen und den Zweifel ins eigene Haus geladen hat. Natürlich habe ich ihn gesät. Aber geerntet habe ich nicht, oder doch? Ich ziehe innerlich die Schultern hoch.

„Ich komme aus Konstantinopel und bin mit Malik de Silva y Velázquez, Neugeborener vom Blute der Lasombra, Nachfahre des Alfonso de Silva y Velázquez, Ahn vom Blute der Lasombra hier her nach Prag gereist.“

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich könnte nicht einmal wenn ich wollte, denn den genauen Grund warum wir hier sind, denn kenne ich nicht. Eine Tatsache die mir auch völlig gleichgültig ist. Es vergeht ein Moment dann betrachte ich den Bogen in seiner Hand und kurz darauf wieder sein Gesicht.

„Möchtet Ihr damit in den Krieg ziehen?“

Stelle ich ihm die Frage. Höfliches Interesse oder Neugier? Es liegt an ihm selbst darüber ein Urteil für sich zu fällen, nicht an mir ich weiß ja was dahinter steckt.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 04.11.2007, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt, ausgerechnet jetzt antwortete sie einfach auf die Frage, die er am Anfang gestellt hatte?? Er verzog ein wenig den Mund, als wisse er nicht so recht, ob ihn das belustigen, beruhigen, oder vielleicht doch eher enttäuschen sollte.

Dieser Ausdruck verschwand aber sehr schnell wieder, als sie erwähnte, mit wem sie angereist war und ein schwer zu deutendes Glitzern wanderte durch seine zweifarbigen Augen. Ein Magister aus dem Gefolge eines Ahnen…das könnte ja interessant werden. Natürlich lag ihm die Frage nach den Gründen ihrer Anreise auf der Zunge, aber er sprach sie nicht aus, denn darauf würde er so direkt ohnehin keine Antwort bekommen, die auch noch der Wahrheit entsprach. Nun ja, es gab andere Möglichkeiten.

Tatsächlich schien er seine innere Ruhe wiedergefunden zu haben, denn er beobachtete sie zwar immer noch aufmerksam, aber der Zorn und die Kälte hatten sich wieder in die Tiefen seiner Augen zurückgezogen.

Aber dann stellte sie doch eine Frage, aber auch die bezog sich auf etwas, das er am Anfang gesagt hatte…es schien also nur so, als höre sie nicht zu und alles, was sie gesagt hatte war…ein Test, ein Spiel? Ein schräges und scheinbar sogar etwas selbstironisches Lächeln zog sich über sein Gesicht und er wies mit einer beiläufigen, undramatischen Geste in den Himmel.

„Hier muss man nicht in den Krieg ziehen, die Tremere schicken Gargylen hierher, und es kann vorkommen, dass sie einen in der Stadt aus der Luft angreifen.“ Damit schüttelte er etwas den Kopf:

„Aber das wisst Ihr gewiss schon. Und falls doch nicht, dann halte ich Euch nicht für jemanden, den sie mit einem Angriff überraschen könnten.“

In dem ersten Satz lag noch etwas Spott der zweite klang dagegen sehr ernst, und eine gewisse Anerkennung lag in seiner Stimme. Warum das so war, führte er nicht weiter aus, sondern versuchte, in ihrer Haltung zu lesen, versuchte in ihren Augen zu lesen, ob sie das überhaupt bemerkte und wie sie das verstand.

Zumindest versuchte er ihre Augen in den Schatten zu erkennen, wenn schon der Rest ihres Gesichtes maskiert war und somit ihre Mimik nichts verriet. Sie sah aber ganz offensichtlich etwas, also mussten ihre Augen auch zu sehen sein...ein Hauch von Überraschung war auf seinem Gesicht zu sehen, als sein Blick schließlich direkt den ihren traf. Nur ein heller Ring um riesige schwarze Pupillen…wie die Augen einer Katze, eine Wildkatze, ein Luchs, fuhr es ihm durch den Kopf.

Wie sie wohl sah, durch diese Augen?
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BeitragVerfasst am: 05.11.2007, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Drachen. Sie sollen Eigenschaften von Löwen, Schlangen, Krokodilen und hörnertragenden Tieren in sich tragen. Außerdem sagt man Ihnen nach Feuer speien zu können. Ein wenig viel für nur einen einzigen Clan. Aber wenn man dem Gesetz der Ausgewogenheit Glauben schenkt, gleichen sich Stärken und Schwächen stets aus. Meinen Gedankenspielen folge ich noch ein wenig weiter , ohne das ich mich von der Stelle bewege oder meine Haltung verändere. Ich betrachtete den Former noch immer sehr Aufmerksam. Als er seine Stimme erneut bemüht lasse ich die Gedanken, Gedanken sein und konzentriere mich voll und ganz auf das Untote Wesen vor mir und dessen was er zu sagen hat.

Die Tremere schicken ihre Gargylen hierher. Die Worte wiederhole ich im stillen, nur für mich alleine. Von den Tremere weiß ich so gut wie nichts, einzig ein paar Gerüchte habe ich bislang von diesen und ihrem Krieg den sie führen gehört. Aber das dieser sich gegen Tzimisce richtet ist mir eine Neuigkeit die ich im Gedächtnis behalten werde. Vielleicht hat mich Alfonso deshalb mitgeschickt um sein Erbe vor den Blutstehlern wie er sie abfällig nennt, zu schützen und zu bewahren. Die Ironie und der Anflug von Spott in der Stimme des Drachen perlt an mir ab, ebenso wie die darauf folgende Anerkennung. Auch wenn sie nicht an mir unbemerkt vorrüber zieht.Die Haltung meines Körper verändert sich einfach nicht.

Sein Wesen ist gereizt. Ich gehe in der Zeit zurück, erinnere mich an seinen suchenden Blick, wie er fast schon hektisch die Pfeile aus dem Holz zieht, mit dem Baum im Rücken so das dieser geschützt ist. Der Anflug von Furcht als ich aus den Schatten trat. Wie seine Furcht auf der Zunge wohl schmeckt? Ich schüttle innerlich mein Haupt. Er ist hier und trainiert mit dem Bogen, jetzt erzählt er mir das Wesen aus der Luft angreifen. Die Anerkennung im Klang seiner Stimme als er mir zugesteht das ich mich gegen diese wehren könnte ist mir ein Indiz. Etwas zu dem er vielleicht nicht in der Lage ist? Es würde dem äußerlichen Eindruck den seine Gestalt vermittelt Rechnung tragen. Es deutet viel darauf hin das er mit diesen Gargylen wie er sie nennt direkten Kontakt hatte.


„Möchtet Ihr mir von Eurer Begegnung mit diesen Wesen der Tremere erzählen?“

Frage ich ihn dann sehr direkt aus dem Gedanken heraus. So wie es Katzen eben auch sein können. Meine Stimme klingt wieder ein wenig sanfter. Ich fordere keine Antwort, aber ich werde ihm gerne zuhören wenn er jemanden braucht der zuhört. Außerdem mag ich Geschichten und seine weckt mein Interesse. Das Interesse versuche ich gar nicht erst zu verbergen, es ist nicht meine Art zu Täuschen und mit Hinterlist zu agieren. Nein. Nein. Diese Wesenszüge sind der Katze fremd. Der Feind meines Feindes ist mein Freund? Das Tier in mir lächelt. Der Hort der Drachen in Gefahr, es ist wie ein Märchen. Zauberer und Drachen. Vielleicht der Anfang einer neuen Geschichte. Ich hab mich bis jetzt noch nicht entschieden welchen Teil ich darin spielen möchte. Hab ich denn überhaupt eine Wahl? Ja die hat man immer.
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Jirka
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BeitragVerfasst am: 06.11.2007, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Sie musterte ihn, sie schätzte ihn ab, und oh wie ruhig und furchtlos sie war. Sie verschwendet keine Zeit mit Furcht. Ach, und was wäre, wenn dieses Wesen auf sie herabstoßen würde, wie ein großer Raubvogel? Dann würde sie wohl kämpfen oder fliehen. Man konnte die widerstreitenden Gedanken hinter der Stirn auf dem schmalen, totenblassen Gesicht geradezu sehen. Zorn auf sie oder Spott über sich selbst. Jeder hat Angst vor dem Tod, sogar Tiere. Sogar die Untoten. Nur ein Narr kennt keine Furcht. Tiere halten sich nicht mit Vorstellung und finsteren Geschichten auf….und doch wollte sie eine hören.

Dann endete der Zwiespalt der Gefühle in seinen Augen und seiner Mimik und er legte nachdenklich und nun sehr ernst den Kopf schief. Wie um ihre Frage zu beantworten schüttelte er den Kopf leicht.

Ihr Interesse klang ehrlich, aber das musste ja nicht heißen, dass sie ehrliches Interesse an einer Geschichte hatte. Vielleicht eher daran wie furchterregend er dieses Wesen fand, oder wie er angesichts solcher Furcht reagiert hatte. Und wäre es gewiss sehr…wenig besonnen das einfach zu verraten.

„Dies ist wohl die richtige Umgebung, um Furcht mit einer finsteren Geschichte zu verbreiten, nicht?“ Er deutete wieder mit einer beiläufige Geste auf die Umgebung und warf einen schnellen Blick in den Himmel und in die Dunkelheit hinter der Gangrel. Dass er sie aus den Augen ließ, erzählte immerhin schon eine Geschichte darüber, dass er sie wohl nicht mehr für die größte Gefahr hielt, die die Nacht hier zu bieten haben könnte.

Dann legte er einen Finger über seine Lippen. „Wir haben Krieg und man sollte nicht an jedem Ort ausplaudern, was man denkt. Der Verteidiger wird Euch bestimmt mehr darüber erzählen, wenn Ihr ihn fragt. Und ihr könnt Euch gewiss vorstellen, warum die Hexer Angreifer aus der Luft schicken, nicht?“

Seine Stimme war zwar leise, ein Flüstern, aber es lag eine Herausforderung in seiner letzten Frage. Fragend zog er eine Braue hoch, musterte sie für einen weiteren Moment sehr genau, bevor er die Hand sinken ließ und etwas lauter weiter sprach:

„Und auch wir sollten nicht länger hier herumstehen, ich zumindest werde es nicht tun. Wir werden uns bestimmt noch öfter begegnen. Die Dunkelheit sei mit Euch.“ Schon nickte er ihr zu, blieb aber noch stehen, um abzuwarten, was und ob sie noch etwas sagen würde.
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BeitragVerfasst am: 08.11.2007, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ein guter Jäger zu sein heißt vor allem seine Beute zu kennen. Stärken wie auch Schwächen. Seine natürlichen Feinde, sein Denkverhalten. Nur ein unerfahrener Jäger jagt sorglos was er nicht kennt. Im Rückzug liegt keine Schande. Einzig im Tod. Das Tier überlebt, egal wie. Alles andere ist Bedeutungslos. Irgendwann kommt der Moment in dem sich das Blatt wendet und dann ist die Zeit gekommen selbst auf die Jagd zu gehen. Der Jäger übt sich bis dahin in Geduld.

Das diese Stadt sich in einem Zustand des Krieges befindet hinterläßt bei mir ein zwiespältiges Gefühl. Aber vielleicht liegt darin auch gerade meine Chance hier etwas zu erreichen? Ich weiß es nicht. Ich bin Neugierig was Malik dazu zu sagen hat.

Ich lausche seinen Worte, besehe seine Gesten, denn sein Körper spricht ebenso zu mir. Ich verharre einfach weiter auf der Stelle, rühre mich nicht, keinen Zentimeter, auch nicht als er sich umsieht. Es überrascht mich nicht das er mir nicht darüber erzählen will. Mir liegt ein spitzer Kommentar auf den Lippen, doch bleiben diese versiegelt. Ich hätte es an seiner Stelle auch nicht getan. Es ist für mich nachvollziehbar das er sich von denen die aus dem Himmel kommen eher Furcht hegt als er es von mir tut. Denn wie er die Wesen beschreibt trachten diese nach seiner Existenz, ich tue es nicht, sonst würde ich mich nicht mit Worten aufhalten, sondern Handeln.

In meine Augen schleicht sich ein Funken eines Gedankens, den man z.B. als Erkenntnis deuten könnte. So als hätten seine Worte mir ein Geheimnis offenbart. Doch zucke ich innerlich erneut mit den Schultern, als er weiter redet. Der Verteidiger der Domäne, das werde ich mir merken, wenn dieser mehr darüber weiß, so werde ich einfach diesen Fragen. Wenn er bereit ist mir eine Geschichte zu erzählen, vielleicht werde ich mit diesem meine Gedanken teilen die mir aufgrund dessen was mir der Drache erzählt hat gekommen sind.

Mir liegen Fragen wie Anmerkungen auf der Zunge, doch nach dem er sich aus dem Gespräch davon stehlen möchte, werde ich ihn nicht aufhalten, oder es versuchen am Leben zu halten, denn das würde meine Position die ich gerade innehalte verschlechtern und das ist es mir nicht Wert. So deutete ich ein stummes Nicken an. Nicht aus trotz oder aus Ärger schweige ich, aber das Reden fällt mir nicht immer leicht. In der heutigen Nacht wurden mehr als genug Worte gewechselt befinde ich. Mein Blick wird ihm folgen, so er nichts mehr anfügen will, bis er von der Dunkelheit verschluckt wird. Erst dann werde ich mich in die entgegengesetzte Richtung aufmachen und den Heimweg über ein paar Umwege antreten und darauf achten das ich nicht verfolgt werde, so wie immer halt, und nicht nur ich, auch der Rabe wird Ausschau halten.
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Jirka
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BeitragVerfasst am: 10.11.2007, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

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