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Jirka Tzimisce, Neugeborener

Anmeldedatum: 11.03.2007 Beiträge: 920
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Verfasst am: 07.03.2010, 20:16 Titel: |
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Die Reaktion der fremden Gäste fiel unterschiedlich aus, letztendlich setzten sich sich aber alle wieder und es kehrte wieder Ruhe ein:
Der Herr mit dem Löwen auf dem Wappenrock zog angesichts der entschuldigenden und erklärenden Worte Nastassjas und Dragos´ eine Braue hoch, betrachtete sie für einen Moment kritisch, nickte dann aber zustimmend, bevor sein Blick über den Burghof schweifte, um die ein oder andere Reaktion einzufangen, während seine Brauen weiter zusammenwanderten und eine steile Falte bildeten. Mit einem auffordernden Blick zu den anderen Drachen, die ebenfalls zu Gast in der Domäne waren, setzte er sich und erwartete das wohl auch von den anderen.
Die androgyne Gestalt, die lediglich einen schwarzen Rock trug schien die ganze Sache eher amüsant zu finden. Es schien ihm zu gefallen, dass die Drachen Prags sich blamierten. Dennoch setzte er sich doch auf seinen Platz. Dann wandte er sich nach rechts, zu dem feisten Nachbarn und schien eine leise Bemerkung zu machen, die dem anderen ein hämisches Grinsen entlockte.
Der feiste fette Kainit schnaufte empört, schien sich zu ärgern und brummelte irgendwelche Verwünschungen während er nervös die Umgebung sondierte. Dennoch folgte er den Anweisungen der Gastgeber und setzte sich – nachdem die beiden anderen es vor ihm getan hatten.
Die Dame mit den zerbrechlich scheinenden, feinen Gesichtszügen verfolgte das Geschehen mit vergleichbar kühler Gelassenheit aus kalten, eisblauen, toten Augen. Vielleicht auch Gleichgültigkeit? Sie hatte nicht in den Protest eingestimmt, nur ein zynisches Lächeln hatte ihre Miene für einen Moment belebt, während ein Funken von Hass in ihren Augen aufglomm, die zum Himmel gewandt wurden. Die Erklärung nimmt sie wiederum entgegen mit einem Lächeln, das auf ihrem Gesicht auftaucht, wie man eine Maske aufsetzt. Sicher kein echtes, aber eine Art Zustimmung kundzutun, bevor sie sich nach ihrem Nachbarn wieder auf ihren Stuhl niederließ. Und dann wie dieser zum Tor sah, wenn auch nicht so gespannt wie dieser.
Die wunderschöne Dame war zwar erschrocken aufgesprungen, hatte aber nichts gesagt, wohl immer wieder mit einem Blick zum Himmel geblickt, der nicht jemandem gehörte, der Gargyle nur aus Geschichten kannte. Ihre Lippen waren aufeinander gepresst und es kam kein Laut, kein stummer Fluch darüber, während ihre Finger sich im Stoff des roten Kleides verkrampften. Dann senkte sie den Blick zu Boden und sah nur verstohlen aus den Augenwinkeln zu den Gastgebern und den anderen Neugeborenen. Auf die Entwarnung schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein, zog die Schultern wieder zurück und setzte sich an der vorletzten Stelle, an der sie auch den Berg hinauf gegangen war.
Der Mann der am Schluss gegangen war, hielt sich ebenso zurück, zog den Kopf etwas zwischen die Schultern und betrachtete ängstlich den Himmel, nur um den Blick dann aber wieder von dort loszureißen und ihn hektisch über den Innenhof wandern zu lassen, so als dürfte er sich ja nichts entgehen lassen. So aufmerksam, dass er es am Ende fast verpasste, sich zu setzten, nachdem die Dame neben ihm es getan hatte. _________________ "Gegen Intrigen und die Politik
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Magdalena Brujah, Neugeborene

Anmeldedatum: 07.01.2010 Beiträge: 171 Wohnort: Monnem
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Verfasst am: 08.03.2010, 03:35 Titel: |
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Auch wenn Magdalena schon fast wieder zum Gehen gewandt war, entging ihr Pavels Blick nicht. Wäre sie noch in der Lage gewesen, derart zu empfinden, so hätte es sie vielleicht gefröstelt. Doch so verriet lediglich Magdalenas rechte Augenbraue, die sich unwillkürlich hob, eine gewisse Verwunderung der jungen Kainitin. Ihre Augen und ihr Mund spiegelten unterdessen das höfliche Lächeln wieder, welches man von Magdalena stets gewohnt war.
Als Pavel sich allerdings nach Heinrich, der gerade in diesem Moment hinter Magdalena vorbeiging, erkundigte, schoss schlagartig auch deren zweite Augenbraue in die Höhe und auf ihr Gesicht legte sich ein Ausdruck, der wohl unheimlich schwer zu deuten war. "Heinrich von Burgstedt, Neugeborener vom Clan der Ventrue", erwiderte Magdalena leise, knapp und vor allem in einem Ton, der keinerlei Wertung beinhaltete.
Dies änderte sich allerdings kurz darauf, als sie zwangsläufig an die Konversation zwischen Heinrich und Zalek zurückdachte, welche vor wenigen Minuten stattgefunden hatte und ein amüsiertes Schmunzeln umspielte nun ihre Lippen. "... der sich gerade bei Herrn Skarot unbeliebt gemacht hat", fügte sie noch leise hinzu und sah Pavel mit einem vielsagenden Blick an.
"A propos...", murmelte sie leise, wobei nicht klar war, ob sie dies an sich selbst oder an Pavel richtete. Ab diesem Moment folgte ihr Blick jedoch eindeutig Zalek, der gerade unweit von ihnen zielstrebig auf Asmund zuging. Asmund ... Magdalena verzog unwillkürlich ein wenig das Gesicht, als sie sich an ihr unangenehmes Zusammentreffen mit dem Gangrel erinnert wurde. Ein wenig skeptisch verfolgte sie die scheinbar nicht besonders lange anhaltende Konversation der beiden Herren, dann sah sie wieder Pavel an, diesmal war ihr Blick ein wenig fragend. Würde er noch weitere Fragen an sie haben oder sollte sie sich nun entfernen? _________________ and we're still here.
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Nastassja Werenskij Tzimisce, Neugeborene

Anmeldedatum: 26.06.2007 Beiträge: 649
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Verfasst am: 10.03.2010, 01:56 Titel: |
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Als der kleingewachsene Clansbruder Nastassjas sie zu den Anweisungen befragte, die sie dem Diener gegeben hatte, der soeben im Schlepptau des Tzimisceritters wieder angelaufen kam, löste sich ihre Aufmerksamkeit von den Gästen. Zunächst blickte sie fragend drein, lauschte der vorgebrachten Frage. Dann erschienen steile Falten auf ihrer Stirn, Falten der Irritation. So wie sie Dragos ansah, musste er wohl Latein mit ihr gesprochen haben. Zur ratlosen, fragend schauenden Salzsäule erstarrt vermochte sie denn auch nur, ihrem, zu den auswärtigen Gästen gehenden, Clansbruder hinterher zu blicken. Der Gesichtsausdruck des Drachen besserte sich nur unmerklich. In die Ratlosigkeit mischte sich nun etwas Ungemütlicheres. Sie wande den Blick ab und schaute suchend über den Festplatz, ganz so als hätte jemand nach ihr gerufen. Nach und nach tröpfelte ein zorniger Ausdruck auf das junge Antlitz.
Da wurde sie von ihrem nächsten Clansbruder abgelenkt, welcher ihr wohl eine knappe Botschaft überbrachte, ehe er sich an die Gäste wande. Sie nickte knapp, fixierte dann abermals den Diener, den sie vorher geschickt hatte. Mit dem Zeigefinger deutete Nastassja in einer militärisch anmutend scharfen Bewegung auf den Boden vor sich. Sobald der Mann vor ihr zum Stehen gekommen war, krochen ihre Augen kritisch und schneidend über seine ganze Gestalt. Dann ging sie selbst los und Dimitru folgte ihr nach. Rasch waren die zwei ungleichen Gestalten hinter der Bühne verschwunden. Offenbar handelte es sich um eine kurze Unterredung, denn wenige Augenblicke später kamen sie auch schon wieder zum Vorschein. Der Diener trottete mit gesenktem Blick in Richtung seines Herrn, wohl um dort auf neue Aufgaben zu warten.
Ein sonnig sanftes Lächeln lag auf den Lippen des rothaarigen Mädchens, als dieses seinerseits auf die Ansammlung zuschritt. Bei Dragos und dem bunten Haufen pragfremder Personen gelangte sie schließlich an und nickte in die Runde. "Ich darf den werten Gästen den verehrten Herrn Radu Kapeska ankündigen, Ancilla vom Blute der Lasombra. Er wird in Kürze hier eintreffen um unserem Feste beizuwohnen." |
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Vladimir Drakuvicz Tzimisce, Neugeborener

Anmeldedatum: 30.07.2007 Beiträge: 947 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 13.03.2010, 16:47 Titel: |
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Mit strengem Blick verfolgte Vladimir wie sich die Gesellschaft der Kainiten wieder ordnete. Einem zufriedenen Nicken, folgte ein erneutes kurzes Zusammenzucken als sein Kopf herum fuhr und er über seine Schulter in den Himmel hinauf starrte. Für ein oder zwei Sekunden schien er etwas dort wiederfinden zu wollen. Etwas das er nur aus den Augenwinkeln zu sehen geglaubt hatte womöglich.
Kurz darauf suchte und fand sein Blick seinen Clansbruder Jirka und als er feststellte das dieser keine Anzeichen von Beunruhigung zeigte, entspannte sich auch der Anführer der Ritter und Wächter.
Schließlich winkte er seinen Diener heran und flüsterte diesem etwas zu, worauf Dimitru loseilte und an Asmund Ragnarson herantrat.
Der Knappe verbeugte sich vor dem Gangrel. "Erlaubt ihr das ich euch auf euren Platz führe?" Säuselte er sodann, sichtlich eingeschüchtert von dem Hühnen mit dem er zu sprechen wagen musste.
Der Knappe deutete auf den freien Platz neben Eliska auf der linken Seite der Tribüne.
Vladimir hingegen verfolgte mit erleichterter Miene wie sich auch die Gäste der Drachen wieder auf ihre Plätze niederließen und betrachtete es nun wohl als angemessen sich ebenfalls auf seinen Platz auf der rechten Seite der Tribüne nieder zu lassen und dort die Ankunft des ersten Ancilla abzuwarten. _________________ Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
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Pavel Marketa Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens

Anmeldedatum: 19.03.2007 Beiträge: 555
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Verfasst am: 15.03.2010, 22:27 Titel: |
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Langsam folgte der Blick der grünen Augen dem sich entfernendem Ventrue. Plötzlich drangen die geflüsterten Worte des Drachen an sein Ohr und er wandte sich diesem zu. „Meinen Dank“ Er nickte ihm leicht zu. Anschließend richtete er seine Aufmerksamkeit auf seine Gesprächspartnerin „Unbeliebt? Was hat dieser Herr verbrochen? Zumindest hat er ihn als wichtig genug erachtet sich vorzustellen.“ Der sarkastische Unterton war trotz der nur leise gesprochenen Worten deutlich zu erkennen.
Als er ihrem Blick folgte konnte er die riesenhafte Gestalt des Tieres ausmachen das gerade auf den eben genannten Ratsherren traf. Er wanderte an dem ersten Ritter hinab, verharrte kurz am Schwert und fixierte dann erneut die Brujah Dame. „Ihr wolltet noch etwas sagen Dame Kovarik?“ |
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Magdalena Brujah, Neugeborene

Anmeldedatum: 07.01.2010 Beiträge: 171 Wohnort: Monnem
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Verfasst am: 17.03.2010, 00:47 Titel: |
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Magdalena schmunzelte ein wenig über die sarkastische Bemerkung und als sie wieder zum Sprechen ansetzte, wandelte sich eben dieses Schmunzeln erneut zu einem breiten Grinsen. "Viel mehr hat er sich vorstellen lassen ..." Erneut zog sie eine Augenbraue in die Höhe. "Und anscheinend ist er sich nicht so ganz des Anlasses für dieses Fest bewusst, hat er doch Herrn Skarot in recht ... kumpelhaftem Ton gefragt, ob er nicht auch der Meinung sei, man sollte den Gastgebern trotz des bisherigen Verlaufs des Festes noch eine Chance geben... Wir großzügig von ihm, nicht?" Magdalena rollte ein wenig die Augen und unterstrich damit die Ironie des letzten Satzes. Dann kicherte sie leise und fügte im Flüsterton hinzu: "Als wäre es nicht absurd genug, dass der Herr hier seine eigene Niederlage feiert..."
Als Pavel Magdalena quasi direkt auf ihren Gedankengang anzusprechen schien, warf dies die Gelehrte fast ein wenig aus der Bahn. Sie schien offensichtlich erst einmal nicht zu wissen, was sie auf seine Frage erwidern sollte, doch dann kehrte ihr Lächeln zurück und sie schüttelte sanft den Kopf. "Nein, ich denke nicht. Vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt..." Sie musterte den Kappadozianer noch einen kurzen Moment, dann deutete sie mit dem Kinn in Richtung ihres Platzes. "Ihr entschuldigt mich dann doch sicher, Herr Marketa? Da alle anderen offensichtlich gerade ihre Plätze einnehmen, wäre es wohl nicht falsch, es ihnen gleichzutun?" _________________ and we're still here.
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Dragos Tzimisce, Neugeborener

Anmeldedatum: 11.12.2008 Beiträge: 266
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Verfasst am: 19.03.2010, 03:16 Titel: |
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Dragos hatte beschlossen Asmund Ragnarson in all dem Trubel zu begrüßen, als Radu Kapeska angekündigt wurde. Ein Ancilla dem er sich noch nicht vorgestellt hatte? Nicht auszudenken und ein persönlicher Fehltritt schwersten Ausmaßes.
Zum Glück ignorierte die Allgemeinheit den Knirps geflissentlich, sodass er sich nach wenigen Schritten bei Jirka einfinden konnte.
Da auch dieser sich zum Glück gerade in keinem Gespräch befand suchte Dragos schon von weitem seinen Blick.
Vorsichtig richtete Dragos, mühsam eine gewisse Erregtheit verbergend, das Wort an den Koldun: "Herr Jirka? Darf ich euch auf ein Wort sprechen?"
Erwartungsvoll neigte er den Kopf nach oben und trat zur gegeben Zeit etwas vertraulicher an Jirka heran, um nicht jedem aufmerksamen Ohr in der Nähe etwas mitzuteilen, was dieses nichts anging. |
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Vladimir Drakuvicz Tzimisce, Neugeborener

Anmeldedatum: 30.07.2007 Beiträge: 947 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst am: 23.03.2010, 14:14 Titel: |
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Vladimirs Blicke huschten über den Innenhof. Zufrieden registrierte er das Jirka und Dragos am Tor bereit standen um den Pater zu begrüßen und so lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und wartete ab.
Alles hatte sich wieder entspannt, noch vor wenigen Momenten hatte ein beginnendes Chaos auf dem Innenhof geherrscht, doch nun schien alles wieder ruhig. Und eben diese Ruhe versuchte auch der Ratsherr der Drachen auszustrahlen.
Doch sollte jemandes Blick für länger als einen flüchtigen Moment auf ihn gerichtet bleiben, mochte dieser Beobachter feststellen das die scheinbare Gelassenheit rein oberflächlich war.
Immer wieder durchfuhr ihn ein unfreiwilliges Zucken, als er in unregelmäßigen Abständen den Kopf wandte um hinter sich oder nach oben in den dunklen Nachthimmel zu starren, als würde dort der personalisierte Schrecken auf ihn lauern.
Doch Mal um Mal entspannte er sich sogleich wieder, hatte sich offensichtlich getäuscht.
Nur wer sich in seiner direkten Nähe befand konnte das tiefe, unterdrückte Knurren vernehmen das sich in seiner Kehle zusammenbraute. Sein Gesichtsaudruck eine Maske aus Verwirrung und Zorn, verschränkte der Drache die Arme vor der Brust und bemühte sich auf einen bestimmten Punkt in der Mitte des Hofes zu starren und den Blick erst wieder von dort abzuwenden, wenn der erste Ancilla auftrat. _________________ Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
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Radu Lasombra, Ancilla

Anmeldedatum: 30.06.2004 Beiträge: 448 Wohnort: München
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Verfasst am: 15.04.2010, 21:39 Titel: |
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Schier endlos zögerte sich die Ankunft des Paters hinaus, dessen Gefolge anscheinend die umständlichst mögliche Route auf den Hradschin gewählt hatte. Jede Serpentine wurde weitläufig begangen, jede Unebenheit mit größter Sorgfalt und beinahe peinlich langsam begangen, um ja nicht die Sänfte mit ihrer kostbaren Fracht zu Schaden kommen zu lassen. Gerade in der Dunkelheit war der steinige und nicht allzu oft begangene Pfad zur Feste voller natürlicher Tücken, ganz zu schweigen von einigen Schlingen, die findige Fallensteller verteilt hatten, um ihren Speiseplan um unvorsichtiges Kaninchen zu ergänzen.
Schließlich aber war das Tor erreicht, zunächst von zwei Fackelträgern, die ihre Leuchtfeuer in gehörigem Abstand von der hölzenern Sänfte hielten, dann zwei Bewaffneten und schließlich von der Sänfte, hinter der zwei weitere Soldaten und ein weiterer Fackelträger folgten. Die Bewaffneten trugen die für Radus Beschützer üblichen geschwärzten Lederrüstungen und schienen zumindest bei oberflächlicher Untersuchung nur mit Streitkolben ausgerüstet zu sein, deren hölzerne Stiele allerdings jeweils in einer vielversprechenden Spitze endeten.
Im Fackellicht kaum erkennbar und daher nur für Eingeweihte bedeutungsträchtig waren kleine, golden blitzende Broschen oder Anstecknadeln an den Wachen, man konnte höchstens erahnen, dass sie dem Symbol entsprachen, das an den Türen der Sänfte prangte.
Die kleine Prozession postierte sich parallel zum Tor, einer der Frontgänger öffnete das Gefährt und eher unzeremoniell entstieg der Ancilla der hölzernen Todesfalle. Wer erwartet hatte, dass er sich für diesen Anlass in pompöse Schale geworfen hatte, wurde enttäuscht:
Wie eh und je war er in die schwarze Soutane eines Priesters der Kirche Jesu gekleidet; allerdings war diese ansonsten schmucklose Gewandung ergänzt durch eine golden schimmernde Stola.
Der Pater schritt, nachdem er seine Kleidung mit ein paar resoluten Handgriffen geglättet hatte, zügig auf das Tor zu, wobei ihn in offensichtlich vorher besprochener Formation zwei der Wachen in einigem Abstand flankierten, jedoch ohne in irgendeiner Weise bedrohlich oder angespannt zu wirken. Etwa zwei bis drei Meter vor dem Portal hielt er inne, als ob er auf etwas warten würde, die Hände geduldig ineinander verschränkt. In seiner Miene spiegelte sich eine gewisse milde Neugier wieder, als sein Blick über die Kainiten in der Nähe glitt und wohl auch ein paar Eindrücke aus dem Inneren der Burg zu erhaschen vermochte. |
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Voylech Noslaw Nosferatu, Neugeborener

Anmeldedatum: 19.04.2009 Beiträge: 410 Wohnort: Ruhrgebiet
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Verfasst am: 16.04.2010, 00:42 Titel: |
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Am Tor stand der Nosferatu, der sich respektvoll vor dem ankommenden Priester der Lasombra verneigte. Aber außer einem kurzen Blick sagte er nichts - schließlich gehörte dem Ranghöheren das erste Wort. Dem Pater mochte etwas seltsam vorkommen: Der Wächter der Verborgenen hatte ein Schwert in der Hand, hier, bei dieser Feierlichkeit. _________________ A knight is sworn to valor, his heart knows only virtue, his blade defends the helpless, his might upholds the weak, his word speaks only truth, his wrath undoes the wicked.
- The Old Code |
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Radu Lasombra, Ancilla

Anmeldedatum: 30.06.2004 Beiträge: 448 Wohnort: München
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Verfasst am: 16.04.2010, 22:49 Titel: |
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Die Aufmerksamkeit des Paters wurde sogleich von der seltsamen Situation direkt am Tor in Anspruch genommen, und entsprechend legte sich seine Stirn in nachdenkliche Falten.
Statt eines Empfangskomitees erwartete den Ancilla, dessen Ankunft doch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unbemerkt geblieben sein dürfte, lediglich ein ihm flüchtig bekannter Nosferatu, mit einem blankgezogenen Schwert in der Hand.
Sollte das die Ehrenwache sein, so hatte sie wohl ein Kainit mit einem merkwürdigen Sinn für Humor und einem nur schwach ausgeprägten Sinn für Zeremoniell ausgewählt. Auch konnte man doch Radus Gruppe nicht als Angriff auf Vysehrad fehlinterpretiert habe, noch konnte Radu, selbst wenn er besonders ängstlich veranlagt gewesen wäre, ernsthaft in Erwägung ziehen, dass Voylech einen Angriff plante, für den er sich noch ehrerbietig verneigte.
Die Soldaten in Radus Gefolge, nicht willens, irgend eine Bedrohung für ihren Herren, wie auch immer gering, außer Acht zu lassen, fixierten den Kainiten mit der blanken Waffe in der Hand und gaben die subtilen Anzeichen von sich, die darauf hinweisen, dass sich ein routinierter Kämpfer bereit macht, seine Waffe zu benutzen:
Unauffälliges An- und Entspannen der Finger, um sie geschmeidig zu machen, Lockern des Nackens, das Finden einer stabilen Fußstellung, um bei Bedarf sofort losspringen zu können und einige mehr.
Ohne diesen Beachtung zu schenken, warf der Pater noch einen kurzen Blick in den Innenhof der Feste, wo sich, wie er im schwachen Licht erkennen konnte, wohl weitere Menschen oder Kainiten aufhielten und vollführte dann eine kurze Geste an Voylech mit der flachen Handfläche nach oben, so dass sich dieser wieder erheben konnte. Die Bewegung endete in einem vagen Zirkel, der grob Voylechs Waffe, Person, und Anwesenheit vor dem Tor umfasste.
"Was hat das hier zu bedeuten?" |
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Voylech Noslaw Nosferatu, Neugeborener

Anmeldedatum: 19.04.2009 Beiträge: 410 Wohnort: Ruhrgebiet
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Verfasst am: 16.04.2010, 23:01 Titel: |
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Der Nosferatu erhob sich rasch und schaute dann auf die Wachen, dann auf das Schwert in seiner Hand. Obgleich die Waffe mit der Spitze zu Boden zeigte, stieß er sie vorsichtshalber in den selben und präsentierte Radus Begleitern seine blanken Hände.
"Verzeiht, Pater Kapeska, aber es hat einen Zwischenfall gegeben." Er schaute zum inneren Tor und senkte die Stimme. "Mir wurde geheißen, nicht davon zu sprechen und Frager zu Herrn Drakuvicz zu senden. Ich selbst bin eingeteilt, das Tor zu bewachen." Er warf noch einen kurzen Blick auf den Pater, dann nickte er und schwieg. _________________ A knight is sworn to valor, his heart knows only virtue, his blade defends the helpless, his might upholds the weak, his word speaks only truth, his wrath undoes the wicked.
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Jirka Tzimisce, Neugeborener

Anmeldedatum: 11.03.2007 Beiträge: 920
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Verfasst am: 16.04.2010, 23:52 Titel: |
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Sobald der flackernde Feuerschein der Fackeln, die Radus Gefolge trug, vom inneren Tor aus sichtbar wurde sog Jirka scharf Luft in seine toten Lungen. Er zog die Brauen zusammen, legte den Kopf erst in die eine, dann in die andere Richtung leicht schief, so als würde er vielleicht einen Gedanken gegen einen anderen abwägen.
Wenn er das tat, dann schien das Ergebnis ihm nicht direkt zu gefallen, denn er presste er die Lippen zusammen und wandte kurz den Kopf mit einem Blick zum äußeren Tor zu Dragos, bevor er sich daran machte, mit ruhigen, zielstrebigen Schritten den Vorhof zu überqueren – so schnell, dass es gerade noch nach Feierlichkeit und gebotenem Respekt aussah und nicht nach Eile oder der spontanen Änderung eines Plans. Seine Miene war ernst, konzentriert, aber ob es Aufregung oder Respekt vor dem Ancilla war, oder das zumindest vortäuschen sollte, war schwer zu sagen. Für ersteres sprach, das sein Blick zwischen dem Ancilla und dem Nosferatu hin und hersprang. Ein erfreutes Lächeln suchte man vergebens, aber auch irgendein Zeichen von Abneigung.
In einem höflichen Abstand blieb er stehen, und verneigte sich, deutlich tiefer, als er es bisher an diesem Abend getan hatte. Für einen Moment behielt er diese Position inne, dann richtete er sich wieder auf und blickte mit dem gleichen Ausdruck, den er zuvor schon gehabt hatte, zu Pater Radu. Es passte allerdings zu der konzentrierten Präzision, mit der diese Bewegungen aufgeführt wurden,…so als befürchte er, dass sich der Boden bei einem Fehler auftun könnte. Aus dem gleichen Grund lag große Aufmerksamkeit in seinem Blick, während er wartete, dass Pater Radu ihm seine Aufmerksamkeit zuwandte. Solange schwieg er. _________________ "Gegen Intrigen und die Politik
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Radu Lasombra, Ancilla

Anmeldedatum: 30.06.2004 Beiträge: 448 Wohnort: München
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Verfasst am: 18.04.2010, 21:00 Titel: |
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Das Tor bewachen? Vor wem oder was? Ob man ihn einfach mit einer 'Spezialmission' vor die Tür geschickt hatte, um ihn drinnen nicht sehen zu müssen? Der Pater hatte kein rechtes Bild von diesem Drakuvicz, aber er hatte genug selbsternannte "Noble" kennengelernt, die den Anblick von Makeln nicht verkraften konnten, warum sollte dies sich nicht auch auf Kainiten erstrecken? Voylech war immerhin ein regelrechtes Fest der Hässlichkeit.
Als dieser seine Waffe aus der Hand gab, entspannten sich die Wachen des Priesters wieder ein wenig, ohne jedoch den Nosferatu aus den Augen zu lassen, wohl wissend, dass es Kainiten gab, deren Geschwindigkeit alles Menschenmögliche weit übertraf.
Radu spielte mit dem Gedanken, Voylech einfach zu heißen, ihm zu folgen, um die Konsequenzen zu sehen, als ihm der heidnische Tzimisce entgegentrat und sich artig verbeugte. Tatsächlich schien die Verbeugung besonders tief auszufallen, was zeigte, dass der Neugeborene eine ganz gute Auffassung der Situation zu hatte.
Eintritt zu dieser Feierlichkeit zu erhalten schien schwerer als erwartet. Immerhin erschien nun einer der Gastgeber, wenn auch nicht die Person, die den "Zwischenfall" angeblich erklären sollte. Er streckte für Jirka die flachen Hände vor sich und drehte die Handflächen nach oben, die Hände dabei leicht hebend, und wartete ab, wie diese zweite Begrüßung nun ausfallen würde. Oder vielmehr die erste Begrüßung, da ihm ja bisher -- vom neuen Wachhund der Domäne? -- nur je eine halbe Entschuldigung und eine halbe Warnung mitgeteilt wurde. Hinter der Angelegenheit schien in jedem Fall mehr zu stecken, als gerade absehbar war. |
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Jirka Tzimisce, Neugeborener

Anmeldedatum: 11.03.2007 Beiträge: 920
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Verfasst am: 22.04.2010, 19:46 Titel: |
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Seine Worte hatten einen feierlichen und fast rituellen Unterton…aber letztlich war es ja auch ein Ritual, was er hier tat. Ein Begrüßungsritual. Und wenn er einen Fehler machte, würde ihn zwar nicht die Erde verschlucken, aber die Konsequenzen würden, obgleich anderer Art, kaum angenehmer sein. Vor allem nicht bei diesem…untoten Christenpriester.
„Ich grüße Euch und heiße Euch, auch im Namen der anderen Neugeborenen meines Blutes, willkommen als Gast auf unserem Fest, sehr verehrter Pater Kapeska. Euer Erscheinen ist uns eine Ehre und eine Freude. Ich bin Jirka, Neugeborener vom Blut der Drachen, und dies…“
Er deutete auf den blassen Knaben, der mit ihm zusammen vom inneren Tor auf den hohen Gast zugegangen war:
„..ist Dragos, ebenfalls Neugeborener unseres Blutes.“
Die Vorstellungen klangen im Vergleich zu den vorherigen Worten zwar nicht weniger rituell, aber doch etwas weniger wichtig, eine unumgängliche Formalität, die selbstverständlich nicht ausgelassen werden konnte, aber hinterher geschoben wurde, weil…die Begrüßung in diesem Falle wohl wichtiger war und…ihm kein anderer Weg einfiel, die nicht allzu glückliche Situation zu lösen.
„Wenn Ihr erlaubt, wird Dragos Euch zu Eurem Platz geleiten.“
Er hatte es vermieden, den Lasombra allzu direkt anzusehen…ohne direkt an ihm vorbeizusehen. Um eine Reaktion von der Miene des Priesters ablesen zu können, blieb ihm aber nichts anderes übrig – auch wenn er diesen Moment aus dem ein oder anderen Grund neben reiner Höflichkeit nicht länger währen ließ, als es nötig war. _________________ "Gegen Intrigen und die Politik
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