Zitat von Kosmas (1045-1125), Prager Dekan und großen Antijudaisten:
''Nirgendwo wird man leichter reich und kommt zum
Ansehen als in der Prager Vorburg, in der Uliza
Vysehrad. Dort leben viele Juden, die Gold und Silber
besitzen, (...) dort ist ein Markt, der deinen
Soldaten überreiche Beute bietet.'' Während der Kreuzzüge, vor allem bei dem ersten im Jahre 1096, fielen eine große Zahl Prager Juden dem Pogrom zum Opfer. Andere wurden verfolgt oder mußten sich schlichtweg der Zwangstaufe unterwerfen. Den folglich fliehenden Juden ließ der Fürst durch seine Kämmerer und Soldaten ihr letzes Hab-und-Gut rauben. Der bereits erwähnte Kosmas schrieb voller Spott und Hohn:
''Ach, wieviel Geld an diesem Tag den schändlich Juden
abgenommen wurde! So viel wurd' nicht einmal aus Trojas
Brand zur Küste von Euboias geschleppt!''
Das älteste, belegbare Privileg stammt aus den Jahren 1174-78 und wurden von Sobeslav II. erlassen und zeichneten sich noch relativ günstig aus, mit dem den Juden weitere beschränkte Bürgerrechte zuerkannt wurden.
Das Privilegium verbot es sogar, unter Androhung der Todesstrafe, daß Christen Juden morden. Und, falls ein Christ einen Juden schlagen sollte, ''muß er dem König vier Pfund Gold und dem Jud' vier Pfund Silber geben; wenn er's nicht haben sollt', kostet es ihn die Hand''. ähnlich wurde auch die mutwillige Zerstörung jüdischer Gräber oder Synagogen geahndet.
Und ferner noch, wer ein jüdisches Kind entführt, um es vielleicht gegen den Willen der Eltern zu taufen und im christlichen Glauben zu erziehen, ''soll wie ein gemein Dieb bestraft werden''